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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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und geschmacklos. Aaron muss seine Kommentare dringend überarbeiten.«
     
    Greg Reyburn sah sich die Fotos mit müden, rot geränderten Augen an. »Diese Schlange da oben auf dem Arm mit den Flügeln … das ist so was wie das Symbol der Medizin.«
    »Der Hermesstab, auch Caduceus genannt«, präzisierte Oliver.
    »Garth hat so ein Tattoo.«
    Reyburn fuhr sich mit einer Hand durch die schwarzen Locken und zog eine Grimasse. »Ich bin nicht prüde. Ich hab’s gerne lustig, wie jeder andere auch. Ich könnte mir vorstellen, so etwas ein- oder zweimal zu machen … also wenn ich zum Beispiel sturzbesoffen bin … aber selbst dann glaube ich nicht, dass ich Fotos von mir machen würde, wie ich gerade zum Arschloch werde.«

    Oliver nickte. »Wissen Sie, ob Garth sich schon früher so in Schale geworfen hat?«
    »Wenn das Garth ist. Na ja, eine Menge Leute könnten ja so einen Ca…?«
    »Caduceus.«
    »Das ist doch bestimmt ein weit verbreitetes Tattoo unter Ärzten.«
    Oliver hatte in seinem Leben noch nicht allzu viele tätowierte Ärzte kennengelernt, aber wer wusste schon, wie das heutzutage bei den Jüngeren aussah. Das da draußen war eine neue Welt für ihn. »Erkennen Sie von den anderen Tattoos welche wieder?«
    »Na ja …« Reyburn ging die Fotos noch einmal durch. »Das hier.« Er deutete auf eine Schwarze Witwe in ihrem Netz. »So eins hat er auch.«
    »Also nehmen wir mal an, es handelt sich um Garth«, sagte Oliver. »Was ist mit dem Mädchen?«
    Reyburn zuckte die Achseln. »Die kann ich nicht einordnen.«
    »Sie haben sie nie auf einer von Garths oder Adriannas Partys getroffen?«
    »Vielleicht.« Er gab Oliver die Fotos zurück. »Sie haben echt oft gefeiert, teilweise auch mit komischen Leuten. Ich erinnere mich an kein Mädchen mit einem Nietenhundehalsband und einem Bustier, aber ich habe mir eben nicht alle eingeprägt.«
    Oliver hielt Greg die Fotos wieder hin. »Sehen Sie sie sich noch einmal an.«
    Reyburn machte mit. Eine Pose – der maskierte Mann, der auf ihrem Rücken ritt – erregte sein Interesse. »Vielleicht ja, vielleicht nein. Mehr kann ich heute nicht für Sie tun.«
    »Irgendeine Idee, wer die Fotos geschossen haben könnte?«
    »Ich war’s nicht.«
    »Was ist mit Adrianna oder Crystal?«

    »Ich würde nur raten.« Er schüttelte den Kopf. »Kann ich jetzt gehen? Ich bin ziemlich am Arsch. Crystal und ich waren befreundet, wissen Sie.«
    »Wie eng?«
    »Ob wir Sex hatten? Ja, hatten wir.« Er bekam feuchte Augen und versuchte, es durch Reiben zu kaschieren. »Crystal war total frei.«
    »War Garth auch Teil ihrer Freiheit?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wahrscheinlich oder sicherlich?«
    »Sicherlich. Ich erinnere mich an einmal … als Garth total weggetreten war … ich glaube, er hat einen Dreier mit ihr vorgeschlagen.«
    »Und?«
    »War nicht mein Ding.« Er unterbrach sich. »Zumindest nicht mit ihm. Wenn Adrianna und Crystal dabei gewesen wären, vielleicht, aber nicht mit Garth und Crystal.«
    »Kommen wir noch mal auf Adrianna zurück. Haben Sie sie jemals flachgelegt?«
    Greg schüttelte den Kopf. »Nein … ich hätte bestimmt nicht Nein gesagt, wenn sich die Gelegenheit geboten hätte, aber zwischen uns kam’s nie dazu.«
    »Aaron hat sie flachgelegt.«
    Reyburn zuckte mit den Achseln. »Schön für ihn. Ich nicht.«
    »Wie fand Garth es, dass Aaron Adrianna vögelt?«
    »Darüber haben wir nie geredet.« Er kratzte sich in seinem stoppeligen Gesicht. Er hatte Ausschlag auf der Stirn und dem Kinn. »Garth wusste, dass Adrianna durch die Gegend vögelt. Und Adrianna wusste, dass Garth durch die Gegend vögelt. Und beide waren dabei irgendwie eifersüchtig. Warum sie zusammenblieben? Großes Fragezeichen.«
    »Wie ich gehört habe, gab Adrianna Garth Spielgeld, und deshalb blieb er mit ihr zusammen.«

    »Ja, sie gab ihm ab und zu ein paar Hunderter.«
    »Was hat er damit gemacht?«
    Reyburn zuckte mit den Achseln. »Nach Vegas mitgenommen.«
    »Wie ich auch noch gehört habe, gab er viel mehr für Frauen als fürs Glücksspiel aus.«
    »Möglich wär’s. Garth steht auf Muschis.«
    »Also brauchte er vielleicht deshalb Adrianna.« Als Gregs Blick unruhig hin- und herschoss, sagte Oliver: »Was ist?«
    Reyburn hielt ergeben die Hände hoch. »Sie werden denken, dass ich Sie hinhalten will … aber ich habe da gerade an etwas gedacht. Könnte sein, dass Adrianna nicht die Einzige war, die Greg ein bisschen Taschengeld zugesteckt hat.«
    »Weiter.«
    »Ich sage

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