Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
dass sie Marina del Rey mochte.«
    »Gibt es ein Restaurant, das näher an ihrer Arbeitsstelle liegt? Wie ich weiß, geht ihre Freundin Sela Graydon manchmal ins ICE?«
    »Ich weiß es wirklich nicht, Lieutenant. Wir waren Mutter und Tochter, keine Trinkkumpanen.«
    »Natürlich, Mrs. Blanc, leider muss ich diese Fragen stellen. Kann ich Ihnen noch bei etwas behilflich sein?«
    »Finden Sie einfach nur heraus … wann wir sie abholen können.«
    »Das werde ich. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen.«
    »Ich brauche eine Menge Dinge, Lieutenant, aber ich bezweifle, dass Sie mir dabei helfen können.«
     
    Marge klopfte an den Türrahmen und betrat das offen stehende Büro. Sie trug Sommersachen, obwohl der Frühling gerade erst begonnen hatte – eine eierschalfarbene Leinenhose, eine weiße Bluse und weiße Turnschuhe. Sie stellte ihm einen Becher mit heißem Kaffee vor die Nase. »Für dich.«

    Decker griff nach dem Becher und nahm einen Schluck, ohne aufzublicken. »Gut gelungen.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, strich seinen Bart glatt und lächelte dann seine Lieblingskollegin an. »Danke für das Gebräu.«
    »Gern geschehen. Du siehst erschöpft aus, dabei ist es erst zehn Uhr morgens.«
    »Ich arbeite die versäumten Anrufe ab.« Er deutete auf einen Stuhl, und Marge setzte sich. »Adrianna starb einen Erstickungstod. Aber an ihrem Körper gibt es keine anderen Spuren als diese Strangfurche, verursacht durch das Kabel. Keine blauen Flecken, keine Kratzer, nichts unter ihren Fingernägeln. Meine Meinung? Sie wurde betäubt oder erwürgt, bevor man sie aufgeknüpft hat – oder beides. Das Kabel um ihren Hals könnte Würgemale durch den Druck der Hände vernichtet haben.«
    »Was ist mit dem Mageninhalt?«
    »Zum Zeitpunkt ihres Todes hatte sie nur wenig unverdautes Essen in sich. Wir haben das Blut auf Alkohol untersucht, und der Test fiel negativ aus. Es fanden sich ebenfalls keine Spuren von Kokain oder Haschisch in ihrem Körper. Für die exotischeren Drogen müssen wir den toxikologischen Bericht aus dem Labor abwarten.«
    »Gibt es Hinweise auf ein Sexualverbrechen?«
    »Nichts, was auf erzwungenen Sex hindeutet.«
    »Ich habe Lee Wang auf ungelöste Fälle angesetzt, um zu überprüfen, ob ungeklärte Morde durch Aufhängen dabei sind«, berichtete Marge. »Bis jetzt ist noch nichts zum Vorschein gekommen.«
    »Es ist eine seltsame Art zu sterben, außer bei einem Selbstmord und erotischen Würgespielen, und da kommt es eher bei Männern als bei Frauen vor. Und normalerweise mit Seilen, nicht mit Kabeln. Habt ihr einen Stuhl oder eine Box gefunden, auf der sie gestanden haben könnte?«
    »Nichts dergleichen«, antwortete Marge. »Aber um ihre
Füße herum lag Bauholz verstreut. Übrigens hat die Firma, die die Kabel verlegt, zurückgerufen. Sie behaupten, von ihnen sei gestern niemand in der Gegend gewesen.«
    »Das nervt. Wie weit sind wir bei der Lokalisierung von Aaron Otis?«
    »Lustig, dass du gerade jetzt fragst.«
    Decker setzte sich gerade hin. »Ihr habt ihn gefunden?«
    »Er hat sich endlich dazu entschlossen, seine Mailbox abzuhören. Ich habe eben mit ihm telefoniert.«
    »Und was erzählt er?«
    »Aaron hat tatsächlich mit Adrianna gesprochen, und sie hat ihm – seiner Version nach – Folgendes gesagt.« Marge blätterte in ihren Notizen. »Laut Aaron hat Adrianna ihn beauftragt, Garth eine Nachricht zu überbringen. Die Nachricht lautete – ich zitiere –, dass er sich selbst ficken soll. Adrianna fuhr dann fort, sie sei es leid, ihm Geld zu leihen, mit dem er ohne sie in die Ferien fahre. Sie sagte auch, Garth solle sich gar nicht erst die Mühe machen, sie jetzt oder später anzurufen. Sie würde sowieso nur auflegen. Als Aaron anbot, das Handy an Garth weiterzureichen, habe sie aufgelegt. Das Gespräch, sagt er, dauerte ungefähr zwei Minuten. Laut Anrufliste dauerte es zwei Minuten und zweiundfünfzig Sekunden.«
    Decker dachte einen Moment nach. »Warum ruft sie Garth nicht direkt an, wenn sie mit ihm Schluss machen will?«
    »Keine Ahnung, Pete. Aaron hatte den Eindruck, sie wollte ihn als Überbringer der schlechten Nachricht benutzen.«
    »Hat er Garth die Nachricht überbracht?«
    »Ja. Und ab jetzt wird es interessant.«
    »Schieß los.«
    »Die Raftingtour der Jungs sollte eigentlich eine ganze Woche dauern. Aber sie hatten beschlossen, sie auf fünf Tage zu verkürzen und noch ein paar Tage in Reno zu verbringen, zum Abrocken.«

    »Das deckt

Weitere Kostenlose Bücher