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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sich mit Crystals Aussage von gestern Abend.«
    »Ja. Aaron bekam Adriannas Anruf ein paar Stunden vor ihrer geplanten Abreise zur Raftingtour – gegen acht Uhr morgens.«
    »Das passt ebenfalls zu den Anruflisten.«
    »Zunächst einmal erzählte Aaron Garth nichts von dem Anruf, weil er fand…« Wieder überflog sie ihre Notizen. »Und ich zitiere noch mal: ›Warum dem Kerl den Spaß verderben?‹ Aber dann überlegte er sich das Ganze und fand, es sei doch besser, vor dem Ausflug etwas zu sagen, falls Garth Adrianna anrufen wollte. Wären sie erst mal in den Schluchten, würden ihre Handys ja nicht mehr funktionieren.«
    »Und?«
    »Garth reagierte vollkommen unerwartet. ›Der Kerl ist ausgerastet! ‹, laut Aaron. Er wollte sofort zurück nach L.A. fahren, die anderen aber nicht. Sie hatten den Urlaub schon vor einer ganzen Weile geplant und versuchten, Garth davon zu überzeugen dabeizubleiben. Aber er blieb eisern. Garths Reaktion hat Aaron geschockt. Sie waren seit langem eng befreundet, und er hätte niemals geglaubt, dass sich Garth so viel aus Adrianna macht.«
    »Okay. Was hat er getan?«
    »Aarons Bericht nach hat Garth sofort alles zusammengepackt und sich von einem Taxi zum Flughafen bringen lassen.«
    »Also glaubt Aaron, dass Garth nach Los Angeles zurückgekommen ist?«
    »So lautete Garths Plan.«
    »Weiß Aaron, wie spät es war, als Garth abfuhr?«
    »Er glaubt, so gegen neun Uhr morgens. Aaron und Greg haben das Auto beladen und sind ungefähr eine Stunde später in Richtung Berge aufgebrochen. Innerhalb weniger Stunden hatten ihre Handys keinen Empfang mehr, daher ging er nicht ans Telefon.«

    »Das muss dann so gegen … zwölf, vielleicht ein Uhr mittags gewesen sein.«
    »So um den Dreh«, stimmte Marge ihm zu. »Als sie schließlich an der Stelle ankamen, an der sie ihre Zelte aufschlagen wollten, bemerkten sie, dass der Fluss ziemlich angeschwollen war. Außerdem war es bitterkalt. Sie änderten ihre Meinung bezüglich der Raftingtour, zelteten eine Nacht und beschlossen, nach Reno zu fahren. Sobald sein Handy wieder funktionierte, hörte Aaron seine Nachrichten ab, genau wie Greg. Die Sache mit Adrianna erfuhren sie beide ungefähr zur selben Zeit, weil alle möglichen Leute sie deshalb anriefen. Sie flippten total aus. Aaron hatte besonders viel Schiss, weil er einen Anruf von uns bekam – der Polizei. Sie versuchten beide, Garth zu erreichen, aber der ist bis jetzt weder an sein Handy gegangen noch an seinen Festnetzanschluss. Aaron sagt, er sei schockiert über den Mord.«
    »Wo sind Aaron und Greg jetzt?«
    »Sie sind auf der Rückfahrt von Reno. Ich habe sie bereits darüber informiert, dass sie aufs Revier kommen müssen. Hier geht’s um eine schwerwiegende Polizeiermittlung. Bis jetzt sind die Jungs recht kooperativ.«
    »Und sie wissen nicht, wo Garth sich aufhält?«
    »Eher nicht. Ich habe bei mehreren Fluglinien angerufen, Oliver hat Garths Familie und Freunde kontaktiert, und Brubeck und Messing überwachen seine Wohnung.« Marges BlackBerry brummte. Sie blickte auf ihr Handy. »Hm … das klingt gut.«
    »Was?«
    »Eine SMS. Gestern gab es einen Mountaineer-Express-Flug von Reno nach Burbank, der um zehn Uhr zehn morgens abgehoben hat und um Viertel vor zwölf auf dem Bob-Hope-Flughafen gelandet ist. Das war die Frau von der Fluggesellschaft. Sie hat sich bereiterklärt, die Passagierliste zu überprüfen, ob
Garth auf dem Flug war.« Sie verstaute ihr Handy in der Tasche. »Ich rufe sie später zurück.«
    »Wenn Garth diesen Flug genommen hat«, überlegte Decker, »hatte er nicht viel Zeit für die Ausführung der Tat.«
    »Es dauert nur sechs bis neun Minuten, bis ein Mensch an Erwürgen stirbt«, gab Marge zu bedenken. »Meiner Kalkulation nach bleibt da genug Zeit.«

17
    Da es bei ungefähr der Hälfte des Unterrichts um das Judentum im weitesten Sinne ging, hatte Gabe ziemlich viel Freizeit zwischendurch – alles in allem eine super Sache.
    Um 07:35 Uhr fand das Morgengebet statt.
    Er war entschuldigt.
    Dann fand etwas statt, das Gemara hieß: Hannah übersetzte es für ihn als eine Art Interpretation der heiligen Schriften.
    Er war entschuldigt.
    Englisch blieb Englisch. Der einzige Unterschied lag darin, dass die Klasse ungewöhnlich chaotisch war. Wenn seine Freunde den Lehrern gegenüber ihre Klappe so aufreißen würden wie diese jüdischen Kids, dann würden sie nicht nur von der Schule fliegen, sondern auch noch ordentlich von ihren Vätern

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