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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sex.«
    »Da irrst du dich, Gabe.« Donatti fuhr sich durch sein stoppeliges Gesicht. »Es geht immer nur um Sex.«

18
    Der Parkplatz ohne Servicepersonal lag dem Hotel gegenüber, ein Rechteck aus Asphalt, das auf dem Berg thronte wie ein Klecks Butter auf der Spitze eines Muffins. Unerschlossenes Land in Bel Air war wertvoll, und es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendein Mischkonzern ein paar Berechnungen anstellen und mit einem neuen Entwicklungsplan aufwarten würde.
    Und wie es aussah, war die Zeit gekommen.
    Decker studierte das Schild, das beim Häuschen des Parkservice gleich neben dem Hauptgebäude stand. Es kündigte die Schließung des Hotels wegen Renovierungsarbeiten an und dankte seinen treuen Kunden für ihre Unterstützung. Er fragte einen in Blau gekleideten Valetboy nach der Schließung. Er war groß und jung und hieß Skylar.
    »Die wollen das Hotel modernisieren, das wird ein paar Jahre dauern. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen, Sir?«
    »Ich warte auf jemanden.« Dann fiel Decker auf, dass derselbe junge Mann letzten Sonntag im Dienst gewesen war. »Aber da ich schon mal hier bin…« Er zückte seine Dienstmarke. »Ich versuche, eine Frau ausfindig zu machen, die hier mit ihrem Sohn gewohnt hat.« Er holte ein paar Schnappschüsse hervor, die er von Gabes Facebook-Seite heruntergeladen hatte. Die Qualität war nicht die beste, aber sie zeigten das ganze Gesicht sowohl von Terry als auch von Gabe. »Sie ist seit sechs Wochen hier.«

    Skylar inspizierte die Dienstmarke und dann die Bilder, wobei seine Kiefer heftig malmten, während er einen Kaugummi bearbeitete. »Mrs. McLaughlin.«
    »Genau.«
    »Und Sie versuchen, Sie zu finden?«
    »Ja.«
    »Ist sie verschwunden?«
    »Sie könnte verschwunden sein, oder sie hat die Stadt auf eigene Faust verlassen. Wir stehen noch am Anfang unserer Ermittlungen.«
    »Wieso ermitteln Sie überhaupt?«
    »Ihr Sohn hat uns darum gebeten.«
    »Oh.« Skylar händigte Decker das Bild wieder aus. »Sie war wunderbar.« Eine Pause. »Also ich meine, eine wunderbare Persönlichkeit. Sie sah gut aus, aber sie war einfach so nett. Wir bekamen jedes Mal Trinkgeld von ihr, obwohl sie den Parkservice nie in Anspruch nahm. Ein paar Mal habe ich ihr geholfen, Sachen vom Auto auf dem Parkplatz da drüben auf der anderen Straßenseite zu ihrer Suite zu tragen. Dann gab sie mir doppelt so viel Trinkgeld, auch wenn ich ihr sagte, das sei gar nicht nötig.«
    Decker hatte seinen Notizblock bereits gezückt. »Erinnern Sie sich, wann Sie sie das erste Mal gesehen haben?«
    »Keine Ahnung … vielleicht vor einem Monat.«
    »Wie wirkte sie auf Sie?«
    »Wirkte?« Er wartete nicht auf weitere Erklärungen. »Sie hatte ein paar abklingende blaue Flecken auf den Wangen und unter einem Auge… und ihre Lippe war geschwollen. Hier kommen die Leute oft nach Schönheitsoperationen her, um sich zu erholen. Ich weiß nicht, wie sie vorher ausgesehen hat, aber die OP muss ein echter Erfolg gewesen sein. Sie war wunderschön.«
    Decker machte sich nicht die Mühe, dieses Missverständnis aufzuklären. »Wie haben Sie ihren Namen herausgefunden?«

    »Sie hat sich selbst vorgestellt. Sie sagte uns, sie würde eine Weile bleiben, um sich auszuruhen. Es tut mir echt leid, dass sie…«
    Decker nickte. »Wirkte sie jemals geistesabwesend … beunruhigt?«
    »Meinem Eindruck nach nicht. Sie war immer sehr freundlich.«
    »Haben Sie sie jemals mit jemand anderem zusammen gesehen als mit ihrem Sohn?«
    Ein silberner Rolls Royce, ein Phantom, fuhr am Häuschen vor. Skylar entschuldigte sich, begrüßte den Fahrer und parkte die ehrenwerte Lady auf einem begehrten Platz ein. Kurz darauf war er zurück. »Wie lautete Ihre Frage gleich?« Decker wiederholte sie, und der Valetboy dachte kurz nach. »Nein, ich erinnere mich nicht daran, sie mit noch jemandem außer dem Jungen gesehen zu haben. Er ist ungefähr fünfzehn, stimmt’s?«
    »Um den Dreh.«
    »Schweigsamer Typ. Sie hielt immer ein Schwätzchen mit uns, so was in der Art von ›Hallo, Skylar, wie lief das Vorsprechen? ‹ oder ›Wann sehe ich deinen Namen irgendwo angestrahlt? ‹ Sätze, mit denen sie uns zeigte, dass wir für sie auch Menschen waren. Der Sohn…« Skylar dachte wieder kurz nach. »Er heißt Dave, oder?«
    »Gabe.«
    »Ja, genau, stimmt.«
    Ein klassischer roter Ferrari röhrte auf den Parkplatz. Skylar stand mit dem Parkticket und einem Lächeln bereit. Nachdem er das sich aufbäumende Pferd eingeparkt hatte,

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