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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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penetrant bis süßlich, und die saftgrünen Blätter tropften noch von einer letzten Besprengung.
    »Terry scheint sehr liebenswürdig gewesen zu sein, und deshalb«, schlug Decker vor, »sollten wir mit den Angestellten reden – selbst mit denen, die am Sonntag frei hatten. Vielleicht können wir von jemandem in der Lobby eine Liste bekommen.«
    »Ich weiß nicht, ob sie sehr kooperativ sein werden. Von wegen Verletzung der Privatsphäre der Gäste und so weiter.«
    »Falls das Hotelmanagement die harte Tour fahren will, wohl kaum«, erwiderte Decker. »Andererseits schließt das Hotel komplett, also sind sie vielleicht bereit, uns ein bisschen
zu helfen. Zuerst bitten wir um eine Liste mit allen Angestellten, die wir nicht bekommen werden. Dann bitten wir um eine Liste mit den Leuten, die am Sonntag gearbeitet haben, die wir wahrscheinlich kriegen werden. Am besten gehen wir einfach im Büro vorbei, nachdem wir Terrys Suite unter die Lupe genommen haben. Unbedingt reden müssen wir mit Alex oder Trent, den Wächtern auf dem Selbstparker-Parkplatz. Jetzt, wo Terry offiziell als vermisst gilt, wüsste ich gerne, ob sich a) jemand daran erinnert, dass Terry mit ihrem Wagen weggefahren ist; b) ob sich jemand daran erinnert, ob sie wegging und ob sie alleine war; c) wenn sie nicht alleine war, wer bei ihr war; d) ob sich jemand daran erinnert, dass Chris Donatti kam und ging und noch mal zurückkam, und e) ob jemand einen Zeitrahmen all dessen zusammenkriegt.«
    »Das ist ganz schön viel an Erinnerung.«
    »Der Parkwächter achtete vielleicht nicht besonders auf Chris, aber ich wette, dass er sich an Terry erinnern würde. Sie hatte sich eine Weile hierher verkrochen, und wie ich schon sagte, sie schien eine liebenswürdige Person zu sein.«
    Sie standen vor Terrys Suite. Da sie bis Ende des Monats bezahlt hatte, funktionierte die Schlüsselkarte, die man Gabe gegeben hatte, noch. In der Nacht von Terrys Weggang oder Verschwinden hatte Decker das Hotel angewiesen, das Zimmer nicht zu betreten und sauberzumachen. Ein Kompromiss zwischen Decker und einem zugeknöpften Angestellten: Als Gegenleistung hatte Decker zugestimmt, kein Polizei-Absperrband über die Tür zu kleben.
    Die Räume sahen noch genau so aus, wie Marge und er sie zurückgelassen hatten. Die Luft war durch die Hitze etwas abgestanden. Decker öffnete eine Tür zum Patio und trat hinaus. Er überprüfte den bepflanzten Teil, der die gepflasterte Terrasse umrahmte – Azaleen, Fleißige Lieschen, Gardenien und Kamelien. Er suchte nach irgendeinem Hinweis auf einen
Kampf oder Streit: abgebrochene Zweige, eingetretene Büsche, Fußspuren in der Erde. Aber der Garten war tadellos gepflegt. Er ging zurück in die Suite.
    Eliza befand sich im Badezimmer. »Der Medikamentenschrank ist leer.«
    »Wir haben alles eingetütet.«
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Advil, Tylenol, Benadryl, ein Fläschchen mit einem Beruhigungsmittel und eins mit einem Schmerzmittel, das zwei Monate alt ist und halbvoll. Ich glaube nicht, dass sie es vor kurzem eingenommen hat. Soll ich die Sachen in West L.A. vorbeibringen lassen?«
    »Nein, behalten Sie sie im Beweismittellager«, antwortete Eliza. »Was ist mit Verhütungsmitteln?«
    Decker hob eine Augenbraue. »Waren nicht dabei.«
    »Wie lange war sie schon mit ihrem Ehemann zusammen?«
    »Wann sie geheiratet haben, weiß ich nicht, aber kennen tun sie sich seit ungefähr sechzehn Jahren.«
    »Sie muss etwas genommen haben, um zukünftige Schwangerschaften zu verhindern, meinen Sie nicht?«
    »Um genau zu sein, war es das, weswegen Donatti durchgedreht ist. Er dachte, sie hätte sein Kind abgetrieben.« Decker überlegte einen Moment. »Terry war dabei, ein Haus in Beverly Hills zu mieten. Sie hat Donatti dazu gebracht, ihr Leben dort zu finanzieren, obwohl er wahrscheinlich nicht dort wohnen würde.«
    »Und ihr angetrauter Kontrollfreak und Berufskiller hat dem zugestimmt?«
    »Chris war zerknirscht.« Decker strich sich über seinen Bart. »Terry hatte ein schlagendes Argument, indem sie ihm sagte, er bekäme einen Schlüssel und könnte vorbeischauen, wann immer er wolle. Sie ließ durchklingen, sie würden sich dann sogar ein Schlafzimmer teilen.«

    »Also hat sie vermutlich verhütet, wenn ihre Beziehung weiterhin bestand.«
    »Oder sie wollte Chris und mich glauben machen, dass sie noch bestand.«
    »Sie vermuten, Terry hat Sie reingelegt?«
    »Nein, nicht reingelegt. Vielleicht hat sie versucht, Leute wie mich davon

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