Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
wurde. Sie fand ihn, von einem Rudel Wölfe in die Enge getrieben, in einem Canyon, und dawar sie, ohne eine Schrotflinte oder auch nur eine Derringer, um die Raubtiere zu verjagen.
»Verschwindet!«, schrie sie die Wölfe an und trieb Sis mit den Hacken ihrer Stiefel an. Sis wollte nichts davon wissen. Die Stute scheute, drehte sich und versuchte in die entgegengesetzte Richtung durchzugehen. Skye parierte sie sofort, zog sie wieder herum, hielt sie am kurzen Zügel und verhinderte, dass sie zur Ranch zurückpreschen konnte.
Sis hatte etwas dagegen, und mit ungewohntem Temperament keilte sie mit der Hinterhand aus und legte einen beachtlichen Bocksprung hin, der in ein Kreiseln um die eigene Achse überging, fast wie bei der Pirouette einer Tänzerin. Skye segelte durch die Luft und landete mit einer Wucht auf dem Boden, die ihr den Atem nahm und sie Funken von silbernem Licht sehen ließ. Als sie sich aufsetzte und blinzelte, um die Welt wieder klar erkennen zu können, wurde ihr klar, in welche Klemme sie sich gebracht hatte. Sis war auf halbem Weg nach Hause, und die Wölfe, alle fünf, zeigten mehr Interesse an ihr als an dem Hengst.
Sie fluchte erbittert, obwohl sie Bridget versprochen hatte, sich diese schlechte Angewohnheit abzugewöhnen, und sie es auch wirklich versucht hatte. Nachdem sie in jede Hand einen Stein genommen hatte, stemmte sie sich auf die Füße und stellte sich der Zukunft, die im Augenblick überhaupt nicht langlebig zu sein schien. Großvaters Hut fiel ihr vom Kopf, und die paar Klammern, die ihr Haar gehalten hatten, lösten sich. »Hau ab!«, schrie sie, als der Leitwolf, eine magere Bestie mit schmutzig grauem Fell, auf sie zutrottete. »Verschwinde!«
Der Hengst wartete auf seine Chance zum Entkommen. Die übrigen Wölfe, die das Interesse ihres Leittiers an dieser seltsamen zweibeinigen Kreatur bemerkten, wandten die Köpfe zu ihr, um sie anzustarren, sie abzuschätzen.
Skye schleuderte einen ihrer kostbaren Steine - die Wölfe würden bei ihr sein, bevor sie sich bücken und ihn durch einen anderen ersetzen konnte - und wich taumelnd einen Schritt zurück. »Hilfe!«, krächzte sie mit schwacher Stimme, mehr, weil ihr nichts anderes einfiel, als in der Erwartung von Rettung. »Hilfe ! «
Alle Wölfe rückten jetzt näher, und hinter ihnen stampfte der braune Hengst auf. Er war bereit, in die Hügel davon zu galoppieren, jedoch klug genug, den rechten Augenblick abzuwarten, damit er nicht von dem Rudel verfolgt wurde. Skye konnte alle Hoffnung aufgeben, ihn einzufangen, aber sie sagte sich, dass das jetzt ohnehin gleichgültig war, weil sie sterben würde. Sie wich einen weiteren Schritt zurück und warf den zweiten und letzten Stein.
Das Krachen eines Gewehrschusses erschreckte sie genauso wie die Wölfe und den Hengst. Der Stein ist explodiert, schoss es ihr durch den Kopf, bevor die Tiere in Richtung Hügel flüchteten. Weiteres Gewehrfeuer vertrieb sie obendrein. Wenn der Schütze jedoch wirklich versuchte, einen der Wölfe zu treffen, war er schlecht, denn die Kugeln prallten pfeifend und jaulend von den Felsen ab und fetzten ein Stück Rinde aus einem Baum, aber das war schon alles.
Skye fuhr herum, beschattete die Augen mit einer Hand und sah Jake Vigil, ausgerechnet ihn, auf seinem eigenen beeindruckenden Hengst. Ohne ihr auch nur guten Tag zu wünschen, preschte er das Lasso schwingend hinter dem braunen Hengst her und fing ihn ein.
Skye wurde blass und vergaß das Wolfsrudel. Sie hatte dieses Wildpferd seit Monaten verfolgt, und sie würde es sich nicht abnehmen lassen, weder jetzt noch jemals.
»Das ist mein Pferd!«, schrie sie im Laufen, als sie auf Rufweite heran war.
Jake war inzwischen von seinem Pferd gesprungen und hielt den Hengst, der sich immer noch befreien und flüchten wollte, am Lasso. »Ich sehe nirgendwo an ihm Ihr Brandzeichen, Miss McQuarry. Übrigens danke für Ihren Glückwunsch.«
Skyes Kopf wurde tiefrot, sie spürte es, und ihr Herz hämmerte, als wollte es aus der Brust springen. Sie sagte sich, dass es an den Wölfen und dem wilden Hengst lag, doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass diese Umstände nicht viel damit zu tun hatten. »Was machen Sie hier draußen?«, fragte sie empört. »Dies ist mein Land.«
»Dies ist Bridgets Land«, korrigierte Jake ruhig und hielt das Lasso gespannt, während sich der Hengst ein wenig zu beruhigen begann. »Und was ich mache, sollte offensichtlich sein. Ich habe diesen Hengst eingefangen. Ich war
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