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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jungen mit Freuden aufgenommen, ihn nach besten Kräften aufgezogen, wenn er von ihm gewusst hätte. Damals hätte er Amanda den Hals oder sonst etwas umdrehen können, wenn er sie in die Hände bekommen hätte - es führte zu nichts, darüber nachzudenken, was er mit ihr angestellt hätte.
    Verspätet und etwas unbeholfen pumpte er Wasser und wusch sich die Hände im metallenen Spülbecken. Dann schnitt er Brot und Käse. Er hatte keine Milch im Haus, und so füllte er ein Glas Wasser aus der Pumpe. »Wasch dir die Hände am Spülbecken und setz dich auf einen Stuhl«, sagte er und nickte zum Tisch.
    Henry gehorchte, und bald saß er am Tisch und bemühte sich, Käse und Brot nicht mit beiden Händen in den Mund zu stopfen. In Jake wallte eine Woge des Mitleids auf, als er daran dachte, was der Junge alles entbehrt hatte, und es folgte Zorn auf Amanda, der so stark und rein war wie die dünne Luft auf einer Bergkuppe.
    Er fragte sich, was, zum Teufel, er jetzt tun sollte, und fand keine Antwort. Er konnte sein Geschäft nicht wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen und davongehen, nicht wenn er für einen Sohn sorgen musste. Nein, um Henrys willen und für sich selbst musste er die Dinge in den Griff bekommen. Irgendwie.
    Er glaubte Malcolms Stimme zu hören: »Du könntest sie heiraten.«
    Skye McQuarry heiraten? Nicht mal, wenn die einzige Alternative war, eine Hure aus Diamond Lils zu ehelichen. Dennoch weckte die Vorstellung, Skye zur Frau und folglich in sein Bett zu nehmen, eine Sehnsucht in ihm, die jede Faser seines Körpers zu erfassen schien. Er stellte sich ihre unverhüllte weiche Haut vor, den Duft ihres Haars ...
    Hölle und Verdammnis! Und wenn er auf die Knie sinken müsste, sie würde ihn nicht haben wollen. Und selbst wenn sie aus einer leichtsinnigen Laune heraus einer Ehe zustimmen würde, dann würde sie ihn sicherlich von dem Moment an, in dem er Ja sagen würde, bis zu seiner Beerdigung in den Wahnsinn treiben. Ohne Zweifel würde er ungefähr die gleiche Wirkung auf sie haben.
    Er seufzte.
    »Bist du sauer, weil ich hergekommen bin?«, fragte Henry, und die Hand mit der zweiten gebutterten Brotschreibe verharrte zwischen seinem Mund und der Tischplatte. »Ich kann jederzeit abhauen, wenn du es sagst. Oder vielleicht hast du Arbeiten, die ich tun könnte, um mir den Lebensunterhalt zu ver-«
    Jake war mit zwei Schritten bei dem Jungen und fuhr ihm mit einer Hand durchs Haar. Er war kein sentimentaler Mann, doch in diesem Moment hätte er Henry fast in die Arme genommen und an sich gedrückt. »Hör zu«, sagte er leise. »Ich habe Aufgaben für dich - jeder Junge sollte aushelfen -, aber du brauchst nicht für dein Abendessen hier zu arbeiten, verstanden? Dies ist dein Zuhause.«
    Henry wirkte verwirrt. »Gut, dass ich nicht singen muss«, sagte er. »Ich klinge wie ein Frosch, wenn ich es versuche.«
    Jake lachte, und es wurde ihm bewusst, dass es das erste Mal seit vielen, vielen Monaten war. »Ehrlich gesagt, ich kann auch nicht singen.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich gegenüber von Henry hin. Sein Sohn. »Hast du den Nachnamen deiner Mutter benutzt oder meinen?«
    »Bis jetzt hat man mich nicht nach dem Nachnamen gefragt«, erwiderte Henry. Er hatte ein großes Stück Käse auf Krümel reduziert, und jetzt blickte er sehnsüchtig auf den Rest. »Jeder brauchte nur Henry zu sagen. Dann wusste ich, dass man von mir sprach.«
    Jake gab dem Jungen mehr Käse. Er würde unter anderem Milch und ein paar Eier kaufen müssen. Bis jetzt hatte er die meisten seiner Mahlzeiten im Diamond Lils eingenommen, doch das musste sich ändern. »Es wäre mir eine Ehre, wenn du dich Henry Vigil nennen würdest«, sagte er.
    Henry blinzelte. »Wirklich?«
    Jake lächelte, so tief gerührt, dass er einen Moment brauchte, bis er sprechen konnte. »Wirklich«, sagte er.
     
    Die Sonne war noch nicht hinter den Bergen im Osten aufgegangen, als Skye aus dem Bett sprang, sich Reitkleidung anzog und zum Stall eilte, wo sie zuerst alle Tiere fütterte und dann
    Bridgets Stute Sis sattelte. Im Herrensattel und mit einem Lasso am Sattelhorn, lenkte sie die kleine Stute auf das Hochland zu, wo sie zum letzten Mal den braunen Hengst gesehen hatte. Es war vermutlich zu viel erhofft, dass sie ihn fangen würde, besonders weil sie Sis ritt, aber sie wollte es trotzdem versuchen.
    Die Sonne war aufgegangen, als sie den Hengst fand, und dann war es sein schrilles, entsetztes Wiehern, von dem sie angezogen

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