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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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und sie hatte sich nie die Mühe gemacht, es Jake wissen zu lassen. Jetzt war sie es leid, »gebunden« zu sein, und überließ den Jungen der Obhut seines Vaters.
    Henry nickte. »Ja, Sir. Das hat sie.«
    Jake verschränkte die Arme. »Wo ist sie?«
    »Als ich sie das letzte Mal gesehen habe«, antwortete Henry standhaft, obwohl seine Stimme ein wenig zitterte, »stieg sie in eine Kutsche nach San Francisco. Sagte, da wäre ein Mann, der sie heiraten würde.«
    Jake schloss die Augen. Es gab nicht viele Frauen, die ihre Kinder verließen, auch nicht unter den schlimmsten Umständen, doch Amanda war ungefähr so mütterlich wie ein tollwütiges weibliches Wiesel und genauso warmherzig. Es war typisch für sie, den schlimmstmöglichen Zeitpunkt zu wählen, um Fersengeld zu geben.
    »Wenn du mich nicht willst«, sagte der Junge trotzig, »kann ich bestimmt allein zurechtkommen.«
    Jake ließ sich auf ein Knie sinken und legte sanft die Hände auf die schmalen Schultern des Kleinen. »Du bist mein Sohn«, sagte er und musste sich räuspern, bevor er weitersprechen konnte. »Irgendwie werden wir dies durchstehen. Unterdessen brauchst du etwas zu essen und vielleicht ein paar Stunden Schlaf.«
    Das Kind wirkte so erleichtert, nicht weggeschickt zu werden, dass Jake den Blick abwenden und gegen Tränen anblinzeln musste. Dann stand er auf. »Komm mit«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Ist das dein Haus? Wirklich?«, fragte Henry ein paar Minuten später, als sie vor Jakes großem und bisher nur von ihm bewohnten Haus standen. Bei Jakes bestätigendem Nicken stieß er einen langen, leisen Pfiff durch die Lücke zwischen seinen Schneidezähnen aus.
    Sie gingen zur Küche, deren Eingang sich an der Rückseite des Hauses befand, und Heniy staunte die ganze Zeit offenen Mundes. »Dieses Haus ist größer als alles, was ich in Virginia City gesehen habe. Auch schöner. Hast du Bilder von nackten Ladys?«
    »Hast du dort gewohnt? In Virginia City?«, fragte Jake leichthin. Das Thema >nackte Ladys< würde er später anschneiden. Viel später.
    »Jau«, antwortete der Junge. »Mandy servierte dort Drinks, im Bücket of Blood.«
    Jake presste die Lippen aufeinander. Servierte Drinks. Na klar. Und es passte zu Amanda, sich von ihrem eigenen Kind mit ihrem Kosenamen anreden zu lassen. Vermutlich hatte sie allen Freiern erklärt, Henry sei ihr kleiner Bruder, und hatte das Mitspielen des annen Jungen gebraucht, um den Schein zu wahren. »Was ist mit dir? Was hast du in Virginia City gemacht?«
    »Ich bin in die Schule gegangen, jedenfalls eine Zeit lang. Meistens habe ich in einem der Mietställe geholfen. Ich bekam zwar keinen Lohn, doch der alte Squilly Bates, der Schmied, gab mir zu essen, und manchmal schenkte mir jemand einen Nickel, wenn ich sein Pferd striegelte. Einmal habe ich sogar fünfundzwanzig Cent bekommen.«
    »Du bist also ein Arbeitsmann«, sagte Jake und stieß die Schwingtür zur Küche auf. »Wo hast du gewohnt?« Er betrat die Speisekammer und kehrte mit einem Rad Käse und einem Laib Brot zurück.
    Henrys Augen wurden groß bei so viel Essen, und er schluckte sichtlich. Jake war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte, den Magen des Kleinen knurren zu hören. »Meistens habe ich im Mietstall geschlafen. Auf dem Heuboden. Mandy hatte wirklich keinen Platz für mich.«
    »Das kann ich mir denken«, murmelte Jake. Als er Amanda vor ein paar Jahren in Denver kennen gelernt hatte, hatte er sie irrtümlich für einen Engel gehalten und sich in sie verliebt. Wie sich herausgestellt hatte, war sie wie eine Straßenkatze aufgewachsen, und Jake konnte es keinem verdenken, dass er über eine fragwürdige Vergangenheit hinwegkommen und aufsteigen wollte. Schließlich war es nicht ihre Schuld gewesen, als Sa-loon-Mädchen geboren worden zu sein, das nie den Namen seines Vaters gekannt hatte.
    Eines schönen Tages hatte sie es sich jedoch anders überlegt und ihm mit seiner eigenen Derringer-Pistole in die Schulter geschossen und obendrein seinen privaten Safe ausgeräumt. Jeder vernünftige Mensch hätte gedacht, sie könnte unmöglich noch tiefer sinken, als zu versuchen, den Mann zu töten, den sie angeblich liebte - doch so war es gekommen.
    Jetzt, konfrontiert mit seinem Sohn, wusste Jake, dass sie ihm weit mehr geraubt hatte als den Inhalt Seiner Brieftasche und seines Wandsafes.
    Zum Teufel mit ihr, sie hatte ein Kind geboren, zweifellos sein Kind, und ihm nie etwas von der Existenz des Jungen erzählt. Er hätte den

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