Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
wieder loszulassen. Schließlich entschied sie sich, nichts zu tun und auf dem Fleck stehen zu bleiben.
»Ich habe nicht nach ihr gefragt. Meine Frage galt Ihnen.« Sie legte eine Pause an und atmete tief durch. »Sie wollen mich heiraten, weil Ihr Sohn eine Mutter braucht.«
»So ungefähr.«
»Hätte ich mein eigenes Zimmer?«
»Nein«, antwortete er ohne zu zögern. »Ich habe es Ihnen schon gesagt - ich wünsche mir eine Familie, und das erfordert eine richtige Ehefrau. Ich bin nicht an einer Scheinehe interessiert.«
Skye wandte sich ab und hoffte, dass es schnell genug geschah, um zu verbergen, dass ihre Wangen brannten und sicherlich rot geworden waren. »All dies geschieht, wenn ich das Pferderennen verliere«, sagte sie, um die Sache ein wenig klarzustellen. Sie fühlte sich immer noch wie betäubt. Gerade noch an diesem Morgen war sie ohne die geringste Hoffnung, Jake Vigil zu heiraten, aus dem Bett aufgestanden, und jetzt war er hier und machte ihr einen Antrag. Sie hätte überglücklich sein müssen, wenn da nicht eines gewesen wäre - die Ehe war für ihn nur eine geschäftliche Vereinbarung; von Liebe hatte er nichts erwähnt. Er wollte sie aus den einfachsten und praktischsten Gründen haben, und er hatte sich nicht einmal bemüht, etwas anderes vorzutäuschen.
»Ja«, stimmte er zu, und als sie ihn wieder anschaute, weil sie das vertraute Knarren von Leder gehört hatte, sah sie, dass er sich auf sein Pferd geschwungen hatte und den Hengst am langen Lasso führte. Es war keine gute Idee, zwei Hengste so nahe zueinander zu lassen; sie neigten dazu, sich zu bekämpfen, besonders wenn noch der Geruch von Wolf in der Luft hing.
»Wann?«, fragte sie und erstickte fast an dem Wort. »Wa-wann würde dieses Rennen stattfinden, meine ich? Und wo?«
Er lächelte. »Eine Woche von Sonntag an sollte früh genug sein. Die Straße zwischen dem Primrose Creek und meinem Haus sollte als Rennbahn reichen.«
Nach Skyes Schätzung waren es zwei Meilen von einem Punkt zum anderen; sicherlich keine unüberwindbare Distanz für zwei kräftige Pferde wie diese. Aber eine Woche vom Sonntag an! Der Hengst war noch nicht einmal zum Reiten abgerichtet, und außerdem, wie sollte sie ihn dressieren und trainieren, wenn Jake darauf bestand, dass er ihm gehörte? Er wollte den Hengst offenbar in die Stadt mitnehmen.
Jake machte eine Geste, als tippe er an einen imaginären Hut. Skye hatte schon längst bemerkt, dass er selten einen trug. »Abgemacht?«, fragte er.
Skye blickte zu ihm auf. Die Sonne stand hinter seinem Rücken, und ihr Schein umgab ihn wie eine Aura, sodass sie einen heidnischen Gott zu sehen meinte - vielleicht Apollo auf einem seiner Wagenpferde. Seinen Gesichts aus druck konnte sie nicht erkennen. »Es gibt vieles, was wir nicht geregelt haben«, gab sie zu bedenken.
Er lachte. »Stimmt«, räumte er ein. Das Leder seines Sattels knarrte wieder, als er sich hinabneigte, eine Hand ausstreckte und einen Fuß aus dem Steigbügel zog, damit sie ihn zum Aufsitzen benutzen konnte. »Kommen Sie mit, Miss McQuarry. Ich bringe Sie nach Hause, damit Sie nicht von den Wölfen gefressen werden.«
Sie zögerte, doch dann ergriff sie seine Hand, schob einen Fuß in den Steigbügel und erlaubte Jake, sie hinter sich aufs Pferd zu ziehen. Auf dem schwankenden Pferderücken war sie gezwungen, die Arme um seine Taille zu legen, um nicht herunterzufallen, und sie nahm den Geruch seines Hemdes, der
Haut und der Haare wahr. Der eingefangene Hengst trottete folgsam hinter ihnen her.
»Sie werden diesen Hengst hier lassen müssen«, sagte sie, als sie Traces und Bridgets Haus erreicht hatten und sie von seinem Pferd stieg. »Nur dann kann ich rechtzeitig zum Rennen ein Pferd aus ihm machen, das sich satteln lässt.«
Jake blickte zu dem gefangenen Hengst zurück, wie um ihn einzuschätzen. Dann neigte er sich vor und stützte einen Unterarm aufs Sattelhorn. »Genau das ist der springende Punkt, Miss McQuarry. Ich erwarte nicht, dass Sie ihn zureiten. Sie wären keine besondere Frau mehr, wenn Sie abgeworfen oder getreten werden würden.«
»Ich bin schon abgeworfen und getreten worden!«, fuhr sie ihn an, ärgerlich über seine freche Annahme, dass sie ihr Wettrennen verlieren würde. Gleichzeitig war sie verwirrt, denn er wollte sie anscheinend heiraten, was bedeutete, dass sie verlieren musste. Oder nicht? »Ich habe mich mein ganzes Leben lang mit Pferden ausgekannt, Mister Vigil, und ich kann mich an keine Zeit
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