Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
trug ich die Geburt in der McQuarry-Bibel ein. Dabei fiel mir Thayers Name auf, und ich sah, dass wir alle vier als seine Töchter aufgeführt sind, nicht als die von Papa oder Onkel J.R. Ich glaube, uns zu täuschen war für Großvater die eine Sache, aber eine Lüge in das Buch Gottes zu schreiben eine andere.«
»Ich war hier, als der kleine Gideon und Rebecca geboren wurden«, rief sich Megan in Erinnerung, und die Erkenntnis schmerzte. »Du wusstest es. Du wu sstest es, Christy McQuarry, und du hast es mir nicht gesagt!«
Christy blieb ruhig, doch ihre Augen spiegelten Schmerz wider. Schmerz und ehrliches Bedauern. »Bridget und ich haben über die Sache diskutiert. Wir hatten beschlossen, es dir und Skye zu sagen, wenn ihr älter seid. Reifer. Dann kam der Waldbrand, und danach bist du weggelaufen.«
»Du hattest kein Recht, mir so etwas zu verschweigen!«, erwiderte Megan anklagend. Sie fühlte sich wie der verlorene und herumwandernde Geist einer Person, die nie wirklich existiert hatte. »Du hattest kein Recht!«
»Ich hatte keine Wahl«, korrigierte Christy. »Du bist abgehauen!«
Megan ballte die Hände zu Fäusten. Sie hatte noch nie einen anderen Menschen geschlagen und würde damit auch nicht anfangen, doch die Versuchung war da. Bei Gott, wie sie da war! »Du hattest jede Menge Zeit!«
»Aber nicht viel Information. Schließlich fand Bridget einen Brief von Großvater im Umschlag der Bibel versteckt. Danach setzten wir uns mit Caney zusammen und versuchten, alles aus ihr herauszubekommen, was sie über die Sache weiß. Sie hat immer noch nicht ihr gesamtes Wissen darüber preisgegeben.«
Megan wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. »Sie hat das Geheimnis bewahrt? All die Zeit?«
Christy seufzte. »Sie hat geglaubt, das Richtige zu tun, Unser Vater war ein Schuft, Megan. Schließlich kam er in New Orleans ums Leben. Er ... er wurde mit der Frau eines anderen Mannes erwischt. Caney sagte sich, wir hatten genug Kummer, wir vier, ohne dass dies aufgerührt würde.«
Megan schwieg lange, versuchte verzweifelt, ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen, sowohl das körperliche als auch das seelische. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme wie ein heiseres Flüstern. »Und Skye? Wie lange hat sie es gewusst?«
Christy wich ihrem Blick aus, doch nur für einen Moment. »Seit ich Joseph bekam«, antwortete sie. »Sie und Jake heirateten zu dieser Zeit. Und kurz danach gingst du fort.«
Megan schluckte. Sie war so begierig darauf gewesen, zu ihrer Familie zurückzukehren, doch nun wurde ihr klar, dass sie in Wirklichkeit einige Zeit Abstand von ihr brauchte, eine Möglichkeit, die Dinge mit dem Verstand und dem Herzen zu verarbeiten. Sie starrte ihre Schwester an, immer noch verblüfft, und versuchte, alles zu begreifen.
Christy sprach, hastig, doch beruhigend. »Dies ist ein Schock, ich weiß. Aber Bridget und Skye und ich haben ein viel engeres Verhältnis, seit wir die Wahrheit erfahren haben.«
»Du warst nicht - wütend?«
»Auf Großvater?«, fragte Christy und verschränkte wie fröstelnd die Arme. »Ja, zuerst. Doch nach einer Weile begann ich zu verstehen. Er hat geglaubt, das Richtige zu tun - das Beste für alle. Er liebte uns, Megan. Genug, um uns nach Virginia zu bringen, wo wir als McQuarrys au f wuchsen. Viele Leute hätten sich von uns abgewandt und unsere Existenz verleugnet. Das wäre viel leichter für ihn und für jeden sonst in der Familie gewesen, meinst du nicht auch?«
Megan hatte das Gefühl, vor Beklemmung kaum Luft zu bekommen, doch sie nickte. Sie verstand - ja, sie verstand wirklich -, doch sie war noch weit davon entfernt, richtig verarbeiten zu können, was sie erfahren hatte. Als sie sich wieder ein wenig gefasst hatte, ging sie ins Feld zurück, hob die Hacke auf und begann methodisch zu hacken.
Christy überließ sie dem Trost ihrer Arbeit.
Zwielicht mit purpurfarbenen und bläulichen Schatten breitete sich auf den Hängen der Hügel aus, als Webb zum Haus der Qualtroughs ritt. Die Fenster waren von einladendem Lampenschein erhellt, und zwischen den Bäumen auf der anderen Seite des Creeks sah er das Schimmern von Licht im Haus der Shaws. Er musste an die dunklen, leeren Zimmer denken, die er vor einer halben Stunde zurückgelassen hatte.
Trace kam aus der Haustür und grinste im schwindenden Tageslicht. »Wo ist dein Promenadenbello?«, fragte er.
»Ich wusste nicht, dass Augustus eingeladen ist«, antwortete Webb.
»Nun, du kannst ihm wenigstens
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