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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wieder hinunter. Ihr Gesichtsausdruck war nicht der eines Kindes, das darum bettelte, mit gut gemeinten Lügen getröstet zu werden. Sie kannte die Wahrheit und vertraute sie mir an.
    »Wenn du es getan hast, war es trotzdem nicht deine Schuld«, sagte ich. »Das weiß ich.«
    Savannah nickte, wischte sich Tränenspuren aus dem Gesicht und lehnte den Kopf an meine Brust. Wir standen mindestens fünf Minuten lang so da, ohne zu sprechen. Dann trat Carmichael vom Bett zurück. Alle anderen unterbrachen sich bei ihren Tätigkeiten. Das einzige Geräusch im Raum war das Klopfen von Savannahs Herz.
    »Zeitpunkt des Todes –«, begann Carmichael.
    Sie hob den Arm, aber offenbar hatte sie sich die Armbanduhr nicht umgeschnallt, als man sie aus dem Bett geholt hatte. Einen langen Moment starrte sie auf ihr Handgelenk hinunter, als rechnete sie damit, dass auf magische Art eine Uhr erscheinen würde. Dann ließ sie die Hand sinken, schloss die Augen, atmete aus und verließ die Zelle.
    Es war vorbei.

Veränderungen
    Als die Lage sich etwas beruhigt hatte, stellte Matasumi fest, dass ich im Raum war. Gesehen hatte er mich natürlich auch vorher schon, aber ihm war nicht aufgegangen, was das bedeutete – dass ich mich nämlich an einem Ort befand, an dem ich nichts verloren hatte. Er ließ mich schleunigst von vier Wachmännern zurück auf die Krankenstation bringen.
    Die nächsten paar Stunden verbrachte ich damit, auf meiner Pritsche zu liegen und die Lichter anzustarren, die an Bauers Geräten blinkten. Ruth war tot. Gab es etwas, das ich hätte tun können, um es zu verhindern? Wenn ja, hätte ich es tun sollen? Sie war sich über das Risiko im Klaren gewesen. Besser fühlte ich mich davon nicht. Jetzt war sie tot, und Savannah gab sich selbst die Schuld dafür. Ich hätte die richtigen Gesten, die richtigen Worte finden sollen. Ruths Tod würde ein Wendepunkt in ihrem Leben sein, und mir war nichts dazu eingefallen als ein paar fürchterlich verlegene Trostversuche. Hätte ich nicht in der Lage sein sollen, ein paar tief verschüttete Reste von Mutterinstinkt ans Tageslicht zu zerren, die mir gesagt hätten, was ich tun musste?
    Natürlich wollte Savannah Ruth nicht töten. Aber hatte sie sie dennoch umgebracht? Ich fürchtete, sie hatte es getan. Schlimmer noch, ich fürchtete, dass es kein Unfall gewesen war. Nein, ich glaubte zwar nicht, dass Savannah diese Uhr mit Absicht durch die Luft geschleudert hatte. Ganz sicher nicht. Ihr Kummer über Ruths Tod war zu unvermittelt und zu echt gewesen. Trotzdem hatte ich Angst, dass ein unbewusster Teil von Savannah Ruth umgebracht hatte, dass irgendetwas in ihrer Natur, ihren Genen, etwas, gegen das sie nicht ankam, sie veranlasst hatte, ohne eigenes Wissen die Wachmänner anzugreifen und Ruth zu töten. Vielleicht hatte ich einfach zu viele Horrorfilme über von Dämonen besessene Kinder gesehen. Ich hoffte, dass es das war. Ich betete darum. Ich mochte Savannah. Sie hatte Witz und Intelligenz, sie war eine anziehende Mischung aus kindlicher Unschuld und vorpubertärer Aufsässigkeit. Sie war ein normales Kind, teils Engel, teils Teufel. Bestimmt war es doch nicht mehr als dies? Aber die Psi-Ereignisse hatten alle im Zusammenhang mit Savannah stattgefunden. Während Ruth Savannah ausgebildet hatte, waren sie schnell eskaliert, von harmlosen zu tödlichen Zwischenfällen. Was hatte Ruth doch gleich über Savannah gesagt? Eine große Kraft, ein unglaubliches Potenzial … und eine Mutter, die sich zu der dunkleren Seite der Magie hingezogen gefühlt hatte. Gab es so etwas wie eine genetisch vorprogrammierte Neigung zum Bösen? Hatte Ruth sie übersehen? Hatte sie sich geweigert, in einem Kind etwas Schlechtes zu sehen? Hatte sie, als sie Savannah mehr Macht gab, ihr eigenes Todesurteil unterzeichnet? Bitte mach, dass ich mich irre. Um Savannahs willen, lass es etwas anderes sein.
    Mit dem Morgen kam das Frühstück. Ich rührte es nicht an. Carmichael traf zum üblichen Zeitpunkt ein, kurz vor acht; ein kurzes »Wie geht es Ihnen?« war der einzige Hinweis darauf, dass am Abend zuvor irgendetwas Ungewöhnliches geschehen war. Als ich sagte, mir ginge es gut, musterte sie mich eine zusätzliche Sekunde lang, grunzte und setzte sich an ihren Schreibtisch.
    Ich verbrachte den Morgen damit, über Ruths Tod nachzudenken – wie er die Situation verändert hatte, inwiefern ich ihn hätte verhindern können. Mit dem letzteren Gedanken verbrachte ich eine Menge Zeit. Vielleicht

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