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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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noch einmal. Carmichael war tatsächlich in der Krankenstation, aber zur Abwechslung einmal war nicht ich das Objekt ihrer Frustration. Zwei Wachmänner hasteten im Raum herum und griffen nach diesem und jenem, während sie ein Tablett mit Geräten vom Regal nahm. Meine beiden internen Wachleute sahen benommen zu, als wären sie selbst halb eingeschlafen gewesen.
    »Kann ich irgendwas tun?«, fragte einer.
    »Ja«, sagte Carmichael. »Geh aus dem Weg!«
    Sie schob ihn mit dem Notfallwagen zur Seite und rollte den Wagen zur Tür hinaus. Ich wälzte mich aus dem Bett und folgte ihr. Meine Schläfrigkeit hatte mich entweder mutig oder dumm gemacht. Aber auf jeden Fall war es die richtige Vorgehensweise. Carmichael bemerkte nicht einmal, dass ich mitkam. Wenn sie so konzentriert war wie jetzt, hätte man ihr ein Skalpell in den Arm rammen müssen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Die Wachmänner sagten auch nichts dazu – vielleicht nahmen sie an, dass ich inzwischen Carmichaels Assistentin war und dass sie etwas gesagt hätte, wenn sie mich nicht dabeihaben wollte.
    Als die Wachleute und ich den Aufzug erreichten, schlossen sich die Türen hinter Carmichael. Wir warteten, bis der Aufzug zurückkam. Ich hoffte, wir würden nach oben zur Erdoberfläche fahren. Pech gehabt. Wir fuhren abwärts. Zu den Zellen.
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    Drei der Wachleute ignorierten mich. Der vierte brachte die Höflichkeit auf, die Achseln zu zucken und »Keine Ahnung« zu murmeln. Als die Aufzugtür sich wieder öffnete, fiel ihnen plötzlich ihr Job ein, und sie flankierten mich, als wir den Gang entlanggingen. Sobald wir die Sicherheitstür hinter uns hatten, hörte ich Savannahs Stimme.
    »Tut irgendwas! Beeilt euch!«
    Die Tür zu Ruths und Savannahs Zelle stand offen. Stimmen drangen auf den Gang heraus.
    »Beruhige dich, Savannah«, sagte Matasumis Stimme. »Lass die Wachleute erklären, was passiert ist.«
    Ich zuckte zusammen. Schon wieder ein Wachmann verunglückt? So bald? Jetzt würden Ruth und Savannah mit Sicherheit getrennt werden. Ich versuchte schneller zu gehen, aber die Wachleute versperrten mir den Weg und zwangen mir ihre Geschwindigkeit auf.
    »Ich habe nichts getan!«, schrie Savannah.
    »Natürlich nicht«, schnappte Carmichael. »Und jetzt geht mir aus dem Weg. Ihr alle!«
    »Diese ganzen Geräte sind doch unnötig«, sagte Matasumi. »Ich habe keine Lebenszeichen mehr gefunden, als ich gekommen bin. Es ist zu spät.«
    »Ich sage, wann es zu spät ist«, sagte Carmichael.
    Keine Lebenszeichen? Das klang übel. Als ich in den Raum kam, flog Savannah auf mich zu. Im ersten Moment hob ich hastig die Hände, um einen Angriff abzuwehren, aber sie legte mir die Arme um die Taille.
    »Ich habe nichts getan!«, sagte sie.
    »Ich weiß«, murmelte ich. »Ich weiß.«
    Ich berührte etwas verlegen ihren Kopf und begann sie zu streicheln, wobei ich hoffte, dass ich sie nicht tätschelte wie einen Hund. Verstörte Kinder zu trösten gehörte nicht zu meinen Stärken. Genau genommen konnte ich mit einiger Gewissheit sagen, dass es etwas war, was noch nie in meinem Leben von mir verlangt worden war. Ich sah mich im Raum nach Ruth um. Die Zelle war zum Bersten voller Leute. Carmichael und drei Wachleute drängten sich um das Bett, während die Ärztin sich um eine dort liegende Gestalt kümmerte. Die vier Wachleute, die mich in die Zelle begleitet hatten, versuchten allesamt etwas zu sehen und hatten Savannah und mich dabei in die Ecke gedrängt. Ich reckte den Hals, um über die Köpfe hinweg etwas zu erkennen.
    »Wo ist Ruth?«, flüsterte ich.
    Savannah erstarrte und wich zurück. Etwas in meinen Eingeweiden zog sich zusammen. Ich sah zum Bett hinüber. Carmichael und die Wachleute verstellten mir immer noch die Sicht, aber ich sah eine Hand über der Bettkante hängen. Eine kleine, rundliche, altersfleckige Hand.
    »O nein«, flüsterte ich.
    Savannah fuhr zurück. »Ich … ich war’s nicht.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich, während ich sie wieder an mich zog und darum betete, dass meine ursprüngliche Reaktion ihr entgangen war.
    Matasumi drehte sich zu den vier Wachleuten um, die mit mir hereingekommen waren. »Ich will wissen, was hier passiert ist.«
    »Wir sind gerade erst gekommen«, sagte einer. Er deutete zu den Männern hinüber, die das Bett umgaben. »Sie waren zuerst hier.«
    Matasumi zögerte; dann ging er zum Bett hinüber und klopfte einem der Männer auf den Arm. Als der Wachmann sich

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