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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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das Gleiche – überwachen Hexen, die den Zirkel verlassen haben. Also haben wir versucht, auf diesem Weg mit dir Kontakt aufzunehmen, bevor wir es direkt versuchen.«
    »Warum ich?«
    »Du bist ein Mitglied des Rudels. Und als die einzige Frau bist du uns als eine … bessere Kontaktperson vorgekommen. Vielleicht jemand, mit dem leichter zu reden ist als mit deinen männlichen Artgenossen.«
    Leichtgläubiger, mit anderen Worten? Weniger geneigt, auf eine Bedrohung mit Gewalttätigkeit zu reagieren? Wenn sie das Letztere wollten, hätten sie sich gleich an die Führungsebene wenden sollen. Jeremy war der Vernünftigste von uns. Und der Unvoreingenommenste außerdem. Er wäre der beste Kandidat für dieses Treffen gewesen. Wäre es nicht sowieso viel sinnvoller gewesen, wenn sie mit ihrem Anliegen gleich zum Alpha gegangen wären? Außer natürlich, sie wollten gerade das aus irgendeinem Grund nicht tun.
    »Ihr müsst trotzdem wissen, wie sich das Ganze anhört«, sagte ich. »Vergesst mal kurz, wie und warum ihr gerade mich ausgesucht habt. Ihr bringt mich hierher und kommt mir mit Sätzen aus zweitklassigen Filmen à la ›wir wissen, wer du bist‹. Tut mir Leid, aber ich habe das Gefühl, hier steht irgendwo eine versteckte Kamera. Nehmen wir mal an, ich glaube diesen ganzen Hokuspokus. Warum solltet ihr, wenn Werwölfe in dieser UN nicht vertreten sind, plötzlich mit ihnen Kontakt aufnehmen wollen? Wenn ihr Hexen seid, müsst ihr doch schon ein paarmal mit üblen Typen zu tun gehabt haben.«
    »Wir riskieren das Entdecktwerden genauso oft wie ihr«, antwortete Ruth. »Aber bisher hat es immer nur jeweils eine einzige Spezies betroffen. Dies ist etwas anderes. Dies geht uns alle an, und deshalb müssen wir uns zusammenschließen.«
    »Alle für einen und einer für alle«, murmelte ich.
    »Das ist kein Witz«, sagte Paige.
    »Du glaubst uns immer noch nicht, stimmt’s?«, fragte Ruth. »Nicht mal das mit den Hexen, trotz unserer kleinen Demonstration.«
    »Wir könnten es mit einer größeren versuchen«, sagte Paige. »Ihr zum Beispiel den Mund zukleben. Dauerhaft.«
    »Paige«, mahnte Ruth. »Entschuldige das jugendliche Ungestüm meiner Nichte. Aber wenn du es gern hättest, könnte ich gerne eine überzeugendere Demonstration arrangieren. Nichts so Stilloses wie einen Bindezauber natürlich.«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    »Warum?«, fragte Paige. »Weil du uns nicht glaubst oder weil du uns nicht glauben willst?«
    »Ich habe das getan, von dem ich gesagt habe, dass ich es tun würde. Ich bin geblieben. Ich habe zugehört. Jetzt gehe ich.«
    Als ich aufstand, berührte Ruth meinen Arm. »Aber erzähl wenigstens deinem Anführer, was wir dir erzählt haben. Wir treffen uns in zwei Tagen. Die Delegierten der wichtigsten Spezies werden da sein, um das Problem zu erörtern. Wir hätten gern, dass dein Rudel auch da ist. Hier ist meine Karte.«
    Sie gab mir eine Visitenkarte. Ich hatte fast erwartet, darauf »Ruth Winterbourne, Zauberformeln und -tränke« zu lesen. Stattdessen war es eine Karte mit der Aufschrift »Winterbourne Designs, Maßkleidung für Damen«. Die Adresse war in Massachusetts.
    »Ja«, sagte Ruth lächelnd. »Es ist eine echte Karte für eine echte Firma. Heutzutage verdient man mit Bannsprüchen nicht mehr viel.«
    »Ich habe nicht –«
    »Steck sie ein, und wir tun einfach so, als würdest du sie wegwerfen, sobald du außer Sichtweite bist. Wenn du anrufst, nimm meine Handynummer. Wir fahren von hier aus direkt zu dem Treffen in Vermont. Von New York aus wäre es keine sehr lange Fahrt, wenn ihr euch entschließt zu kommen. Ich hoffe, ihr werdet es tun.«
    Ich murmelte irgendetwas Bedeutungsloses, steckte die Karte ein und ging.
    Danach verbrachte ich mehr Zeit damit, über Hexen nachzudenken als über Milliardäre und Verschwörungstheorien. Der Gedanke an andere »übernatürliche« Wesen faszinierte mich, obwohl es mir schwer fiel, daran zu glauben. Sicher, Skepsis von jemandem, der sich in regelmäßigen Abständen in einen Wolf verwandelt – das hört sich vielleicht merkwürdig an, aber ich konnte nicht anders. Ich selbst war fast ein halbes Jahr lang ein Werwolf gewesen, bevor ich mich schließlich dazu durchgerungen hatte, an ihre Existenz zu glauben. Ich hatte die Gestalt gewandelt, ich hatte gesehen, wie Jeremy die Gestalt wandelte, und ich hatte es immer noch fertig gebracht, mir einzureden, es sei alles nicht real. Das nennt man Verweigerung. Vielleicht war es

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