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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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einfacher zu glauben, dass Werwölfe eine einmalige Verirrung der Natur waren, so wie manche Leute – ich eingeschlossen – glauben, dass das Universum nur einen einzigen bewohnten Planeten enthält. Der Gedanke, Zombies und Vampire könnten über die Erde schlendern, war einfach zu abgedreht. Andererseits, Zombies und Vampire hatte Ruth nicht erwähnt. Sie hatte nur etwas von Hexen und … anderen Wesen gesagt. An Hexen konnte ich glauben. Der Gedanke, dass manche Leute in der Lage waren, sich die Kräfte der Erde zunutze zu machen, war viel einfacher zu akzeptieren als der Gedanke, dass manche Leute sich in Wölfe verwandeln konnten.
    Als ich mein Hotelzimmer betrat, klingelte das Telefon. Ich blieb in der Tür stehen und erwog, auf dem Absatz kehrtzumachen, dann resignierte ich und beschloss abzunehmen. Außerdem, vielleicht war es ja nicht derjenige, mit dem ich rechnete.
    »Was zum Teufel treibst du eigentlich in Pittsburgh?!«, brüllte der Anrufer, noch bevor ich den Hörer überhaupt am Ohr hatte. Ich suchte am Telefon nach einem Lautstärkeregler, fand keinen und spielte mit dem Gedanken, ganz zufällig auf die Gabel zu drücken.
    »Mich freut es auch, von dir zu hören, Clayton. Der Flug war okay, danke. Wie ist es in Detroit?«
    »Heiß wie in der Hölle«, murmelte er. Der gedehnte Südstaatenton machte sich wieder bemerkbar, sobald seine Stimme auf eine Lautstärke abgefallen war, die mein Trommelfell nicht mehr gefährdete. »Und stinkt noch schlimmer. Warum hast du nicht angerufen und mir gesagt, dass du nach Pittsburgh gehst?«
    »Weil du darauf bestanden hättest, dich hier mit mir zu treffen. Ich brauche keinen –«
    »Zu spät. Ich packe schon.«
    »Ich brauche weder deine Hilfe noch deinen Schutz.«
    »Und meine Gesellschaft, Darling? Ich nehme mal an, die brauchst du auch nicht?«
    »Jetzt hör aber auf. Du bist gestern erst gefahren, und ich komme am Montag nach.«
    »Dann kann ich dir zwei Flüge sparen. Ich fahre heute Abend runter, und wenn du dort fertig bist, kann ich dich mit zurück nach Detroit nehmen –«
    »Nein.«
    »Ich versuche doch nur –«
    »Kontrollierend, besitzergreifend und dazu noch überfürsorglich zu sein.«
    »Ich vermisse dich.«
    »Guter Versuch. Die Antwort ist immer noch nein. Ich komme mit dem hier klar.«
    »Und was ist das genau?«
    »Ich erzähl’s dir morgen«, sagte ich. »Wenn ich mit Jeremy geredet habe.«
    »Irgendwas Gutes?«
    »Vielleicht.«
    »Macht es Spaß?«
    »Es bestehen entschieden Aussichten auf Blutvergießen.«
    »Komm schon. Erzähl mir davon.«
    »Später.«
    »Du versuchst mich zu reizen«, knurrte er.
    »Du willst gereizt werden?«, fragte ich.
    »Sicher, wenn du mich in einer Stunde in Pittsburgh sehen willst.«
    »Das sind sechs Stunden Fahrt.«
    »Willst du’s drauf ankommen lassen?«
    Wir machten noch eine ganze Weile so weiter, eine Dreiviertelstunde, um genau zu sein. Bevor wir das Gespräch beendeten, hatte Clay versprochen – wenn auch höchst widerwillig –, mir nicht nach Pittsburgh zu folgen. Ich musste zugeben, seit wir wieder zusammen waren, hatte er sich wirklich Mühe gegeben, weniger kontrollierend, besitzergreifend und überfürsorglich zu sein. Was nicht etwa hieß, dass er aufgegeben hätte und mich ein halbwegs unabhängiges Leben führen ließ. Wir hatten getrennte Zimmer, aber damit begann und endete die Unabhängigkeit. Er erwartete immer noch, dass ich vierundzwanzig Stunden am Tag mit ihm zusammen war. Und sogar das mit den getrennten Schlafzimmern war ein Witz. Ein eigenes Zimmer zu haben bedeutete, dass ich einen Ort hatte, wo ich mein Zeug aufbewahren konnte. Ganz egal, wo ich schlief, Clay schlief ebenfalls dort.
    Im Zuge meiner eigenen Bemühungen, die Beziehung zu retten, musste ich einsehen, dass dieser Gemeinsamkeitsfimmel einfach in Clays Natur lag. Er war als Kind gebissen worden und hatte vergessen, dass er jemals ein Mensch gewesen war. Er war mehr Wolf als Mensch. Und was den Gemeinsamkeitsfimmel betraf, so Clays Argumentation, sagte kein Wolf jemals zu seinem Gefährten, er brauche einen Tapetenwechsel oder etwas Ellenbogenfreiheit. Wölfe bilden lebenslange Partnerschaften, die trotz des bedauerlichen Mangels an jeder Art von Paartherapie bestens zu funktionieren scheinen.
    Clay und ich waren seit zwölf Jahren zusammen. Okay, »zusammen« war leicht übertrieben. Wir hatten uns vor zwölf Jahren zusammengetan, und dann war die Sache mit dem Biss passiert. Nach zehn Jahren Hin und Her

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