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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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auf, dann erlosch es, und die ganze Konsole wurde schwarz. Ich drückte noch einmal auf den Knopf. Nichts geschah. Ich versuchte es wieder und wieder, während ich die Konsole auf Lebenszeichen absuchte. Nichts. Kein Licht. Kein Ton. Tot. Ich fuhr herum. Am anderen Ende des Gangs glomm ein schwaches rotes Licht.
    »Die andere Tür hat noch Strom«, sagte ich. »Gehen wir.«
    »Ich kann nicht«, flüsterte Bauer, die Hände vor dem Gesicht, um sich gegen das fliegende Glas zu schützen. »Ich kann nicht.«
    Ich ignorierte sie. »Savannah, lauf zu meiner Zelle. Ich habe die Tür nicht zugemacht. Geh rein, bis wir die andere Tür aufgeschlossen haben.«
    Ich packte Bauer mit beiden Händen, um sie den Gang entlangzuschleppen. Der Sturm von Glas folgte uns. Er wirbelte rings um uns her und stach wie tausend Wespen. In der Dunkelheit überholte ich Savannah und erreichte meine Zelle vor ihr. Mit einem Schwall der Erleichterung sah ich, dass die Tür immer noch offen war. Mir fiel ein, dass ich meine Schuhe brauchte, und ich stürzte hinein und griff nach ihnen. Als ich mich umdrehte, bewegte sich das Fußende meines Bettes. Es hob sich ein paar Zentimeter vom Boden, dann schoss das Bett senkrecht in die Luft und jagte auf mich zu. Ich hatte kaum noch Zeit, mich rückwärts aus der Zelle zu flüchten, bevor die Matratze die Rückseite der Tür rammte und sie zuschlug.
    »Was – was –«, stammelte Bauer.
    Ich schob sie auf die andere Tür zu. Der Gang füllte sich mit ohrenbetäubendem Störgeräusch, als hätte jemand jeden Lautsprecher der Anlage bis zum Anschlag aufgedreht. Ich drückte Savannahs Schulter und versuchte ihr zu sagen, dass alles in Ordnung war, aber das Geprassel übertönte mich. Ich zerrte Bauer vor die gesicherte Tür, und diesmal stellte sie sich vor den Scanner und drückte auf den Knopf – vielleicht war ihr klar geworden, dass sie so dem fliegenden Glas entkommen konnte. Das rote Licht ging flackernd aus und einen Moment lang blieb alles dunkel. Dann begann ein grünes Licht zu blinken. Bauer packte die Griffstange, und das zweite Licht wechselte von Rot zu Grün. Sie riss die Tür auf und stürzte in den Gang dahinter. Ich wusste, das System gestattete ihr nur einen Begleiter. Sobald Savannah und ich durch die Tür gingen, würde irgendwo ein Alarm losgehen. Aber egal. Die Wachmänner würden uns sowieso auf dem Monitor sehen.
    Ich schlug die Tür hinter mir zu. Ein paar Glassplitter fielen harmlos auf den Boden.
    »Was war eigentlich da drin los?«, flüsterte Savannah.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Alles in Ordnung mit euch beiden?«
    Savannah und Bauer nickten. Ja, jeder Quadratzentimeter unbedeckter Haut schien zwar zu bluten, aber niemand hatte einen Splitter im Auge oder in einer Arterie stecken. Uns allen war klar, dass dies unter den gegebenen Umständen »alles in Ordnung« bedeutete.
    Stimmen hallten vom anderen Ende des Gangs zu uns herüber. Savannahs Kopf fuhr herum.
    »Wir schaffen’s nicht«, flüsterte sie.
    »Doch«, sagte Bauer. Sie richtete sich auf und wischte ein Blutrinnsal über einem Auge fort. »Ich gehe da nicht wieder rein. Jetzt, wo ich mal draußen bin, bleibe ich auch draußen. Elena kann sich um die Wachmänner kümmern. Wir bleiben hier, wo es sicher ist.«
    Vom wimmernden Wackelpudding zur Anführerin in sechzig Sekunden? Schön zu sehen, dass Bauer die Fassung wiedergefunden hatte, aber dies war eigentlich nicht die Veränderung, auf die ich gehofft hatte. Na gut. Wenigstens saß sie nicht zusammengekauert in irgendeiner Ecke. Außerdem war wirklich ich diejenige von uns, die sich um die Bewacher kümmern sollte. Bauer würde mir nur im Weg sein.
    Als ich losgehen wollte, packte Savannah mich am T-Shirt.
    »Ich helfe dir«, flüsterte sie. »Ich spreche eine Formel.«
    Ich zögerte. Eigentlich hätte ich ihr am liebsten gesagt, dass sie sich die Mühe sparen sollte, aber es würde Savannah beruhigen, wenn sie sich nützlich fühlte.
    »Okay«, sagte ich. »Solange du es von hier aus machst. Bleibt ruhig und in Deckung.«
    Als ich weiterschlich, erschütterte ein Krachen den Gang. Dann das nächste. Dann das Geräusch von zerschmetterndem Glas, lauter als bei den herunterfallenden Glühbirnen. Danach absolute Dunkelheit. Ja! Diesmal kam mir die Finsternis gelegen. Sie würde mir einen Vorteil verschaffen … solange die Scherben nicht wieder in der Gegend herumflogen.
    »Himmeldonnerwetter!«, zischte eine Stimme – wahrscheinlich die eines

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