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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Wachmanns. »Erst ein Ausgang, dann die Kamera am zweiten, jetzt das hier. Gottverdammter Stromausfall!«
    »Ich hol eine Taschenlampe«, sagte eine weitere Stimme.
    »Ich auch. Ich stehe hier inzwischen nicht im Dunkeln rum.« Es waren also nur zwei Wachmänner da? Das wurde ja immer besser. Ich setzte mich in Trab, bog um die Ecke und drückte auf den Knopf des Aufzugs. Dann lief ich weiter in Richtung Wachraum. Auf halber Strecke stolperte ich über etwas, sah nach unten und entdeckte die fluoreszierende Abdeckung einer Lampe. Ich trat zur Seite – und mit dem bestrumpften Fuß genau in eine Glasscherbe. Mit Mühe verbiss ich mir das Quieken und fegte mir mit dem Fuß eine Gasse durch die Scherben. Licht flackerte hinter der Ecke auf. Die Wachmänner hatten sich eine Taschenlampe besorgt. Mist.
    Hinter mir öffnete sich knarrend die Aufzugtür. Eine Stimme rief etwas – nicht vor, sondern hinter mir. Ich erstarrte. Vorn kamen die beiden Wachmänner um die Ecke, der Strahl der Taschenlampe glitt über die Wände. Hinter mir brüllte jemand. Ich fuhr herum, sah eine Schusswaffe und ließ mich auf den Boden fallen. Schüsse fielen aus beiden Richtungen. Eine Kugel streifte mein Bein. Ich keuchte und kroch zur Gangwand hinüber. Ein Aufschrei. Ein wütender Ruf. Ein Fluch. Ich sah auf. Die Männer schossen aufeinander – die beiden aus dem Wachraum feuerten auf drei andere, die aus dem Aufzug gekommen waren. Zwei weitere lagen auf dem Boden; einer brüllte und krümmte sich. Kugeln pfiffen an mir vorbei. Ich erhob mich auf alle viere, warf mich nach vorn und rannte gebückt zurück zu den anderen. Obwohl ich unmittelbar an der zweiten Gruppe von Wachmännern vorbeikam, bemerkten sie es nicht einmal.
    »Zurück!«, schrie ich Savannah und Bauer zu. »Wieder nach drinnen!«

Falle
    Bauer schob sich an Savannah vorbei und ging hastig das Identifizierungsritual durch. Die Tür öffnete sich, und wir stürzten hinein. Ich schlug die Tür hinter uns zu. Savannah rief, dass die Tür der leeren Zelle gegenüber von meiner nun offen stand. Wir flüchteten uns ins Innere.
    »Ich hab um die Ecke geschaut«, sagte Savannah, während ich nach Atem rang. »Als die Männer mit der Taschenlampe zurückkamen, hab ich gesehen, wie die anderen aus dem Aufzug gekommen sind. Ich hab eine Formel gesprochen, um sie zu verwirren, damit du an ihnen vorbeikannst. Hat ziemlich gut gewirkt, oder?«
    »Sehr gut sogar«, sagte ich, ohne eigens zu erwähnen, dass ich fast ins Kreuzfeuer geraten wäre. Was zum Teufel hatte Ruth diesem Kind eigentlich beigebracht? Eine zwölfjährige Hexe sollte Formeln sprechen, mit denen man verängstigte Kätzchen beruhigen konnte, nicht bewaffnete Männer dazu bringen, dass sie einander mit Kugeln durchlöcherten.
    »Hey«, sagte eine Stimme von der Tür her. »Hab ich die Einladung zur Party aus Versehen weggeschmissen?«
    Wir fuhren alle drei zusammen. Leah trat ein, gähnte und fuhr sich mit den Fingern durch das wirre Haar.
    »Mach die bloß nicht zu!«, sagte Bauer, während sie nach der Zellentür griff.
    Kam es jetzt noch drauf an? Ich sprach es nicht aus, aber so bald konnte ich mir keinen weiteren Fluchtversuch vorstellen. Die offenen Zellentüren mochten zwar keine Falle gewesen sein, aber ein echter Glücksfall waren sie auch nicht – eigentlich eher das Gegenteil. Mein fabelhafter Fluchtplan war in dem Sturm von Kugeln untergegangen. Selbst wenn wir das Chaos überlebten, konnte Winsloe mit Hilfe des Computers feststellen, dass ich Bauer dazu benutzt hatte, an der Türsicherung vorbeizukommen. Er würde dafür sorgen, dass es nicht noch mal passierte. Ich versuchte mir nicht vorzustellen, auf wie viele verschiedene Arten er dafür sorgen konnte.
    Leah ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Hab mir den Fuß geschnitten, als ich hergekommen bin. Der Boden ist voller Scherben. Und wie kommt es eigentlich, dass die Türen offen sind? Nicht, dass ich mich beschweren will, aber – hey, was ist eigentlich mit euch passiert?«
    »Rumfliegende Scherben«, sagte ich.
    »Au weia. Tut mir nicht gerade Leid, dass ich das verpasst habe. Ist jemand verletzt? Ich hab erste Hilfe gelernt.«
    »Uns geht’s gut«, sagte Bauer, während sie zum Bett hinüberging.
    Savannah hatte sich währenddessen aus der Tür gelehnt und auf den Gang gespäht. »Ich sehe niemanden. Sind die alle tot?«
    »Tot?«, wiederholte Leah, als ich Savannah von der offenen Tür fortzerrte. »Wer ist tot?«
    Ich erzählte ihr, was

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