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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wie nahe sie waren. Besser, ich wusste es nicht.
    Ich rannte weiter in Richtung Fluss. Ein ohrenbetäubendes Heulen kam von links, so nahe, dass ich die Luftschwingungen spürte. Ich schwenkte nach rechts und hetzte weiter. Das Donnern rennender Pfoten ließ den Boden erzittern. Ich ging tiefer und wurde schneller, schneller als jeder Hund. Ich brauchte nichts weiter zu tun, als außer Reichweite zu bleiben, bis ich sie abgehängt hatte. Solange ich nicht auf weitere Fallen stieß, konnte ich es schaffen.
    Das Geräusch fließenden Wassers schwoll an, bis es das Keuchen der Hunde übertönte. Wo war dieser verdammte Fluss? Ich konnte ihn riechen, hören … aber ich konnte ihn nicht sehen. Alles, was ich sah, waren die fünfzig Meter Pfad, die sich vor mir erstreckten. Und am Ende dieser fünfzig Meter? Nichts. Was hieß, dass der Boden zum Fluss hin abfiel. Wie stark fiel er ab? War es eine niedrige Uferböschung oder eine dreißig Meter hohe Klippe? Wollte ich das Risiko eingehen und weiterrennen, bis ich über die Kante fiel? Das Wasser hörte sich sehr nah an, also konnte die Kante nicht allzu steil sein. Ich musste es drauf ankommen lassen und jagte auf das Ende des Pfades zu. Dann, als ich keine zehn Meter mehr davon entfernt war, flog ein Schatten aus dem Unterholz hervor und landete genau vor mir auf dem Weg.

Entkommen
    Alle vier Beine schossen nach außen wie die Bremsen eines Autos, das ins Schleudern gerät. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf Pelz, ein Aufblitzen von Reißzähnen, und wappnete mich für den Angriff. Ein hellbrauner Bauch segelte über mich weg. Blöder Köter. Im Zielen waren sie noch nie gut gewesen. Ich fuhr herum, um meinem Angreifer entgegenzutreten, sobald er sich aufgerappelt hatte, und sah nur noch ein Aufblitzen von Schwanzhaaren, als er davonschoss. Puh. Das war ja einfach gewesen. Als ich mich wieder auf den Weg zum Fluss machte, zerriss ein Brüllen die Nachtluft, und ich bremste erneut ab. Ich kannte dieses Brüllen. Ich sog Luft ein, witterte einen vertrauten Geruch und wusste jetzt, warum der Hund nicht angegriffen hatte.
    Als ich herumfuhr, ging Clay auf eine Meute von fünf Hunden los. Ich jagte hinter ihm her. Bevor ich die fünfzehn Meter hinter mir hatte, waren beide Bluthunde und ein Rottweiler auf und davon. Das bedeutete, dass wir jeweils nur noch einen Hund bekämpfen mussten – einen Rottweiler und einen Deutschen Schäferhund. Wundervoll! Aber Moment mal – Clay jagte den Ausreißern nach und überließ mir den Rest. Verdammt! Konnte er sie nicht einfach ziehen lassen? Von allen selbstsüchtigen … Der Rottweiler ging auf mich los und machte meiner gedachten Tirade ein Ende. Als ich mich wehrte, sprang der Schäferhund nach meinen Keulen, und der Rottweiler grub die Zähne in meine Schulter. Ich kippte nach hinten und versuchte ihn abzuschütteln. Der Schäferhund schnappte nach meiner Kehle; ich sah das Aufblitzen der Zähne und drückte ruckartig den Kopf nach unten, um den Hals zu schützen. Als der Schäferhund sich zurückzog, packte ich ihn an einem Ohr und zerfetzte es. Er kläffte und stolperte davon, aber jetzt fasste mich der Rottweiler an der Schulter und schüttelte mich. Meine Füße suchten hektisch nach Halt. Schmerz zuckte durch meine Schulter. Mein angeschlagenes Kniegelenk meldete sich zurück, und der Schmerz verdoppelte sich. Als ich mit dem unverletzten Hinterbein wieder Halt hatte, wälzte ich mich herum, wobei ich den Rotmeiler von den Beinen riss. Wir stürzten, ineinander verknäult, überschlugen uns und schnappten nach allem, was in Reichweite geriet. Dann flog der Rottweiler plötzlich von mir herunter. Flog, buchstäblich. Gerade als sich seine Zähne in meinen dicken Nackenpelz senkten, segelte er himmelwärts. Blut sprühte mir in die Augen. Ich rappelte mich geblendet auf und schüttelte den Kopf, um die Augen freizubekommen. Das Erste, was ich sah, war der Rottweiler, der Clay zwischen den Zähnen hing. Dann bemerkte ich eine Bewegung zu meiner Rechten – der Schäferhund, der sich auf Clay stürzte. Ich fuhr herum, erwischte ihn im Sprung und riss ihm die Kehle heraus, bevor er auf dem Boden aufkam. Der Körper zuckte noch, als ich die Rufe der Wachmänner hörte.
    Ich rannte in Richtung Ufer. Clay schnitt mir den Weg ab und schob mich zum Wald. Als ich nach ihm schnappte, sah ich die Kadaver beider Spürhunde etwas entfernt liegen und verstand. Clay hatte sich die flüchtenden Hunde vorgenommen, damit sie nicht

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