Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin
fort. Ich schauderte zusammen und begann zu zittern. Clay hielt mich an sich gedrückt, eine Hand in mein Haar geflochten, während die andere mir den Rücken streichelte.
Als ich aufhörte zu zittern, gestattete ich meinen Knien, unter mir nachzugeben, so dass wir beide auf den Boden sanken. Seine Hände schützten meinen Rücken gegen den kalten Erdboden. Ich berührte seine Lippen mit meinen, vorsichtig, als bestünde immer noch die Gefahr, dass er zurückzucken, dass er mich zurückweisen würde. Seine Lippen bewegten sich an meinen, sacht, dann fester, der Druck wurde intensiver, bis ich keinen Atem mehr bekam. Ich hob die Hüfte zu seiner und zog ihn in mich hinein.
Als wir danach auf dem taunassen Erdboden lagen, lauschte ich auf menschliche Geräusche und hörte nur das Pochen von Clays Herz, das mit jedem Atemzug langsamer wurde. Irgendwie wäre es typisch für mich, wenn die Wachmänner uns gerade jetzt finden würden. Zehn Meter von der Freiheit entfernt im Gras liegend, um uns zu lieben. War das jetzt der Gipfel an Waghalsigkeit, Bedenkenlosigkeit oder schierer Dummheit? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Man sollte Clay und mir ja nicht nachsagen können, wir hätten uns ganz spießig in Sicherheit gebracht, bevor wir uns eine schnelle Runde Wiedervereinigungssex gönnten.
»Wir sollten gehen«, sagte ich.
Clay lachte leise. »Meinst du?«
»Wahrscheinlich. Oder hast du etwas Essbares mitgebracht? Dann könnten wir vielleicht noch ein Picknick unterbringen, bevor wir gehen. Zusehen, wie die Sonne aufgeht.«
»Sorry, Darling. Nichts Essbares. Es ist etwa zehn Meilen zur nächsten Stadt. Wir besorgen uns dort irgendwas.«
»Nur keine Eile. Sex. Ein gemütliches Frühstück. Zum Teufel, vielleicht können wir uns ja noch irgendeine Sehenswürdigkeit ansehen, bevor wir gehen.«
Clay lachte. »Ich fürchte, die einzige Sehenswürdigkeit, die wir zu Gesicht bekommen werden, ist das nächste Drive-In-Restaurant. Ich hatte es ziemlich eilig, als ich gegangen bin, und habe nichts zum Wechseln dabei. Wir werden uns das teilen müssen, was ich anhabe. Das macht es aber leichter, falls wir nach dem Frühstück eine Pause für mehr Sex einlegen wollen.«
»Bring mich einfach nach Hause«, sagte ich.
»Ich wünschte, ich könnte es tun, Darling.«
»Ich meine, bring mich einfach dahin, wo Jeremy und die anderen sind.«
Er nickte und holte seine Kleider hinter einem Baum hervor. Mir gab er sein Hemd, seine Boxershorts und seine Strümpfe, womit für ihn selbst noch Jeans und Schuhe blieben. Nachdem wir halbwegs angezogen waren, trug er mich zu seinem wartenden Auto. Nein, das war keine große romantische Geste. Der Boden war nass, und die Socken wären durchgeweicht. Außerdem tat mir das Knie immer noch weh, wenn ich es belastete. Also war es letzten Endes wohl auch etwas romantisch. Die praktische Sorte Romantik, die wir sowieso am besten beherrschten.
Wir waren in Maine. Nicht an der Küste, im Urlaubsgebiet Maine, sondern mitten im abgelegenen Norden. Bevor Clay Jeremy verlassen hatte, um nach mir zu suchen, hatten die anderen meinen möglichen Aufenthaltsort auf das nördliche Maine eingeschränkt. In Clays Abwesenheit hatte Jeremy alle anderen nach New Brunswick geführt, das er für einen sicheren Ausgangspunkt hielt, um nach uns zu suchen. Clay rief Jeremy von einem öffentlichen Telefon an der Straße aus an. Da Jeremy nach wie vor mein Handy hatte, erreichte Clay ihn, und wir wussten, wie wir die anderen finden konnten.
Auf dem Weg nach New Brunswick hielten wir uns an die Nebenstraßen, solange es ging, aber in diesem Teil von Maine waren die Straßen oft entweder Highways, oder sie waren so klein, dass wir sie nicht einmal auf der Karte fanden. Bald fuhren wir auf die I-95 auf. Vierzig Minuten später waren wir am Grenzübergang Houlton-Woodstock. Wie üblich gab es keinerlei Probleme, nach Kanada hinüberzufahren. Man hielt neben der Kabine des Grenzbeamten und beantwortete ein paar Fragen. Staatsangehörigkeit? Reiseziel? Voraussichtliche Dauer des Aufenthalts? Haben Sie Feuerwaffen/Spirituosen/Frischprodukte dabei? Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Ich hoffte sehr, dass uns der vergönnt sein würde.
Jeremy hatte ein Motel in der Nähe von Nackawic, ein paar Meilen vom Trans-Canada Highway entfernt, als Standort gewählt. Und warum ausgerechnet das westliche New Brunswick? Es gab zwei Gründe. Erstens lag es nicht in den Vereinigten Staaten. Tucker und seine Männer
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