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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Regeln nicht passen, kann sie ja gehen.«
    »Das Glück möchte ich auch mal haben«, murmelte Paige. »Aber im Ernst – ihr braucht niemanden hier zu lassen, der auf mich aufpasst. Ich habe jede Menge Schutzformeln.«
    »Das sind aber die Regeln«, sagte Clay. »Niemand bleibt allein. Cassandra will ja sowieso nicht essen.« Im Gehen sagte er noch: »Wenn Elena mit dir reden will, kann sie dir ja das Essen mitbringen. Zwanzig Minuten. Danach braucht sie Ruhe.«
    »Hey, bedeutet das etwa, dass ich deine Erlaubnis habe?«, rief ich ihm nach.
    »Das beantworte ich nicht«, sagte er, ohne sich umzusehen.
    »Kluger Mann.« Ich sah Paige an. »Ich komme nachher vorbei.«
    »Danke. Ich weiß das zu schätzen.«

Krönung
    Gegen zehn Uhr kehrte ich zu Paiges Zimmer zurück, ihr warmes Abendessen in der Hand. Ich traf sie allein an.
    »Wo ist Cassandra?«, fragte ich.
    »Ausgegangen. Auf der Suche nach Abendessen oder Gesellschaft. Ich weigere mich, Ersteres zu sein, und bin nicht qualifiziert für das Letztere. Das falsche Geschlecht.«
    »Aber niemand soll allein bleiben. Weiß Jeremy, dass sie einfach verschwindet?«
    »Nein, und ich werde sie nicht verpetzen, also behalten wir es doch für uns. Ich persönlich fühle mich sicherer, wenn sie nicht da ist. Ein Vampir ist einfach nicht der ideale Mitbewohner. Ein einziger nächtlicher Heißhungeranfall, und das war’s. Ich wollte ursprünglich zu Adam ziehen, aber ein gemeinsames Zimmer mit Cassandra hat Kenneths Nerven ziemlich strapaziert, also haben wir getauscht.«
    »Du und Adam, ihr seid also … zusammen?«
    Sie runzelte die Stirn, dann ging ihr auf, was ich meinte, und sie lachte. »O Gott, nein. Wir sind befreundet, seit wir Kinder waren. Glaub mir, wir kennen uns zu gut für alles andere.« Sie ging zu dem Minikühlschrank hinüber. »Willst du was trinken? Ich habe Wasser und Diätlimonaden. Nichts Interessanteres, fürchte ich.«
    »Das ist schon okay.«
    »›Komm einfach zur Sache‹, stimmt’s?«
    »Ich habe nicht gemeint –«
    Sie winkte ab. »Keine Sorge. Ich weiß, du bist müde, und ich möchte mich noch mal dafür entschuldigen, dass ich dir auf den Wecker gehe. Es ist nur – ich arbeite an Plänen, Blaupausen sozusagen. Von der Anlage. Ich weiß, im Moment brauchen wir sie noch nicht, aber, na ja, ich möchte einfach irgendwas zu tun haben. Es ist einfacher –«, sie kaute auf der Unterlippe und wandte den Blick ab. »Einfacher, wenn ich mich mit etwas beschäftigen kann.«
    Ich wusste genau, was sie meinte. Letztes Jahr, als zwei meiner Brüder aus dem Rudel umgekommen waren, hatte ich den Kummer nur durch Aktivität bekämpfen können. Ich hatte mich in Schlachtpläne gegen die verantwortlichen Mutts gestürzt – teils um meine Brüder zu rächen und teils um mich davon abzulenken, dass sie tot waren. Wenn sie sich auf unseren Feldzug gegen diejenigen vorbereitete, die Ruth umgebracht hatten, tat Paige das Gleiche. Und das verstand ich.
    »Das meiste habe ich schon beisammen«, sagte sie, während sie ein Notizbuch vom Tisch nahm und es mir reichte. »Du müsstest nur noch ein paar Details beisteuern.«
    Ich blätterte in ihren Notizen. »Also, das meiste davon hat Jeremy schon. Du könntest –«
    »Ihn fragen. Natürlich.« Sie wandte sich ab. Ich hatte die Enttäuschung dennoch gesehen, die über ihr Gesicht zuckte. »Ich hätte mir denken können, dass er mir zwei Schritte voraus sein würde. Okay, das war auch schon alles, worum ich dich bitten wollte. Tut mir Leid. Ich habe einfach nicht nachgedacht.«
    »Langsam. Da sind ein paar Sachen, nach denen Jeremy nicht gefragt hat«, log ich. »Weißt du was – ich bin noch nicht so müde. Wie wäre es, wenn ich dir einfach die Dinge nachliefere, die noch fehlen. Selbst wenn ich’s Jeremy schon erzählt habe – es kann nichts schaden, wenn wir zwei Aufzeichnungen haben.«
    »Oh?« Zum ersten Mal, seit ich aufgetaucht war, erreichte ihr Lächeln die Augen. »Das ist fantastisch. Danke.«
    Wie gesagt – ich wusste, wie sie sich fühlte. Okay, ich wusste nicht genau , wie sie sich fühlte, weil ich keine Ahnung hatte, wie nahe sie und ihre Tante sich gestanden hatten. Aber ich verstand, dass sie etwas zu tun brauchte, das Gefühl, etwas Konstruktives zu tun. Ihr dabei zu helfen war das Mindeste, was ich tun konnte.
    Als wir fertig waren, bot ich ihr an, die Nacht in ihrem Zimmer zu verbringen – mit der Begründung, dass Cassandra es allem Anschein nach mit dem Wiederkommen nicht

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