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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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durchsuchte seine Taschen auf Ausweise. Nichts. Das Funkgerät erinnerte mich daran, dass noch ein zweiter Mann unterwegs war. Aber Paige und ihre Tante ließen sich Zeit beim Evakuieren ihrer Suite.
    Ich öffnete die Badezimmertür, als sie endlich das leere Hotelzimmer betraten. Paige trug immer noch ihr Nachthemd und das Negligé. Ruth hatte einen langen Morgenmantel an, der ihre Nachtwäsche verdeckte. Beide hatten ihre Handtaschen und einen Satz Kleidung dabei.
    »Gute Idee«, sagte ich. »Habt ihr eure gesamten Ausweise und so weiter da drin?«
    »Hat wenig Zweck, ihnen Hinweise dazulassen, wenn sie in unser Zimmer einbrechen«, sagte Paige. »Notfalls können wir den Rest von unserem Zeug stehen lassen.«
    »Paige hat mir erzählt, was passiert ist«, sagte Ruth. »Wir sind sehr dankbar. Und sehr beeindruckt. Du hast unglaubliche Reflexe.«
    »Selbstverteidigungskurse«, sagte ich.
    »Das mit dem Werwolf gibst du also immer noch nicht zu?«, fragte Paige.
    Ich ging zum Bad und hielt die Tür auf. »Hat eine von euch diesen Typen schon mal gesehen? Fasst nichts an. Die Polizei wird nach Fingerabdrücken suchen.«
    »Polizei?«, wiederholte Paige.
    »Ja, Polizei. Was glaubt ihr denn, wer bei diesem Mordfall ermitteln wird – der hauseigene Sicherheitsdienst?«
    »Mordfall? Du meinst, er ist tot?«
    »Nein, er ruht sich nur einen Moment aus«, sagte ich. »Die Leute schlafen immer mit im rechten Winkel abgeknicktem Kopf. Sieht bequem aus, findet ihr nicht?«
    »Kein Grund sarkastisch zu werden«, sagte Paige knapp. »Du bist vielleicht daran gewöhnt, Leichen durch die Gegend zu zerren, ich aber nicht.«
    »Behüteter Lebensstil. Du willst eine Hexe sein und hast noch nie jemanden umgebracht?«
    Paiges Stimme wurde noch eine Spur härter. »Wir haben andere Methoden, uns zu verteidigen.«
    »Zum Beispiel? Sprecht ihr eine Formel, damit euer Angreifer friedliche Gedanken denkt? Verwandelt ihr seine Waffe in einen Blumenstrauß? Liebe und Frieden allüberall?«
    »Ich hätte einen Bindezauber verwendet«, sagte Paige. »Den Typen am Leben gelassen, damit wir ihn verhören können. Wow. Ganz neuer Gedanke. Wenn du ihn nicht umgebracht hättest, hätten wir vielleicht mit ihm reden können.«
    »Ja, richtig. Paiges ultrawirksame Bindeformeln. Ich mach dir einen Vorschlag. Wenn ich das nächste Mal sehe, wie ein Typ mit einer Waffe auf dich zielt, lasse ich dich in Ruhe deine Methode ausprobieren. Du fängst an, deine Formeln zu sprechen, und wir warten ab, ob du fertig wirst, bevor er dich über den Haufen schießt. Okay?«
    Paige hob die Waffe hoch, öffnete sie, nahm einen Betäubungspfeil heraus und hielt ihn hoch. »Niemand hat versucht, mich umzubringen.«
    »Bist du dir da sicher?«, fragte eine Männerstimme.
    Paige und ich fuhren zusammen. Sogar Ruth sah verblüfft auf. In einer Ecke des Schlafzimmers stand ein Mann in einem schwarzen Overall, dem gleichen wie bei dem Toten auf dem Fußboden. Er war durchschnittlich groß, durchschnittlich schwer und hatte durchschnittlich braunes Haar, das er kurz, aber nicht militärisch kurz trug. Ein einziges charakteristisches Merkmal – eine fadendünne Narbe, die von der Schläfe zur Nase lief – teilte mir mit, dass ich ihn noch nie gesehen hatte. Ich sah zur Flurtür hinüber. Sie war nach wie vor zu und abgeschlossen. Paiges Kleider lagen immer noch davor. Wie war der Typ hereingekommen?
    »Es freut mich zu hören, dass du den armen Mark nicht umgebracht hättest«, sagte der Mann, während er sich auf die Bettkante setzte, die Beine ausstreckte und überkreuzte. »Wirklich fair von dir. Anscheinend stimmt es, was man sich so über Hexen erzählt. So selbstlos, so überaus besorgt um andere Leute, so unvorstellbar naiv.«
    Ich machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Nicht!«, zischte Paige.
    »Das ist also die Werwölfin?« Die schmutzig braunen Augen des Mannes schwenkten in meine Richtung und musterten mich amüsiert von oben bis unten. »Besser, als ich gedacht hätte. Und, willst du also mitkommen, Wolfsmädchen? Oder müssen wir« – aus dem amüsierten Blick wurde ein Grinsen – »handfester werden?«
    Ich warf einen Blick auf Paige und Ruth.
    »Oh, die kommen auch mit«, sagte der Mann. »Aber ihretwegen mache ich mir keine Sorgen. Nur Hexen, verstehst du. Die tun, was man ihnen sagt.«
    Paige gab ein kehliges Geräusch von sich, aber Ruth legte ihr warnend die Hand auf den Arm.
    »Du willst uns also kidnappen?«, fragte ich.
    Der Mann gähnte. »Sieht

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