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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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fügte er hinzu, er würde uns in dem Explorer folgen.
    Im Gegensatz zu Jeremy hatte Adam auf dem kleinen Parkplatz des Restaurants keinen Platz mehr gefunden, also entfernten wir drei uns von den anderen und gingen eine Nebenstraße entlang.
    Weiter vorn sah ich auf der anderen Seite der Straße den alten Jeep vom Parkplatz der Legion Hall stehen, den mit dem kalifornischen Nummernschild.
    »Deiner?«, fragte ich Adam.
    »Leider ja.«
    »Eine ganz schöne Anfahrt.«
    »Eine lange Anfahrt. In einem Jeep sogar eine sehr, sehr lange Anfahrt. Ich glaube, diesmal hat’s mir zwei Plomben rausgeschüttelt. Über die Geschwindigkeitsbegrenzung zu kommen ist fast unmöglich. Und überholen? Vergiss es. Es wäre einfacher, über die lahmen Enten drüberzufahren. Nächstes Mal spare ich meine Groschen und nehme das Flugzeug.«
    »Das sagst du jedes Mal«, bemerkte Paige, »Robert würde dir den Flug jederzeit bezahlen, aber du willst ja nicht. Du liebst deinen Schrotthaufen einfach.«
    »Na ja, allmählich ist der Lack ab bei dieser Liebesaffäre. Noch eine  … Mist!«
    Ich sah auf und bemerkte einen riesigen Yukon, der sich rückwärts in die Lücke vor Adams Jeep schob. Die Lücke war kaum groß genug für einen Kleinwagen. Der gigantische Geländewagen schob sich nach hinten, bis er nur noch wenige Zentimeter von der Stoßstange des Jeeps entfernt war. Ein weiteres Auto hatte weniger als einen Fuß von der hinteren Stoßstange entfernt geparkt.
    »Hey!«, rief Adam, während er zu dem Yukon hinübertrabte. »Moment!«
    Eine Frau Mitte vierzig, die auf dem Beifahrersitz saß, drehte den Kopf und musterte Adam mit einem ausdruckslosen Blick. »Ich stecke hinter Ihnen fest«, sagte er, während er sie strahlend angrinste. »Können Sie ein Stück nach vorn fahren? Ich fahre raus, und Sie haben jede Menge Platz.«
    Das Fenster auf der Beifahrerseite war unten, aber die Frau antwortete nicht. Stattdessen sah sie zum Fahrersitz hinüber. Es wurde kein Wort gesprochen. Die Fahrertür öffnete sich und ein Mann in einem Golfhemd stieg aus. Seine Frau tat das Gleiche.
    »Hey!«, rief Adam. »Haben Sie mich gehört? Sie haben mich zugeparkt. Wenn Sie ein Stück nach vorn fahren, bin ich in einer Minute hier weg.«
    Der Mann drückte auf die Fernbedienung. Die Alarmanlage piepte. Die Frau schloss sich ihm an und sie machten sich auf in Richtung Restaurant.
    »Arschlöcher«, murmelte Paige. »Haben einen Fünfzigtausend-Dollar-Benzinfresser und bilden sich ein, jetzt gehört ihnen die Straße.«
    »Ich rede mit ihnen«, sagte ich. »Bei einer Frau hören sie vielleicht zu.«
    »Nicht.« Sie griff nach meinem Arm. »Wir lassen uns von den anderen mitnehmen und holen den Jeep später ab.«
    »Ich will doch bloß mit ihnen reden.«
    Sie warf einen Blick zu Adam hinüber, der dem Paar nachstarrte. »Du bist es auch nicht, wegen der ich mir Sorgen mache.« Der Mann sah sich um; sein Mund verzog sich, als er irgendeine Beleidigung zu uns herüberschrie.
    »Was hast du gesagt?«, schrie Adam zurück.
    »Oh, Scheiße«, murmelte Paige.
    Der Mann wandte Adam den Rücken zu.
    »Was hast du gesagt?«, brüllte Adam.
    Als Adam dem Mann zu folgen begann, traf ich innerhalb eines Sekundenbruchteils eine Entscheidung. Ich würde eingreifen. Wir versuchten, nicht aufzufallen; wir konnten es uns nicht leisten, mit einer Schlägerei, bei der möglicherweise die Polizei auftauchen würde, Aufmerksamkeit zu erregen. Adam hätte das im Gedächtnis behalten sollen, aber ich nehme an, auch die nettesten jungen Männer können einen plötzlichen Testosteronschub bekommen.
    Als ich mich umdrehte, um Adam zu folgen, packte Paige mich am Arm.
    »Warte«, sagte sie. »Du solltest –«
    Ich schüttelte sie ab und begann zu rennen, wobei ich ihre Schritte hinter mir und die Warnrufe ignorierte. Gerade als ich Adam einzuholen begann, roch ich Feuer. Nicht Rauch oder brennendes Holz oder Schwefel, sondern den schwächeren Geruch des Feuers selbst. Ich ignorierte es, packte Adam am Handgelenk und riss ihn zu mir herum.
    »Vergiss es«, sagte ich. »Jeremy kann uns fahren –«
    Jetzt wandte er mir das Gesicht zu, und ich wusste plötzlich, woher der Geruch nach Feuer gekommen war. Seine Augen glommen tiefrot. Die Augäpfel leuchteten rot wie von innen heraus und versprühten bodenlose Wut.
    »Lass die Finger von mir«, grollte er.
    Keine Spur von Adams Stimme in den Worten, keine Spur von ihm in seinem Gesicht. Hitze strömte in Wellen von seinem Körper aus.

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