Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
nicht gut.«
»Das würde ich so nicht sagen«, murmelte Cassandra.
»Na, ich schon«, sagte Jaime. »Und was ich gern wüsste, ist, warum er in jedem verdammten Film mit einer heißen kleinen Tussi zusammengespannt wird, die vielleicht ein Viertel so alt ist wie er selbst.«
»Eifersüchtig?«, fragte Cassandra.
Jaime schnaubte. »Yeah, als ob ich mit einem Achtzeh n jä h rigen am Arm rumlaufen würde! Es ist ja okay, wenn man seinen Spaß hat, aber ein bisschen Würde sollte man dabei wahren. Meine Regel: Keine Typen, die mehr als ein Jah r zehnt älter oder fünf Jahre jünger sind. Diese ganze Frisc h fleischsache ist so –« Sie schauderte und verzog das Gesicht.
»Frischfleisch?«, sagte Lucas, während er von seinen Fotos aufsah.
»Wenn Frauen mit deutlich jüngeren Männern ausg e hen«, erklärte ich.
»Warum siehst du mich an, Paige?«, fragte Cassandra.
»Ich hab dich doch gar nicht –«
»Ich kann ja kaum mit Männern meines eigenen Alters ausgehen, oder?«, fügte Cassandra hinzu.
Jaime lachte. »Okay, zugegeben, Cass. Wie alt warst du, als du gest – gewandelt wurdest? So etwa in meinem Alter, würde ich sagen.«
»Fünfundvierzig.«
Jaime nickte. »Wenn ich an irgendeinem Punkt die Zeit anhalten könnte, würde ich’s hier tun. Ich weiß, die mei s ten Frauen – zum Teufel, die meisten Leute – würden sich für ihre Zwanziger, vielleicht auch ihre Dreißiger en t scheiden, aber ich mag vierzig. Man hat die nötigen Erfa h rungen gemacht, aber der Körper ist noch blendend in Schuss. Ein verdammt gutes Alter für eine Frau.« Sie hob ihr Glas. »Nimm das, Clint.«
Wir bestellten eine weitere Runde, redeten noch ein bis s chen und gingen dann zurück ins Hotel.
Im Flugzeug hatten wir uns darauf eingelassen, uns am nächsten Tag mit Benicio zum Frühstück zu treffen und Informationen über unsere jeweiligen Fortschritte ausz u tauschen. Jetzt, da wir eine brauchbare Spur hatten, war uns die Vorstellung zuwider, Zeit mit etwas so Trivialem wie Essen zu verschwenden. Aber als Lucas darauf hing e wiesen hatte, dass wir unseren Tag früh beginnen würden, bot Benicio an, sich um sechs zum Frühstück bei uns im Hotel einzufinden und den Besuch kurz zu halten. Und dagegen konnten wir nun wirklich nicht mehr viel sagen.
Als wir am Morgen das Hotelrestaurant betraten, schob Troy sich vor uns hinein. Er trieb die Managerin auf, murme l te etwas und gab ihr einen zusammengefalteten Schein. Eine Minute später kam sie zurück und geleitete uns zu einem Tisch im Innenhof. Er stand in der hinteren Ecke, und auf den drei nächstgelegenen Tischen standen Schildchen mit der Aufschrift »Reserviert«. Ich ging davon aus, dass das zusät z liche Trinkgeld dies bewirkt hatte – absolute Ungestörtheit. Das Restaurant war um diese Tageszeit ohnehin fast leer, insofern war es ein leicht zu erfüllender Wunsch gewesen. Troy und Morris setzten sich an einen Tisch in der Nähe.
Nachdem wir unser Frühstück bestellt hatten, fragte ich Benicio, ob es möglich wäre, eine Hexe als Pflegerin für Faye einzustellen.
»Eine beruhigende Formel, hm?«, sagte er, während er seine Serviette entfaltete. »Ich habe die nie zum Funkti o nieren bringen können. Glaubst du, sie könnte auch den anderen Bewohnern helfen?«
Ich zögerte. Nicht, weil ich mir über die Antwort im Zwe i fel war, sondern weil die Vorstellung, dass Benicio Cortez Hexenmagie praktizierte … okay, das reichte aus, um sogar mir sekundenlang die Sprache zu verschlagen.
»Äh, ja«, sagte ich schließlich. »Ich glaube ja. Aber n a türlich ist das nur eine Annahme. Man müsste es einfach auspr o bieren.«
Er nickte. »Ich werde für Faye eine Hexe in Teilzeit ei n stellen, und wenn sie auch den anderen helfen kann, m a chen wir eine Vollzeitstelle draus. Nun sind meine Ko n takte innerhalb der Hexengemeinschaft eher spärlich, wie du dir vorstellen kannst. Wir können uns später noch drüber unterhalten, aber vielleicht werde ich auf deine Hilfe zurückgreifen müssen, um eine qualifizierte Person zu finden –«
»Ich bin sicher, das kannst du auch ohne Paiges Unte r stü t zung, Papá«, sagte Lucas. »Es bewerben sich doch ständig Hexen um eine Stelle bei der Kabale. Die Pers o nalabteilung müsste dir eigentlich so viele Namen liefern können, wie du brauchst.«
»Vielleicht, aber sollte ich irgendwelche Fragen haben, darf ich mich dann an dich wenden, Paige?«
Ich warf einen Seitenblick auf Lucas, der mit einem leisen Seufzer
Weitere Kostenlose Bücher