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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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aufschlägt. Besser kann ich es nicht b e schreiben.
    »Na los, komm schon«, sagte sie.
    Ich konnte mich nicht rühren. Es war etwas unb e schreiblich Beängstigendes an dem Anblick.
    »Oh, zum Teufel«, sagte Eve. »Es ist doch bloß eine R e laisstation!«
    Sie packte mich am Ellenbogen und zerrte mich weiter. Als wir das Ende der Ebene erreicht hatten, drehte mein Hirn durch – als stemmte ich die Fersen in den Boden. Meine Beine hörten einfach auf, sich zu bewegen. Eve seufzte; dann trat sie ohne ein Wort hinter mich und gab mir einen Stoß.
    Ich war in die Falle gegangen. Im letzten Sekunde n bruchteil, bevor Eve mich hindurchstieß, ging mir die Wahrheit auf. Eve wollte mir nicht helfen. Sie hatte keine r lei Interesse daran, dass ich zu Savannah zurückkehren konnte. Sie hasste mich, hasste meine Art, mit ihrer Toc h ter umzugehen, meine Art, sie zu erziehen. Dies war ihre Rache. Sie »So«, meinte Eve, während sie wieder neben mir erschien. »War doch gar nicht so schlimm, oder?«
    Ich sah mich um. Nebel umgab mich, ein seltsamer, blauer, kalter Dunst.
    Ich rieb mir die Oberarme. »Was ist das für ein Ort? Eine Relaisstation zwischen was?«
    »Zwischen den Ebenen – den nicht irdischen Bereichen der Geisterwelt, wo du gelandet bist. Von hier aus kann ich uns zu einer anderen Ebene bringen, oder an jeden Ort der Erde. Na ja, unsere Version der Erde.«
    »Aber wie –«
    »Stell´s dir wie einen kosmischen Aufzug vor. Eine sehr moderne Version. Es gibt keinen Liftboy. Man kann nicht einfach hingehen und sagen ›Miami bitte‹. Schön wär’s! Nein, hier gilt Eigeninitiative, und man muss die richtige Formel rauskriegen, die einen zu einer bestimmten Ebene bringt. Als ob man einen Code knackte – anderer Ort, anderer Code.«
    »Dann nehme ich an, sie mögen es hier nicht, wenn Geister reisen?«
    Eve zuckte die Achseln. »Sie sind nicht strikt dagegen, aber es wäre ihnen lieber, wenn man sich einen Ort suchte und dann dort bliebe, jedenfalls eine Weile. Häufiges Pe n deln wird nicht ermutigt. Es verwirrt die älteren Geister, wenn dauernd neue Gesichter auftauchen und wieder verschwi n den.«
    »Aber du kennst die Codes.«
    Sie grinste. »Nicht so viele, wie ich gern kennen würde, aber ich habe schon mehr Flugmeilen gesammelt, als den Parzen recht ist. Sie haben mir ein paar Mal einen Verweis gegeben. Nicht, weil ich die Codes verwende. Aber sie können sich nicht immer mit den Methoden anfreunden, die ich anwende, um sie zu kriegen.«
    »Uh-oh.«
    »Und mehr brauchst du darüber auch nicht zu wissen. Jetzt pass auf.«
    Eve murmelte eine Beschwörung in einer Sprache, die ich noch nie gehört hatte. Dann drehte sie sich um und ging zurück in die Richtung, aus der wir gekommen w a ren.
    »Es hat nicht funktioniert, oder?«, fragte ich, als ich sie eingeholt hatte. »Was machen wir –«
    »Du könntest mehr laufen und weniger reden, Paige.«
    Ich tat einen weiteren Schritt, und mein Fuß versank in etwas, das sich anfühlte wie ein dampfender Haufen Pfe r dedreck. Ich quiekte und machte einen Satz rückwärts. Warmer, schleimiger Schlamm lief in meine Sandalen.
    »Das Letzte, was?«, sagte Eve. »Komm weiter.«
    Ich folgte ihr. Um uns herum wirbelte immer noch der N e bel. Ich öffnete den Mund, um Eve etwas zu fragen, sog aus Versehen etwas von der Luft ein und würgte. In der Grun d schule hatte eine sadistische Lehrerin meine Klasse einmal gezwungen, eine Führung durch eine Kläranlage mitzumachen. Dort hatte es genauso gerochen. Nur be s ser. Noch ein vorsichtiger Schritt, und eine Welle feuchter Wärme spülte über mich hinweg. Dann verzog sich der Nebel.
    Ich sah mich um. Meine erste Assoziation war: Evergl a des. Aber sie waren es nicht. Der Geruch war der gleiche, die Atmosphäre, das Aussehen, aber alles war ins Hu n dertfache verstärkt. Ich berührte den nächststehenden Farn. Das Blatt war größer als ich selbst. Riesige gewu n dene Baumstämme ragten über uns auf; bleiches Moos hing von ihren Ästen wie ein zerfetztes Hochzeitskleid an der Leiche einer Braut. Ein Insekt von der Größe einer Schwalbe summte vorbei. Als ich mich umdrehte, um es besser zu sehen, kreischte etwas tief im Sumpf. Ich fuhr zusammen. Eve lachte und griff nach meinem Arm.
    »Willkommen in Miami«, sagte sie. »Bevölkerung: ein paar hundert … und du willst keinen davon näher kenne n lernen.«
    »Das hier ist Miami?«
    »Verrückt, was? Pass mal auf.«
    Sie murmelte eine Beschwörung und bewegte dann die

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