Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
Jaulen, gefolgt von Schreien und Pfiffen.
»Hört sich nach ’ner guten Party an«, kommentierte Adam. »Du hast irgendwas von einer Bühne gesagt – wo bist du eigentlich? In einem Striplokal?«
»Gar nicht mal so falsch. Ich habe grade einen Strip zu sehen gekriegt. Leider das falsche Geschlecht. Also, kannst du Robert –«
»Hey, erst der Anreißer und dann keine Erklärung, d a mit kommst du nicht durch. Wieso zum Teufel suchst du in einem Striplokal nach einem Nekromanten?«
»Es ist kein Striplokal, es ist ein Theater. Schon mal von Jaime Vegas gehört?«
»Die –« Er lachte laut auf. »Ist das dein Ernst? Jaime Vegas ist eine Nekromantin? Ich glaub’s nicht, dass die Leute sich den Müll allen Ernstes ansehen. Die ist also echt?«
»Na ja, sozusagen.«
»O Gott, wie schlimm ist es?«
»Sagen wir einfach, das Showbusiness scheint ihr zu li e gen.«
»Hey, die vornehme Zurückhaltung kannst du dir sp a ren. Du redest hier nicht mit Lucas. Wie ist sie?«
»Zerstreut, schrill, überkandidelt –«
Wieder ein Lacher. »Mann, ich wünschte, ich wäre d a bei. Also, was diesen Fall angeht. Du hast es dir also a n ders überlegt, das mit der Zusammenarbeit mit Lucas?«
»Ich habe nie gesagt, ich würde nicht mit –«
»Hast du doch! Als ich letzten Monat in Portland war. L u cas hat über diese Igneus-Geschichte geredet, und ich habe gesagt, vielleicht könnte ich helfen, und du hast g e sagt –«
»Das hier ist nur vorübergehend. Er hat zu tun, also bin ich eingesprungen.«
Jaime glitt wieder herein. Ich hob einen Finger. Sie nic k te, griff nach der Gatorade-Flasche und setzte sich auf die Kante des Schminktischs.
Adam fuhr fort: »Wenn er zu tun hat, heißt das ja wohl, dass du einen Partner brauchst. Ich könnte –«
»Ich komme zurecht. Du hast deine Seminare.«
»Die nächsten vier Tage nicht«, sagte Adam. »Erst Dien s tag wieder. Ich komme einfach –«
»Bleib, wo du bist. Wenn ich dich brauche, melde ich mich. Könntest du Robert inzwischen nach Nek – «, ich warf einen Seitenblick zu Jaime hinüber, »dieser Liste fragen? Es ist eilig.«
»Mache ich, wenn du versprichst, dass du wieder anrufst und mir alle Einzelheiten erzählst.«
»Ich melde mich gleich morgen früh. Sobald du wach bist. Sagen wir mittags?«
»Wahnsinnig witzig. Um zehn bin ich auf. Ruf heute Abend noch an. Hier ist es erst sieben, weißt du.«
Ich schaltete das Gerät ab und wandte mich an Jaime.
»Tut mir leid. Ich wusste nicht, wie lang du weg sein würdest.« Ich steckte das Handy in die Handtasche und hängte sie mir über die Schulter. »Sieh mal, das ist wirklich ein schlec h ter Zeitpunkt, direkt nach einer Show. Es war wirklich nett, dass du dir die Zeit genommen hast, und die Show war … toll. Aber du hast Besseres zu tun, als dich von mir mit dieser Geschichte nerven zu lassen. Ganz gleich, was du Lucas schuldest, betrachte es als abgego l ten.« Ich ging rückwärts auf die Tür zu und griff nach der Klinke. »Und es war toll, dich kennenzulernen, Jaime, und ich wünsche dir alles –«
»Tut mir leid, was ich da gesagt habe. Ich könnte mich in den Arsch treten dafür. Nach einer Show bin ich immer so aufgekratzt, dass ich einfach … ich denke einfach nicht nach.«
»Schon okay. Ich –«
»Ich meine, Scheiße, ich glaub’s einfach nicht, dass ich nicht gemerkt habe, wer du bist, sobald Lucas mir den Namen gesagt hat. Ich hab deine Mom gekannt. Nicht persönlich, aber ich hab gewusst, wer sie ist, und dann habe ich letztes Frühjahr das mit dir und Eves Tochter gehört, also hätte ich wirklich zwei und zwei zusamme n zählen sollen. Aber wenn ich eine Show habe, nimmt mein Hirn eine Auszeit, und –« Ein schiefes Lächeln. »Und ich fasele und schwafele, und nichts davon ergibt irgendeinen Sinn. Ist dir sicher gar nicht aufgefallen, stimmt’s?«
»Das ist schon okay. Du hast wirklich zu tun und kannst das hier nicht auch noch brauchen. Mach dir keine Gedanken deswegen. Ich habe noch andere Nekromanten, an die ich mich wenden kann.«
Sie begann sich das Haar zu bürsten. »Bessere Nekr o manten.«
»Ich habe keine Ahnung, ob sie besser sind. Ich habe noch nie mit dir gearbeitet.«
Sie sah auf, als überraschte es sie, dass ich ihr kein ho h les Kompliment gemacht hatte.
Ich fuhr fort: »Ich meine wirklich nur, dass der Zei t punkt wahrscheinlich denkbar schlecht –«
»Du brauchst jemanden, der Kontakt mit einem Mä d chen aufnimmt, das im Koma liegt. Ganz einfach. Es ist
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