Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
ihre Stimme wurde kräftiger, »ich habe noch keinen Ko n takt aufgenommen. Für sie ist es vermutlich am einfachsten, wenn ich’s mit Channeling versuche. Weißt du, wie das funkti o niert?«
Ich nickte. »Du lässt Dana durch dich sprechen.«
»Genau.«
»Ich soll ihr also die Fragen stellen, und –«
»Nein, nein«, sagte Jaime. »Okay, doch, du stellst die Fr a gen, aber ich gebe sie an sie weiter und lasse sie durch mich antworten. Sie wird meinen Körper nicht überne h men. Das wäre ein vollständiges Channeling, und wenn dir jemals ein Nekro so was vorschlägt, such dir jemand and e ren. Kein zurechnungsfähiger Nekro würde sich jemals vollständig einem Geist zur Verfügung stellen.«
»Verstanden.«
»Was den ersten Teil angeht, die Kontaktaufnahme, das mache ich allein. Ich stelle eine Verbindung her und … erkl ä re ihr die Sachlage.« Sie schluckte. »Ich erzähle ihr, was passiert ist und wo sie ist. Vielleicht weiß sie’s, aber … bei Kindern … Manchmal wollen sie die Wahrheit nicht h ö ren.«
Verdammt. Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Wir erwarteten von Jaime nicht einfach nur, Kontakt mit Dana aufzunehmen. Wir erwarteten von ihr, dass sie dem Mädchen erzählte, dass es in einem Krankenhausbett im Koma lag.
»Es tut mir leid«, sagte ich. »Wenn du das lieber nicht m a chen willst, würde ich’s vollkommen verstehen –«
»Geht schon. Früher oder später findet sie’s sowieso raus, oder? Also, an den exakten Hergang wird sie sich mit einiger Sicherheit nicht erinnern.«
»Posttraumatische Amnesie«, sagte ich. »Lucas hat mir davon erzählt.«
»Gut. Ich stelle jetzt die Verbindung her. Das kann eine Weile dauern.«
Zwanzig Minuten verstrichen. Während dieser Zeit saß Jaime kerzengerade da, die Augen geschlossen, während ihre Finger Danas Hand umklammerten. Nur ein gel e gentliches Zucken in ihrer Wange verriet mir, dass übe r haupt etwas geschah.
»Okay«, sagte Jaime schließlich in einem fröhlichen Zwi t schern. »Jetzt ist jemand da, der uns helfen wird, den Kerl zu finden, der dir das angetan hat, okay, Kiddo?«
»Gut.« Die Antwort klang eine Oktave höher als Jaimes eigene Stimme.
»Sie heißt Paige und ist eine Hexe, genau wie du. Weißt du, was der Zirkel ist?«
»Ich … ich hab davon gehört. Glaube ich.«
»Es ist eine Organisation für Hexen. Paige war früher selbst im Zirkel und hat die Hexen dort unterstützt, aber jetzt arbeitet sie außerhalb, um allen Hexen helfen zu können.« Das war eine nette Art, es auszudrücken. Insg e heim dankte ich Jaime für diese Darstellung der Sachlage. »Ich hätte jetzt gern, dass du ihr alles erzählst, woran du dich erinnerst. Dann wird sie dir ein paar Fragen stellen, und wir erwischen den Typ, bevor du aufwachst.«
Alles in Ordnung mit Dana also. Gott sei Dank. Ich entspannte mich zum ersten Mal, seit ich den Raum betr e ten hatte.
Dana fragte, wann sie aufwachen würde.
»Kann jetzt jeden Tag passieren«, sagte Jaime. »Dein Dad wird bald kommen –«
»Mein Dad? Ich hab’s gewusst, dass er kommen würde. Ist meine Mom hier?«
»Sie ist immer wieder da gewesen«, sagte Jaime. »Hat sich um dich gekümmert.«
»Und sie werden hier sein? Wenn ich aufwache?«
»Natürlich werden sie. Kannst du Paige jetzt erzählen, was du gesehen hast?«
»Klar. Hi, Paige.«
Ich öffnete den Mund, aber Jaime antwortete für mich. »Du wirst Paige nicht hören können, Liebes. Ich muss weiterg e ben, was sie sagt. Aber du kriegst sie zu sehen, wenn du aufwachst. Sie hat sich ziemlich Sorgen gemacht um dich.«
Dana lächelte mit Jaimes Gesicht, das Lächeln eines Mädchens, das nicht daran gewöhnt war, dass andere sich auch nur eine Spur für sie interessierten. Ich würde dafür sorgen, dass ihr Dad über die Situation mit Danas Mutter Bescheid wusste. Wenn er der Typ Vater war, wie Benicio ihn beschrieben hatte, würde Dana nie wieder eine Nacht auf der Straße verbringen müssen. Wenn nicht … Ja nun, dann würde ich mich selbst darum kümmern.
»Ich probier’s«, sagte Dana. »Bloß … so gut erinnere ich mich nicht dran. Es ist alles ziemlich durcheinander, so als hätte ich’s vor einer ganzen Weile mal im Fernsehen ges e hen und dann wieder vergessen.«
»Das ist okay, Dana«, sagte Jaime. »Wir wissen, dass du dich an nicht viel erinnern kannst, wir verstehen das. Aber wenn du dich an irgendwas erinnerst, ganz gleich was, das wäre phantastisch.«
»Also, es war am Sonntagabend. Ich bin von
Weitere Kostenlose Bücher