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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wenn sie aufwacht.«
    Ein paar Minuten später stand Jaime auf und massierte sich die Schultern.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    Sie gab ein unverbindliches Geräusch von sich und griff nach ihrer Handtasche. Ich verschluckte ein Gähnen und ging dann ins Bad, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
    »Und hast du eine Vorstellung davon, wann sie aufw a chen wird?«, fragte ich, als ich wieder herauskam.
    »Gar nicht.«
    Ich hielt inne und drehte mich langsam um. Jaime ha n tierte mit irgendetwas in ihrer Handtasche herum.
    »Was?«, sagte ich.
    Jaime sah nicht auf. »Sie ist übergetreten. Sie kommt nicht zurück.«
    »Aber du – du hast doch gesagt –«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe.«
    »Du hast zu ihr gesagt, alles wäre in Ordnung. Wie kon n test du –«
    Jaimes Blick schoss zu mir hinauf. »Und was hätte ich s a gen sollen? Sorry, Mädchen, du bist tot, du hast’s bloß noch nicht gemerkt?«
    »Mein Gott.« Ich ließ mich in den nächsten Sessel si n ken. »Es tut mir leid. Wir wollten nicht – ich wollte nicht – dir das zuzumuten –«
    »Berufsrisiko. Wenn ich’s nicht gewesen wäre, wär’s jemand anderes gewesen, oder? Ihr müsst dieses Arschloch finden, und das hier war die beste Methode, an Informat i onen zu kommen.« Sie rieb sich mit der Hand übers G e sicht. »Ich könnte jetzt wirklich was zu trinken bra u chen. Und Gesellschaft dabei. Wenn es dir nichts au s macht.«
    Ich rappelte mich aus dem Sessel auf. »Natürlich.«
    17

Zwei zum Preis von einem
    I
    ch war immer noch völlig schockiert über Danas Schic k sal, aber meine Empfindungen waren unwichtig, verglichen mit Jaimes. Sie war diejenige, die jetzt Unte r stützung brauc h te, und ich war mehr als bereit, sie ihr zu liefern.
    An der Straße hatte ich eine Jazzbar gesehen, die Sorte Lokal, in denen die Tische in tiefen plüschigen N i schen stehen und die Band niemals laut genug spielt, um die Unterhaltung zu übertönen. Dort könnten wir hing e hen, etwas trinken und über den schwierigen Abend r e den, uns vielleicht etwas besser kennenlernen.
    »Nein, ich mein’s ernst, und wie!«, kreischte Jaime, während sie ihren Cosmopolitan schwenkte, so dass eine Flutwelle über den Rand schwappte. »Der Typ hat dag e sessen mit offenem Hosenstall und den Schwanz raushä n gen lassen in der Hoffnung, das würde mich aufmerksam machen.«
    Der blonde Typ links von Jaime lehnte sich an sie. »Und hat’s das?«
    »Zum Teufel, nein. Ein Zehnzentimeterschwanz? Ich hab nicht mal gebremst. Geradewegs an ihm vorbei … Ich hoffe bloß, er hat den Reißverschluss zugemacht, bevor die alte Dame auf dem Platz neben ihm einen Herzinfarkt gekriegt hat.«
    »Würden zwanzig Zentimeter reichen?«, fragte der dunke l haarige Typ rechts von ihr.
    »Kommt auf das zugehörige Gesicht an. Also, fünfun d zwanzig, das wäre ein Argument. Dreißig, und ich b e schwöre auch seinen Köter, wenn er das will.«
    Brüllendes Gelächter. Ich starrte in meinen Mojito und wünschte mir, ich hätte einen doppelten Scotch pur b e stellt. Ich trinke keinen Scotch, aber jetzt plötzlich kam es mir wie eine wirklich gute Idee vor, es zu tun.
    Ringsum hämmerte die Musik so laut, dass kleine We l len über Jaimes Cosmopfütze liefen. Ich erwog, sie we g zuw i schen, beschloss dann aber zu warten, bis der nächste zug e kiffte Tänzer von der Tanzfläche stolperte und auf unserem Tisch landete. Es war bisher zwei Mal passiert und würde mit Sicherheit wieder passieren. Ich konnte nur hoffen, er oder sie würde genug anhaben, um Jaimes ve r schütteten Drink aufz u saugen.
    Wir waren jetzt seit fast zwei Stunden hier – wir hatten es nicht einmal bis in die nähere Umgebung der Jazzbar g e schafft. Jaime hatte die Musik ins Freie dröhnen hören und mich ins Innere gezerrt, »bloß auf einen Drink«. Ich war beim zweiten. Sie war bei Nummer sechs. Während der ersten beiden hatte sie die Aufmerksamkeit der män n lichen Gäste ignoriert. Über dem dritten hatte sie damit begonnen, die interessierten Parteien zu mustern. Als Nummer fünf au f tauchte, hatte sie ihre Auswahl aus einem Quintett von Bö r sentypen getroffen, die uns von der Bar her beobachtet hatten, die beiden Niedlichsten herübe r gewinkt und ihnen Plätze rechts und links von ihr angeb o ten, auf einer Bank, die für zwei bestimmt war.
    Ich hatte mich auf mein Getränk konzentriert und überdeu t liche »Keinerlei Interesse«-Signale ausgesandt, aber einer der verbliebenen drei war

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