Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
es als vorgezogenes Wei h nachtsgeschenk. Ich weiß, vorläufig hast du keinen Ort, wo du dran arbeiten könntest, aber früher oder später wird sich das ändern.«
»Wahrscheinlich eher früher«, bemerkte Adam gri n send. Dann sah er über meine Schulter hinweg zu Lucas hin, und das Grinsen verschwand. »Der, äh, Wohnung s markt sieht im Moment gut aus, meine ich. Im Herbst ist immer weniger los, vielleicht findet ihr ja was.«
»Keine Eile«, sagte ich. »Wir sind ja immer noch beim Eingewöhnen.«
Adam sah wieder Lucas an, und ich verrenkte mir den Hals, um den Blick sehen zu können, den sie wechselten – zu spät. Lucas griff nach seiner Tasche.
»Lass mich die nehmen«, sagte Adam. »Du nimmst das Mädchen, ich die Taschen.« Wieder ein rasches Grinsen. »Nicht ganz fair, aber ich werde die Drecksarbeit nicht auf Dauer machen, wartet’s bloß ab.« Er sah mich an. »Sobald ich nach Hause komme, frage ich Dad nach möglichen Nekro-Nachfolgern für Arthur. Das habe ich erledigt, bis wir uns das nächste Mal treffen.«
Ich lächelte. »Fantastisch, dann überlasse ich das einfach dir.«
Adam begleitete uns bis zum Flughafen, wo wir ihm für die ganze Hilfe dankten und ich versprach, ihn über den Fall auf dem Laufenden zu halten. Dann verabschiedeten wir uns und stiegen in unser Flugzeug.
23
Höchst ungebührlich
W
ir flogen mit dem Cortez-Jet nach Miami z u rück. Ebenso wie der Aufenthalt in ihrem Krankenhaus war die Benutzung ihres Flugzeugs eine Frage der Siche r heit. Wo war ich in größerer Gefahr – in ihrem Jet oder in einem Linienflugzeug? Ich hätte absolut nichts dag e gen gehabt, das Linienflugzeug zu riskieren. Lucas war anderer A n sicht, und wenn man bedachte, dass ich nicht länger als ein paar Minuten lang aufrecht sitzen konnte, hatte er wahrschei n lich sogar recht.
In Miami dann tat Benicio alles, um Frieden mit Lucas zu schließen, und er tat dies auf die einzige mögliche Art – indem er sich um eine Gelegenheit für uns bemühte, mit Weber zu reden. Obwohl Weber von den Cortez’ fes t gehalten wurde, hatte jede Kabale einen eigenen Wac h mann beigeste u ert. Die Kooperation wäre geradezu herzerwärmend gewesen, wenn es nicht einzig und allein darum gegangen wäre, die eigenen Interessen an dem Gefangenen zu wahren. Niemand, nicht einmal der Sohn eines Kabalenoberhaupts, kam auch nur in Webers Nähe, ohne dass sämtliche Kabalen zustimmen mussten.
Ich hatte mir eingebildet, unser Anliegen wäre einfach. Wir hatten versprochen, uns an sämtliche Sicherheitsvo r kehrungen zu halten. Wir waren auf ein und derselben Seite. Außerdem hätten sie Weber ohne uns gar nicht gehabt. Aber es wurde sehr rasch deutlich, dass das ve r mutlich eher ein Hindernis als ein Vorteil war. Die Co r tez-Kabale hatte einen Erfolg erzielt, indem sie Weber gefunden hatte. Jetzt schienen die anderen Kabalen unser Anliegen aus schierer Böswilligkeit zu blocki e ren.
Den folgenden Tag verbrachten wir im Krankenhaus, wo wir uns die Details des Falles ansahen, während Ben i cio bei den Kabalen Überzeugungsarbeit für uns leistete. Lucas hatte die Zutaten für einen Heilumschlag und einen Tee aufgetri e ben. Die Zubereitung übernahm ich, und er widersprach nicht – beides waren Hexenrezepte und erforderten Hexenmagie, und obwohl er die Vorg e hen s weise beherrschte, war ich besser darin. Ich sage das nicht aus Eitelkeit – Hexen sind besser bei Hexenmagie, so wie die Magier ihre eigene Magie besser beherrschen. Außerdem war dies das erste Mal, dass ich eine der stä r keren Formeln erprobte, die ich im Frühjahr in den Gr i morien mit den Tertiärformeln gefunden hatte. Ich sprach sie über dem Umschlag. Der Theorie nach sollte sie nicht nur die Heilung beschleunigen, sondern auch als lokal wirkendes Schmerzmittel dienen. Zu meinem En t zücken funktionie r te sie sogar noch besser, als ich gehofft hatte. Gegen Abend des zweiten Tages war ich auf den Beinen, trug Alltagskleidung und kam mir eher vor wie ein Verdächtiger unter Hausarrest als wie eine Rekonv a leszentin.
Danas Vater war noch nicht eingetroffen. Randy M a c Arthur zu kontaktieren hatte sich als praktisch unmö g lich herausgestellt. Was Danas Mutter anging – je weniger ich an sie dachte, desto besser, sonst bestand die Gefahr, dass meine frisch genähten Stichwunden wieder aufgingen. Solange ich noch im selben Krankenhaus war wie Dana, übernahm stat t dessen ich die Rolle des Besuchers am Krankenbett. Dana wusste es nicht,
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