Womit ich nie gerechnet habe: Die Autobiographie (German Edition)
Futurist!« aufgefordert, Ideen für die Welt von morgen einzubringen. Im Wettbewerb »1000 x 1000« wurden über tausend nachhaltige Projekte mit je tausend Euro gefördert, damit junge Menschen heute schon an morgen denken.
Beim zweiten Anlauf 2010 gingen sogar mehr als 4500 Bewerbungen ein. Eine Expertenjury traf eine Vorauswahl von 2850 Projekten, die als eines von meist drei Projekten in einem dm-Markt ihrer Region vorgestellt wurden. Die Kunden konnten per Abstimmkarte den Gewinner wählen, der dann tausend Euro Förderung erhielt. dm schüttete auf diese Weise insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro für nachhaltige Projekte aus.
2012 veranstalteten wir im Rahmen von »Ideen Initiative Zukunft« eine spektakuläre bundesweite Kassieraktion: Eine Stunde lang gingen alle dm-Einnahmen an gemeinnützige Projekte in der jeweiligen Region. Peter Maffay, Nachhaltigkeitsbotschafter von dm, und andere Prominente forderten zum Mitmachen auf: Am Ende kam eine Spendensumme von rund 1,8 Millionen Euro zusammen.
Das Projekt »ZukunftsMusiker«, das im März 2006 von dm ins Leben gerufen wurde, zielte auf die musikalische Kulturförderung in unserer Gesellschaft. Binnen zwei Jahren lernten mehr als tausend Kinder zwischen fünf und elf Jahren verschiedene Instrumente kennen, nahmen an musikalischen Schnupperkursen teil oder machten auf dem »Klingenden Mobil« Bekanntschaft mit Trompete und Cello. Während der Sommerferien konnten Kinder gemeinsam mit dm-Filialmitarbeitern überall in Deutschland Instrumente basteln und in Live-Konzerten die Freude am gemeinsamen Musizieren erleben. Am »Tag der Musik« im Mai 2007 spielten 200 Ensembles zeitgleich vor und in dm-Märkten in ganz Deutschland und machten damit auf die Notwendigkeit musisch-kultureller Bildung aufmerksam.
Die Kehrseite dieser tollen Aktion war allerdings ein immenser Aufwand, der allen Beteiligten im Nachhinein unverhältnismäßig erschien. Denn allein die vielen Instrumente aufzutreiben und im Lande zu verteilen, kostete endlose Mühen. Also überlegten wir, wie wir den positiven Effekt des gemeinsamen Musizierens effizienter erreichen konnten.
»Lasst uns doch das Instrument nutzen, das jeder Mensch sowieso hat, die Stimme!«, schlug meine Frau vor. Alle Beteiligten waren spontan begeistert.
Um darüber hinaus auch Kinder zu erreichen, die in ihren Familien nicht an Musik herangeführt werden, beschlossen wir obendrein, die frühkindliche musikalische Bildung zu unterstützen. Und so begannen wir 2011 die Aktion »Singende Kindergärten«, bei dem sich inzwischen zahlreiche dm-Mitarbeiter aktiv engagieren. Mehrere hundert Kindergärten erhalten seither kostenlose Förderung, um das Singen im Kindergartenalltag stärker einzubinden.
In Zeiten, in denen die meisten Menschen Musik nur noch aus dem Radio oder dem MP3-Player kennen, ist es wichtig, ihnen zuallererst die Hemmung zu nehmen, selbst musikalisch aktiv zu werden. Mit unserer Aktion sprechen wir deswegen vor allem Erzieherinnen an und ermutigen sie, ihre Stimme in der Arbeit mit den Kindern selbstbewusst einzusetzen und das Singen in den täglichen Ablauf zu integrieren. In kostenlosen Workshops vermitteln ihnen Musikpädagogen das nötige musikalische Know-How – von Rhythmus- und Bewegungsliedern bis hin zu Fingerspielen und Einzelstimmenbildung. Auch die Verbindung von Singen und Bewegung wird ins Bewusstsein gerückt.
Die Freude am Klang der eigenen Stimme geben die Erzieherinnen inzwischen in vielfältigsten Alltagssituationen an zehntausende Kinder weiter. Dabei geht es nicht um das perfekte Singen, sondern um die Freude an Musik und Tanz. So können aus ganz alltäglichen Situationen Lieder, Reime und Verse entstehen.
Meine Frau Beatrice zieht als Initiatorin von »Singende Kindergärten« mit großer Begeisterung und unermüdlich durchs Land, um den Menschen endlich wieder Freude am Singen zu vermitteln. Singen erweckt Lebensfreude, ist gesundheitsfördernd, stärkt die sozialen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen. Eines ihrer Lieblingslieder ist deswegen der Kanon »Froh zu sein, bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König!« Wie recht sie damit hat, sieht man den strahlenden Kindern an, die beim Singen zu kleinen Königen werden. Und auch die Erwachsenen haben den Spaß entdeckt: In München und Tübingen sind aus diesem Impuls Erzieherchöre entstanden.
Solche Ideen, aber vor allem die gründliche und ganzheitliche Vorbereitung des Ausbildungskonzeptes haben sich bewährt und
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