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Wood, Barbara

Wood, Barbara

Titel: Wood, Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieses goldene Land
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Einladungen zu
Picknicks und Pferderennen ausblieben. Und als ihr endlich der Grund dafür
klargeworden war, wusste sie nicht, wie sie das wieder gutmachen konnte.
    Dr.
Iverson bahnte sich einen Weg durch die Menge und steuerte geradewegs auf
Blanche und Hannah zu. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Miss Conroy«, wandte
er sich an Hannah, ohne Blanche, der das Herz vor Freude bis zum Hals schlug,
groß zur Kenntnis zu nehmen.
    »Ganz
meinerseits«, gab Hannah zurück. »Wie geht es Nellie Turner, Dr. Iverson?«
    »Aber,
aber!«, mischte sich Blanche ein, bestürzt über Marcus' Verhalten ihr gegenüber
und auch darüber, wie er Hannah ansah. Um sich nicht anmerken zu lassen, dass
sie gekränkt war, behielt sie ihr Lächeln bei. »Nichts Berufliches heute Abend.
Marcus, darf ich Sie mit unseren Künstlern bekannt machen?«
    »Sehr
gerne, Mrs. Sinclair, aber das kann noch
warten.« Marcus Iverson war verblüfft, wie stark er sich noch immer zu Blanche
hingezogen fühlte. Obwohl feststand, dass sie sich ihm gegenüber durchaus nicht
als Freund erwiesen hatte! Aber sein Herz sagte etwas anderes. Das hatte er
sich selbst eingebrockt. Nach dem Tod seiner Frau hatte er geglaubt, nie wieder
ein weibliches Wesen lieben zu können, hatte sich lange Zeit ausschließlich der
Medizin und seinem Hospital gewidmet. Als dann Blanche Sinclairs Mann starb,
hatte Marcus das Bedürfnis gespürt, sie zu trösten. Sie war schließlich jung
und attraktiv, ein charmantes Persönchen, belesen und gebildet und großzügig.
Er hatte sie anfangs zu Ausfahrten mit der Kutsche und zu Picknicks
eingeladen, und nach einer angemessenen Trauerzeit waren sie gute Freunde
geworden. Er hatte sogar schon mal überlegt, ob ihnen eine gemeinsame Zukunft
beschert sein könnte.
    Aber dann
hatte er sie gebeten, eine Wohltätigkeitsveranstaltung auszurichten, um
Spenden für den Ausbau seines Hospitals zu sammeln - mit Blanche Sinclair als
Schirmherrin war die Spendenbereitschaft garantiert -, und war entsetzt
gewesen, als sie unter einem fadenscheinigen Vorwand ablehnte. Da hatte sie ihr
wahres Gesicht gezeigt, fand er, und nahm es als Beweis dafür, dass sie es mit
ihrer Freundschaft nicht ernst meinte.
    In diesem
Augenblick fuhr draußen eine von vier mit Federbüschen geschmückten Pferden
gezogene Kutsche vor, die die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Zwei Lakaien
öffneten den Schlag und halfen den Passagieren - einer jungen Dame, einer
älteren Frau sowie einem Mann mittleren Alters, alle festlich gekleidet - auf
den mit Holzplanken verlegten Bürgersteig. Dann stieg ein vierter Passagier
aus, Miss Alice Star. In einem atemberaubenden weißen Abendkleid und mit
weißem Pelz besetzten weißen Samtcape, im goldblonden Haar ein mit Brillanten
besetztes Diadem mit langen Reiherfedern, trat sie ins gleißende Licht. Alice
war eine der bestbezahlten Künstlerinnen in Melbourne, mehr Gage als sie
erhielt nur noch der Shakespeare-Schauspieler Donald Craig.
    Pförtner
rissen die Türen zum Hotel auf, Applaus brandete auf, als Alice unter einen der
Kronleuchter trat. In theatralischer Pose hielt sie inne, erwiderte die
Begrüßung mit einer bühnenreifen Verbeugung, nahm ihr Cape ab und entließ ihre
drei Begleiter. Sofort wurde sie von Verehrern umringt. Inzwischen fünfundzwanzig,
hatte sich ihre Figur weiblich gerundet. Alice wirkte selbstbewusster und
strahlender denn je, und nichts deutete mehr auf das verschüchterte Dienstmädchen
hin, das Hannah vor fast sechs Jahren in Adelaide kennengelernt hatte.
    Mit einer
Entschuldigung löste sich Alice aus dem Zirkel aus und schritt auf Hannah zu.
»Stimmt das? Neal ist am Leben? Es hat mich schier umgehauen, als ich deine
Nachricht las. Hast du ihn gesehen? Wo ist er?«
    »Man hat
mir gesagt, er musste kurz weg, käme aber wieder.«
    »Hast du
seine Arbeiten schon gesehen?« Obwohl Alice Neal nicht kannte, hatte sie von
Hannah viel über ihn gehört, hatte sein Foto gesehen und Hannahs Kummer miterlebt, als sie die Nachricht von seinem Tod erhalten hatte.
Aber jetzt! Er war am Leben!
    Nach
Austausch von ein paar Höflichkeitsfloskeln mit Dr. Iverson und Blanche, ehe
sie in entgegengesetzte Richtungen abschwirrten, hakte sich Alice bei Hannah
unter und zog mit ihr durch die schillernde Menge. »Ich freue mich wahnsinnig
für dich, Hannah. Ich begreife gar nicht, wie du so ruhig sein kannst.«
    »Alice«,
sagte Hannah, als sie an Staffeleien vorbeischlenderten, auf denen Bilder mit
unterschiedlichen Themen und

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