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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tom. Du hast mich einfach durch einen Trick zur Flucht bewegt.«
    »Ich wollte dir nur helfen.«
    Milo hätte am liebsten laut gebrüllt - nichts Bestimmtes, bloß den Unsinn, der ihm spontan über die Lippen wollte. Das lag nicht nur daran, dass Grainger sein Freund und so etwas wie ein Ersatzvater für ihn war. Nein, es war das ganze Ambiente: bequeme Sessel, das Wohnzimmer voller elegantem Krimskrams und jeder von ihnen mit einem Drink in der Hand.
    Milo knallte den Wodka auf den Tisch und marschierte hinüber in die Küche.
    »Die Beweise«, rief ihm Grainger nach.
    Statt einer Antwort kehrte Milo mit einer dicken Rolle Klebeband zurück.
    Graingers Lächeln verblasste. »Meine Güte, Milo. Können wir uns nicht einfach ganz normal unterhalten?«
    Mit lautem Knirschen rupfte Milo ein Stück herunter. »Nein, Tom. Das können wir nicht.«
    Grainger unterließ jede Gegenwehr, als Milo das Ende an der Rücklehne befestigte und das Band fünfmal um seinen Körper schlang, bis der alte Mann von den Schultern bis zu den Ellbogen an den Sessel gefesselt war. Er riss das Ende mit den Zähnen ab und presste es flach gegen die Lehne. Dann wich er einen Schritt zurück, um sein Werk zu inspizieren, und setzte sich wieder hin.
    »Jetzt musst du mir meinen Scotch einflößen.« Grainger klang resigniert.
    »Ich weiß.«
    »Zuckerbrot und Peitsche?«
    »Kommt ganz darauf an.« Milo blinzelte. Graingers Gesicht war kaum zu erkennen. Er hatte nicht mitgekriegt, dass die Sonne hinter den Bergen verschwunden war.
    »Also«, fuhr Grainger fort, als Milo die Stehlampe einschaltete, »was für Beweise hast du gesammelt? Damit meine ich nicht nur Vermutungen. Kein Hörensagen, sondern handfeste Beweise.«
    Milo nahm wieder Platz. »Du hast mich reingelegt, Tom. Du hast dafür gesorgt, dass ich aus Disney World abhaue, obwohl das gar nicht nötig war. Ich stand unter Verdacht, aber das war alles. Richtig?«
    Grainger versuchte erfolglos, sich in seinen Fesseln zu bewegen. Er nickte.
    »Du hast das die ganze Zeit gesteuert. Du hast das Geld an Roman Ugrimow weitergeleitet, der es dem Tiger gegeben hat. Du hast Tripplehorn Befehle erteilt, der den Tiger geführt hat. Deswegen hast du die Touristenakte des Tigers so lange vor mir versteckt. Das hatte nichts damit zu tun, dass ihn Fitzhugh angeworben hat.«
    »Stimmt«, räumte Grainger nach einer Weile ein. »Das waren die Gründe, warum ich dir die Akte vorenthalten habe, aber später hab ich sie dir gezeigt, weil Terence Fitzhugh ihn angeworben hat.«
    »Bleiben wir bei der Sache. Du hast den Tiger geführt. Und Angela hat wie ich Jagd auf ihn gemacht. Also hast du sie beseitigen lassen. Auch diesen Job hat Tripplehorn ausgeführt.«
    »Ja.«
    »Oberst Yi Lien hatte nicht das Geringste damit zu tun. Du hast Tripplehorn nur in ein paar strategischen Positionen platziert, den Rest haben die Kameras erledigt.«
    Fast ein wenig zögernd antwortete Grainger: »Das mit dem MI6 hab ich erfunden, zugegeben.«
    »Und daraus folgt, dass du auch die Ermordung von Mullah Salih Ahmad im Sudan befohlen hast.«
    »Ja.« Da Milo nicht fortfuhr, kam Grainger wieder auf seinen ursprünglichen Punkt zurück: »Und die Beweise? Hast du Beweise für diese ganze Geschichte?«
    Milo war sich nicht sicher, ob er darauf etwas erwidern soll te. Wenn er einräumte, dass er keine handfesten Beweise hatte, sagte der Alte vielleicht keinen Ton mehr. Andererseits würde Grainger mit seiner Erfahrung eine Lüge sofort durchschauen und genaue Erläuterungen verlangen.
    Doch sein Schweigen reichte bereits. Grainger schüttelte missmutig den Kopf. »Scheiße, Milo. Du hast also nichts in der Hand?«
    »Nein.«
    »Was hast du denn die letzten Tage getrieben? Durchgesoffen?«
    Milo erhob sich, um Grainger daran zu erinnern, wer hier den Ton angab. Dann schnappte er sich das Glas Scotch und setzte es dem Alten an die Lippen. Als er einen ordentlichen Schluck genommen hatte, stellte Milo das Glas wieder zurück. »Bitte, Tom. Erzähl mir einfach, was da läuft, verdammt.«
    Nach kurzer Überlegung nickte Grainger. »Wenn du nicht von allein draufkommst, dann von mir aus. Es ist der älteste Grund, der im Lehrbuch steht. Der Grund, warum wir unsere Finger nicht bei uns behalten können.«
    »Öl.«
    Grainger versuchte ein Achselzucken, aber das Band schränkte ihn in seinen Bewegungen ein. »Irgendwie schon. Zumindest oberflächlich gesehen. Aber die Antwort, die den höchsten Preis gewinnt, lautet: Imperium. Und wenn man

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