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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grainger war der Eigentümer, ein Industrieller, während der Depression mit Frau und Dienstpersonal aus Manhattan hierher gezogen, um Geld zu sparen.
    Die Graingers hatten die Dienstbotenunterkünfte den Spinnen und Igeln überlassen, denn mit der Erhaltung der zwei Stockwerke und drei Schlafzimmer im Haupthaus waren sie schon genug beschäftigt.
    In den nächsten vierzig Minuten umschlich er geschützt vom Wald das Anwesen, um es von verschiedenen Seiten zu inspizieren und die Bäume nach Aufpassern abzusuchen. Als er sich davon überzeugt hatte, dass niemand auf ihn lauerte, näherte er sich dem Haus. An der hinteren Seite, wo Graingers Mercedes vor den Wohnzimmerfenstern parkte, bemerkte er, dass das Ruderboot des Alten nicht an der kleinen Anlegestelle festgemacht war.
    Da nicht abgeschlossen war, trat Milo einfach ein und schaute sich um. Im Erdgeschoss war niemand. Er stieg die Treppe hinauf, ließ das Schlafzimmer links liegen und steuerte direkt auf Graingers Büro zu. Ein kleiner Raum mit einem einzigen großen Fenster, das auf den Lake Hopatcong hinausblickte.
    Es war die magische Tageszeit, in der sich das Licht der untergehenden Sonne auf eine bestimmte Weise bricht und alles in einen weichen Schimmer taucht. Der See schimmerte, wie auch die Gestalt weit draußen auf der spiegelglatten Oberfläche. Tom Grainger beim Angeln.
    Er durchsuchte die Schreibtischschubladen, bis er ganz unten auf eine verschlossene stieß, die er mit einem Schraubenzieher aufbrach. Während der Wochenenden damals hatte er den Inhalt dieser Schublade gesehen: die deutsche Luger, die angeblich bei der Ardennenoffensive einem Nazisoldaten abgenommen worden war, und eine Schachtel mit 9-Millimeter-Munition. Er überprüfte den Verschluss und lud das Magazin.
    Wenn Grainger überrascht von seinem Anblick war, wusste er es gut zu verbergen. Er band gerade das Boot an der Anlegestelle fest, als Milo mit der Pistole an der Hüfte hinter einem Baum hervortrat. »Was gefangen?«
    Grainger, der schwer schnaufte, machte sich nicht einmal die Mühe, von seinem Tau aufzublicken. »Ich fange nie was. Zumindest nicht in den letzten Jahren. Ich hab den dumpfen Verdacht, irgend so ein Blödmann hat was in den See geschüttet und alle Fische umgebracht.« Er richtete sich auf und blickte Milo an. »Andererseits ist das mit dem Fangpech genau nach Terris Tod losgegangen. Vielleicht liegt es also doch an mir.« Er entdeckte die Luger und runzelte die Stirn. »Du hast aber nicht meinen Schreibtisch aufgebrochen, oder?«
    »Doch, leider.«
    Grainger schüttelte den Kopf. »Der Schlüssel liegt in der oberen Schublade.«
    »Tut mir leid.«
    »Ach, vergiss es.« Er bückte sich, um die Angelrute und die Köder aus dem Boot zu nehmen, dann schaute er hinauf zum strahlend blauen Himmel. »Was soll's, ich lass sie hier. Es regnet sowieso nicht.«
    »Gute Idee.« Milo winkte mit der Waffe. »Gehen wir.« Keine Proteste. Grainger hatte sich über nichts anderes beschwert als die Beschädigung seines Schreibtischs. Er hatte also gewusst, dass Milo kommen würde. Wahrscheinlich wartete der Alte schon seit Tagen auf ihn und war zum Angeln auf den See hinausgefahren, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Sie lenkten ihre Schritte ins Wohnzimmer. Zuerst trat Grainger an die Bar, die mit einem Dutzend Flaschen bestückt war, und suchte sich einen zehn Jahre alten Scotch aus. Er schenkte sich ein Longdrinkglas ein, stellte die Flasche zurück, und goss Finlandia-Wodka in ein anderes. Den Wodka reichte er Milo und setzte sich in den schmalen, ledergepolsterten Sessel, während Milo auf dem Polstersofa Platz nahm. Zwischen ihnen stand ein niedriger Wohnzimmertisch und an der Wand ein antikes Radio, das so alt war wie das Haus.
    »Offenbar hast du es ohne größere Schäden bis hierher geschafft«, stellte Grainger fest.
    »Stimmt.«
    »Und du bist gekommen, um mich zu besuchen. Bin ich die erste Station?«
    »Ja.«
    »Gut.« Grainger nippte an seinem Scotch. »Also, was für Beweise hast du gesammelt?«
    Milo atmete geräuschvoll ein. Er wusste, dass dieser Mann die Antworten hatte, aber auf der ganzen Reise hierher war ihm nicht eingefallen, wie er sie aus ihm herausholen sollte. Dafür stand ihm keine geeignete Methode zur Verfügung, weil die ihm bekannten Methoden nicht auf Paten, alte Freunde und Company-Leute ausgelegt waren, die alle Methoden auswendig kannten. »Mir ist inzwischen klar, dass ich gar nichts finden muss, um mich vor Janet Simmons zu verteidigen,

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