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zutraf.
»Harold Lynch«, sagte der Sachbearbeiter. Der Mann war höchstens fünfundzwanzig. Über seiner glatten, hohen Stirn ringelte sich eine schweißschwere blonde Locke.
»Genau. Harry; hören Sie zu. Wir haben eine neue Spur. Milo Weaver als russischer Maulwurf.« Zweifel malte sich auf Lynchs Gesicht.
Aber Fitzhugh ließ sich nicht beirren. »Finden Sie raus, wann er Zugang zu Informationen hatte und kurz danach oder gleichzeitig Kontakt zum FSB aufgenommen hat. Überprüfen Sie auch bekannte russische Geheimdienstberichte. Und lassen Sie das untersuchen.« Er reichte ihm den Pass und den Umschlag. »Die sollen mit allem drübergehen, was wir haben. Ich will wissen, wer ihn geschickt hat, wie groß er ist und was er am liebsten isst.«
Völlig überwältigt von dieser unerwarteten Entwicklung, starrte Lynch den Pass an.
»Los, Mann.«
Egal wer ihn geschickt hatte, der Pass war ein Geschenk des Himmels. Damit hatte Fitzhugh schon vor Beginn des Verhörs eine wirksame Waffe an der Hand. Mord und Hochverrat - aus einer Sache konnte sich Weaver vielleicht herauswinden, aber aus beiden kaum.
Er beschloss, J anet Simmons von der guten Nachricht in Kenntnis zu setzen. Seine Sekretärin, eine korpulente Person in Pink, suchte ihre Nummer heraus und wählte für ihn. Nach dem zweiten Klingeln meldete sie sich. »Simmons.«
»Sie werden nie erraten, was mir heute auf den Tisch ge flattert ist.« »Wahrscheinlich nicht.«
»Der russische Pass von Milo Weaver.«
Sie schwieg. Im Hintergrund hörte er ein Motorengeräusch sie war im Auto unterwegs. »Und was bedeutet das? Ist er ein Doppelstaatler?«
Er hatte sich etwas mehr Freude von ihr erhofft. »Möglicherweise ein Doppelagent, J anet. Der Pass stammt nicht von uns.«
»Unter seinem Namen?«
»Nein. Michail J ewgenowitsch Wlasto v.« Pause. »Und wo kommt das Dokument her?« »Anonymer Brief. Wir prüfen das gerade nach.«
»Danke für die Information, Terence. Grüßen Sie mir Milo.« Um halb elf benutzte Fitzhugh im Aufzug seine Schlüsselkarte, um in den neunzehnten Stock zu gelangen, wo es statt Arbeitsnischen Gänge mit fensterlosen Wänden gab, in die jeweils Doppeltüren eingelassen waren. Eine führte in eine Zelle, die andere in den dazugehörigen Kontrollraum mit vielen Monitoren und Aufnahmegeräten. Mit einem schlichten grauen Hefter betrat er den Kontrollraum von Zelle fünf.
Nate, ein tri nkfester Exagent mit einem Saum agen mampfte Ruffles vor den Bildschirmen, auf denen Milo Weaver sich kreischend unter den Elektroschocks krümmte, die seinen entblößten Körperteilen verabreicht wurden. Die Laute hallten unheimlich durch den Raum.
Ein kleiner, dünner Mann in einem blutbespritzten Kittel verrichtete schweigend seine Arbeit. Das war John. Ein Türsteher drückte Weavers Schultern mit Gummihandschuhen nach unten, während ein anderer, der große Schwarze, glotzend an der Wand stand und sich den Mund abwischte.
»Was macht der denn da?«, fragte Fitzhugh.
Nate griff nach dem nächsten Kartoffelchip. »Hat gerade sein Frühstück evakuiert. Liegt direkt vor seinen Füßen.« »Verdammt, holen Sie ihn da raus.«
»Sofort?«
»Ja, sofort! «
Nate setzte ein Funkheadset auf und hackte auf eine Tasta tur. »Lawrence.«
Der Schwarze fuhr zusammen und legte einen Finger ans Ohr. »Komm raus. Sofort.«
Während Weaver schrie, schlurfte Lawrence langsam zur Tür. Fitzhugh fing ihn auf dem Korridor ab und rammte ihm den Zeigefinger in die Brust, obwohl der Türsteher einen Kopf größer war. »Wenn ich so was nochmal sehe, schmeiß ich Sie raus. Kapiert?«
Lawrence nickte mit feuchten Augen.
»Fahren Sie runter in die Eingangshalle und schicken Sie jemanden rauf, der Mumm hat.«
Wieder nickte der große Typ, dann verschwand er Richtung Aufzug.
Nate hatte John auf seine Ankunft vorbereitet, und als Fitzhugh eintrat, lehnte Milo Weaver zusammengekauert an der Wand. Aus mehreren Stellen an Brust, Beinen und Unterleib sickerte Blut. Der verbliebene Türsteher stand in strammer Haltung an der hinteren Wand, während J ohn seine Elektroden zusammenpackte. Weaver brach in Tränen aus.
»Eine Schande.« Fitzhugh hatte die Arme vor der Brust verschränkt und klopfte sich mit der Mappe gegen den Ellbogen. »Da geht eine ganze Karriere den Bach runter, bloß aus einem plötzlichen Rachewunsch heraus. Das kapier ich einfach nicht. Weder hier noch hier.« Er tippte sich erst an die Schläfe und dann ans Herz. Er ging in die Hocke, bis er Weavers
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