Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurück, bis sie wieder den Bericht über Milo Weavers Kindheit vor sich hatte. Raleigh, North Carolina. Waisenhaus in Oxford. Dann zwei Jahre an einem geisteswissenschaftlichen College, bevor er in England ankam. Sie verglich diese Fakten mit »Abigails« Bericht: »Er spricht fließend Russisch und ausgezeichnet Französisch.«
    Sie schaltete ihr Handy ein und hörte kurz darauf George Orbachs tiefe, benommene Stimme: »Was ist?« Erst jetzt wurde ihr klar, dass es schon kurz vor elf war.
    »Bist du zu Hause?«
    Breites Gähnen. »Im Büro. Bin anscheinend weggeknackt.« »Ich hab was für dich.«
    »Hat es irgendwie mit Schlafen zu tun?«
    »Schreib mit.« Sie las ihm die Einzelheiten über Milo Weavers Kindheit vor. »Finde raus, ob aus der Familie Weaver noch jemand lebt. Hier steht zwar, dass alle tot sind, aber wenn du auch nur einen Cousin zweiten Grades auftreibst, will ich mit ihm reden.«
    »Ist das nicht ein bisschen übertrieben?«
    »Fünf Jahre nach dem Tod seiner Eltern konnte er auf einmal fließend Russisch. Kannst du mir verraten, George, wie ein Waisenkind aus North Carolina so was bewerkstelligt?« »Er besucht einen Kurs. Lernt fleißig.«
    »Kümmer dich drum, okay? Und erkundige dich, ob noch irgendjemand aus dem St. Christopher Horne for Boys existiert.« »Mach ich.«
    »Danke.« Simmons beendete das Gespräch und wählte eine andere Nummer.
    Trotz der späten Stunde klang Tina Weaver hellwach. Im Hintergrund lief eine Fernseh-Sitcom. »Ja?«
    »Hallo, Mrs Weaver. Hier spricht Janet Simmons.«
    Nach kurzem Schweigen erwiderte Tina: »Ah ja, richtig. Special Agent Simmons.«
    »Hören Sie, ich weiß, dass wir keinen guten Start miteinander hatten.«
    »Finden Sie?«
    »Als Rodger Sie in Austin verhört hat - hat er sich korrekt verhalten? Ich habe ihm gesagt, er soll Sie nicht zu hart anfassen.«
    »Rodger war ein echter Schatz.«
    »Ich würde gern mit Ihnen über ein paar Sachen reden. Passt es Ihnen morgen?«
    Wieder Stille. »Ich soll Ihnen helfen, meinen Mann aufzuspüren?«
    Sie weiß noch nichts. »Sie sollen mir helfen, die Wahrheit rauszufinden, Tina. Das ist alles.«
    »Was für Fragen wollen Sie mir stellen?«
    »Nun, Sie wissen doch einigermaßen über Milos Vergan genheit Bescheid, oder?« Ein zögerndes »Ja«.
    »Hat er noch lebende Verwandte?«
    »Nicht dass ich wüsste.« Plötzlich gab Tina einen merk würdigen Würgelaut von sich. »Tina? Alles in Ordnung?«
    Sie ächzte. »Ich krieg manchmal so einen Schluckauf.« »Holen Sie sich ein Glas Wasser. Wir reden morgen weiter. Ist es Ihnen am Vormittag recht? So gegen zehn, halb elf?« »Ja.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    3
    Am Morgen holte ein Company-Fahrer Fitzhugh im Mansfield Hotel in der West Forty-fourth Street ab und ließ ihn um halb zehn in der Avenue of the Americas aussteigen. Als er hinter dem Schreibtisch saß, griff er nach dem Telefon und wählte eine Nummer. »John?«
    »Ja, Sir«, antwortete eine tonlose Stimme.
    »Können Sie in Raum fünf runtergehen und die Behandlung machen, bis ich runterkomme? Aber nicht länger als eine Stunde.«
    »Gesicht?«
    »Nein, das Gesicht nicht.« »Jawohl, Sir.«
    Nach dem Gespräch inspizierte er seine E-Mails, dann wählte er sich mit Graingers Benutzernamen und Passwort bei Nexcel ein. Eine Nachricht von Sal, dem Orakel beim Heimatschutz: J Simmons unerwartet zur AT-Zentrale gefahren.
    »Danke«, zischte er den Computer an. Diese Information hätte ihm vielleicht was genützt, wenn sie eingetroffen wäre, bevor ihn die Simmons gestern hier in der »AT-Zentrale« überfiel. Er fragte sich, ob Sal sein Weihnachtsgeld wirklich wert war.
    Auf dem Tisch stapelte sich die Post, und zwischen den abteilungsinternen Mitteilungen fand er einen braungelben, an Grainger adressierten Umschlag, abgeschickt in Denver. Der Sicherheitsdienst hatte überall FREIGEGEBEN darauf gestempelt. Er riss ihn auf und entdeckte einen rostroten Pass, ausgestellt von der Russischen Föderation.
    Er öffnete ihn mit dem Fingernagel und stieß auf ein neues Foto von Milo Weaver mit den schwerlidrigen, vorwurfsvollen Augen und dem langen Gesicht. Irgendwie erinnerte er an einen Überlebenden aus dem Gulag. Der Name neben dem Bild lautete: Michail J ewgenowitsch Wlastow;
    »Scheiß die Wand an«, flüsterte er.
    Er trat zur Tür und winkte einen Reiseberater aus einer Arbeitszelle herbei. Als er vor ihm stand, schnippte Fitzhugh mit den Fingern, als läge ihm sein Name auf der Zunge, was nicht

Weitere Kostenlose Bücher