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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfolge sind bloß langweilig. «
    Die Kellnerin brachte ihre Gerichte, und der Alte fiel über sein Essen her. Simmons sagte: »Ich möchte, dass Sie mir davon erzählen. Mir kommt es nicht darauf an, Dreck aufzuwühlen. Ich will nur wissen, wer Milo Weaver eigentlich ist.«
    Kauend starrte Primakow sie an. »Na schön. Dieser Milo, den Sie erwähnt haben.«
    Sie schenkte ihm das gewinnendste Lächeln, zu dem sie fähig war. »Jewgeni, bitte. Fangen wir bei Ellen Perkins an.«
    Primakow schaute nacheinander sie und sein Essen an, dann ließ er mit übertriebenem Achselzucken das Besteck sinken. »Ellen Perkins?«
    » Ja, erzählen Sie mir von ihr.«
    Der Alte schnippte sich etwas vom Kragen, das wie ein Frauenhaar aussah, dann fuhr er sich über die Wange. »Weil Sie so charmant und schön sind, bleibt mir wohl keine andere Wahl. Russische Männer sind so. Wir schaden uns mit unserer Romantik.«
    Wieder ein einnehmendes Lächeln. »Das weiß ich sehr zu schätzen, Jewgeni.«
    Und endlich kam er zur Sache. »Ellen war was Besonderes. Das müssen Sie berücksichtigen. Milos Mutter war nicht einfach bloß ein hübsches Gesicht, wie es in Amerika heißt. Rein äußerlich war sie nicht mal besonders attraktiv. In den Sechzigern hat es in den revolutionären Zellen nur so gewimmelt von langhaarigen Engeln. Hippies, die nicht mehr an Frieden glaubten, aber noch an Liebe. Die meisten von ihnen hatten keine genaue Vorstellung davon, was sie da eigentlich taten. Sie stammten wie Ellen aus zerrütteten Verhältnissen und waren auf der Suche nach einer neuen Familie. Dafür haben sie auch den Tod in Kauf genommen. Wenigstens war ihr Tod dann nicht so sinnlos wie der der armen Jungs in Vietnam.« Mit der Gabel deutete er auf Simmons. »Aber Ellen hat dieses romantische Geschwafel durchschaut. Sie war eine Intellektuelle.«
    »Wo haben Sie sie kennengelernt?«
    »In Jordanien. In einem von Arafats Ausbildungslagern. In den Jahren davor hatte sie sich in Amerika immer mehr radikalisiert, und bei unserer ersten Begegnung war sie inspiriert von der PLO und den Black Panthers. Sie war ihrer Zeit ein wenig voraus. Damals - das war 61 - gab es in Amerika kaum jemanden, mit dem sie sich hätte unterhalten können. Also ist sie mit zwei ähnlich gesinnten Freunden nach Jordanien gegangen. Dort hat sie Arafat getroffen und auch mich. Von Arafat war sie nicht unbedingt beeindruckt.«
    Er verstummte, und Simmons merkte, dass sie die Stille füllen sollte. »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Den internationalen Frieden verbreitet, natürlich!« Er lächelte schief. »Der KGB wollte rausfinden, wie viel Geld er für diese Kämpfer ausgeben sollte und wen wir rekrutieren konnten. Die Palästinenser waren uns eigentlich egal, wir wollten nur Israel, Amerikas großen Verbündeten im Nahen Osten, ein bisschen ärgern.«
    »Ellen Perkins wurde zu einer KGB-Spionin?«
    Er wischte sich über die Wange. »So war es zumindest geplant. Aber Ellen hat mich sofort durchschaut. Sie wusste, dass mir mein Job wichtiger war als die Weltrevolution. Je mehr Namen ich auf meine Liste von befreundeten Kämpfern setzten konnte, umso sicherer wurde meine Pension. Sogar als Heuchler hat sie mich beschimpft!« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich. Sie hat die Gräuel aufgezählt, die die Sowjetunion verübt hatte. Die Hungersnot in der Ukraine, die Blockade gegen Westberlin, Ungarn 56. Was hätte ich sagen sollen? Die Sache in der Ukraine habe ich als den Fehler eines Wahnsinnigen bezeichnet - den Stalins. Und zu Berlin und Ungarn habe ich ihr irgendwas über westliche Konterrevolutionäre vorgeschwafelt. Aber Ellen wollte nichts von meinen Ausreden hören. Ausreden - so hat sie es genannt.«
    »Sie wollte also nicht für den KGB arbeiten«, fasste Simmons zusammen.
    »Ganz im Gegenteil! Wie gesagt, Ellen war klug. Jordanien war nur ein Vorspiel, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ihr bunt gemischtes Häufchen hatte gelernt, wie man schießt und Bomben schmeißt, aber sie brauchten natürlich auch Unterstützung. Und Moskau war damals sehr großzügig. Sie wollte mich für ihre Zwecke benutzen. Ich dagegen war schon dabei, meine Pflichten zu vernachlässigen. Ich hatte mich in sie verliebt. Sie war ein Vulkan.«
    Simmons nickte, obwohl sie nichts begriffen hatte. Sie war zu jung, um über all die Facetten des Kalten Krieges Bescheid zu wissen, und die Geschichten ihrer Eltern über die revolutionären Sechziger klangen nach einer Dekade der Klischees. Für sie war ein

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