Word-OleSte-DerTou
of J uly Talent Show in Brooklyn schaffen würde.
Trotzdem mochte er Blackdale und seinen Sheriff Manny Wilcox. Der schwitzende, übergewichtige Gesetzeshüter bewies erstaunliche Gastfreundschaft gegenüber einem Mitglied einer vielgeschmähten Organisation und stellte keine Fragen nach der rechtlichen Zuständigkeit für den Gefangenen. Das half Milos Stimmung auf die Sprünge. Ebenso wie die viel zu süße Limonade, die ein schnurrbärtiger Deputy namens Leslie servierte. Dieses von Wilcox' Frau Eileen zubereitete Getränk zapfte man aus einem riesigen Vierzigliterkühltank im Revier. Es war genau das, was Milo für seinen Kater brauchte.
Manny Wilcox wischte sich den Schweiß von den Schläfen. »Sie müssen mir natürlich was unterschreiben, Sie verstehen schon.«
»Was anderes hab ich nicht erwartet«, antwortete Milo. »Vielleicht können Sie mir inzwischen berichten, wie Sie ihn gefasst haben.«
Wilcox hob sein Glas und starrte auf das Kondenswasser. Dann schnupperte er unauffällig. Milo hatte sich seit zwei Tagen nicht mehr geduscht, und das Gesicht des Sheriffs sprach Bände. »Das waren eigentlich nicht wir, sondern sein Mädel - Kathy Hendrickson. Eine Professionelle aus New Orleans. War anscheinend nicht so begeistert von der Art, wie er mit ihr umgesprungen ist. Da hat sie 911 gewählt. Hat gesagt, dass der Typ gewalttätig ist und sie verprügelt.«
»Einfach so?«
»Einfach so. Gestern am späten Abend haben wir ihn abgeholt. Schätze, ihr habt es über den Notruf mitgekriegt. Die Nutte hatte ein paar Beulen und eine blutige Lippe. Ganz frisch. Im Pass stand sein Name. Israeli. Und dann haben wir noch einen zweiten Pass gefunden. Italienisch.«
»Fabio Lanzetti«, warf Milo ein.
Wilcox breitete die schwieligen Hände aus. »Sie sagen es. Wir hatten ihn gerade in die Zelle gestopft, da kam auch schon der Anruf von euch.«
Es war nicht zu fassen. Damals vor sechs Jahren in Amsterdam, als Milo völlig von der Rolle war und einen anderen Namen trug, war er zum ersten Mal auf den Tiger gestoßen. Danach war der Mann in Italien, Deutschland, den Arabischen Emiraten, Afghanistan und Israel aufgetaucht - und jedes Mal hatte man ihn wieder aus den Augen verloren. Doch jetzt war er mir nichts, dir nichts in einem heruntergekommenen Motel an der Grenze zu Mississippi geschnappt worden, nachdem ihn eine Prostituierte aus Louisiana angezeigt hatte.
»Das ist alles?«, hakte er nach. »Niemand sonst hat Ihnen einen Tipp gegeben? Bloß die Frau?«
Wilcox' Wabbelkinn vibrierte. »Bloß die Frau. Aber dieser Typ, Sam Roth ... ist das überhaupt sein richtiger Name?«
Milo fand, dass der Sheriff für seine Gastfreundschaft eine ehrliche Auskunft verdiente. »Manny, ehrlich gesagt, wissen wir nicht, wie er heißt. Jedes Mal wenn er aufkreuzt, hat er einen anderen Namen. Aber vielleicht weiß seine Freundin was. Wo ist sie jetzt?«
Verlegen fummelte der Sheriff an seinem angelaufenen Glas herum. »Im Motel. Wir hatten keinen Grund, sie festzuhalten.«
»Ich muss mit ihr reden.«
»Leslie kann sie holen«, versicherte ihm Wilcox. »Aber verraten Sie mir eins - Ihr Chef hat da so was fallenlassen ... Nennt sich der Typ wirklich Tiger?«
»Ja - wenn es der ist, den wir suchen. Er nennt sich wirklich so.«
Wilcox knurrte amüsiert. »Nicht mehr viel dran an dem Tiger. Miezekatze trifft die Sache wohl eher. Außerdem geht er komisch, irgendwie so kraftlos.«
Milo trank seine Limonade aus, und Wilcox bot ihm noch ein Glas an. Mittlerweile konnte er sich gut vorstellen, dass die Polizisten nach Mrs Wilcox' Eigengebräu süchtig waren. »Lassen Sie sich nicht täuschen, Sheriff. Wissen Sie noch, letztes Jahr in Frankreich?«
»Der Präsident?«
»Der Außenminister. Und in Deutschland der Leiter einer islamistischen Gruppe.«
»Ein Terrorist?«
»Ein Religionsführer. Sein Auto ist mit ihm in die Luft geflogen. Und in London dieser Geschäftsmann ... «
»Der, der die Fluggesellschaft gekauft hat!« Wilcox war froh, wenigstens von diesem Fall zu wissen. »Erzählen Sie mir nicht, den hat dieser Scherzkeks auch umgelegt. Drei Leute?«
»Das sind nur die drei vom letzten Jahr, die wir ihm definitiv nachweisen können. Und er ist seit mindestens zehn Jahren im Geschäft.« Als der Sheriff die Brauen wölbte, merkte Milo, dass er ihm genug erzählt hatte. Schließlich wollte er dem Mann keine Angst einjagen. »Aber wie gesagt, Sheriff. Um sicher zu sein, muss ich mit ihm reden.«
Wilcox klatschte die Hände
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