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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für die schlechte Zahlungsmoral seines Auftraggebers.« Husten.
    Milo griff in die Innentasche und zog einen Flachmann heraus. »Wodka.«
    »Danke.« Der Attentäter nahm einen tiefen Schluck, der dazu führte, dass er noch mehr Blut auf seine orangefarbene Häftlingskleidung hustete. Trotzdem ließ er die Flasche nicht los. Er hob einen Finger, bis der Husten allmählich abklang. »Ich glaube, ich muss ein bisschen schneller erzählen.«
    »Was war die Bedeutung der Piktogramme? «
    »So in etwa: Wie versprochen, das Ende. Unheimlich, was?« Milo nickte.
    »Ich hab mit dem Gedanken gespielt, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Aber so was ist schlecht fürs Geschäft. Wenn die Leute rausfinden, dass ein K lient so mit mir umspringt ... « Er wischte sich die blutbefleckten Lippen ab. »Sie verstehen.«
    »Klar.«
    Roth hustete wieder, aber weniger angestrengt. »Jedenfalls, ich dachte zuerst, dass es die Chinesen waren. Sie haben Milliarden in dem Land investiert, um an das Öl ranzukommen, und sie liefern Waffen an die Machthaber. Dieses Kapital wollen sie natürlich schützen. Andererseits ... Ich hab die Zeitungen gelesen. Alle waren überzeugt, dass der Präsident dahintersteckt. Er hatte Ahmad schon seit Jahren schikaniert. Das war also die Lösung. Das war Jan Klausners Auftraggeber, zumindest bei diesem Job.« Er blinzelte mehrmals, und Milo fürchtete schon, dass er wieder wegdriftete, aber dann war er wieder da. »Ich verlasse mich gern auf meinen Instinkt. Für andere kann das verhängnisvoll sein, aber bei mir hat das im Lauf der Zeit immer besser funktioniert. Blitzschnelle Entscheidungen gehören einfach zu dieser Arbeit, finden Sie nicht? «
    Milo erhob keine Einwände.
    »Präsident al-Bashir war gerade auf einem diplomatischen Besuch in Kairo. Also bin ich da einfach hingeflogen. Prächtige Villa, strenge Sicherheitsvorkehrungen. Aber dafür bin ich ja auch der Tiger. Ich schleiche mich unbemerkt ins Haus.
    Ganz rein. Im Schlafzimmer finde ich ihn - allein, zum Glück. Dort stelle ich ihm die Frage: Omar, warum hast du mich beschissen? Aber nachdem wir ungefähr zwanzig Minuten miteinander geplaudert haben, wird mir klar, dass er keine Ahnung von der Sache hat. Wollte er Ahmads Tod? Natürlich. Der Mann war eine Nervensäge. Aber hat er auch den Mord befohlen?« Roth schüttelte den Kopf. »Leider nein. Also verschwinde ich wie der Wind.«
    Erneut trank er einen Schluck von Milos Wodka und behielt ihn kurz auf der Zunge, bevor er ihn langsam durch die Kehle rinnen ließ. Sein Blick glitt zu der Flasche. »Russisch?«
    »Schwedisch. « »Wirklich gut.« Milo wartete.
    Nach einem weiteren therapeutischen Mundvoll fuhr Roth fort: »Ich hab mir die Sache nochmal überlegt und beschlossen, erst mal nach Jan Klausner zu suchen. Also habe ich Nachforschungen angestellt. Ich kenne da ein paar Leute, die mir helfen können. Es hat sich rausgestellt, dass Jan Klausner in Paris gemeldet ist, aber als Herbert Williams, Amerikaner. Ich bin zu seiner Adresse gefahren, die natürlich falsch ist, aber da war ich wohl ein bisschen unaufmerksam. Anscheinend hat mich jemand beobachtet. Eine Woche später hat Jan - oder Herbert - Kontakt mit mir aufgenommen. Inzwischen war es Februar. Er hat mich gebeten, nach Mailand zu kommen, um den Rest meines Honorars abzuholen. Sein Auftraggeber hatte seinen Fehler eingesehen.«
    »Und Sie sind hingefahren.« Milos Interesse war erwacht. »Geld ist Geld. Zumindest war das bis vor kurzem so.« Ein müdes Grinsen. »Alles lief glatt. Wir haben uns in einem Cafe getroffen - am 14. Februar -, und er hat mir eine Einkaufstüte voll mit Euros überreicht. Außerdem hat er mir als eine Art Wiedergutmachung eine Akte über Milo Weaver in die Hand gedrückt, den früheren Charles Alexander. Ihr Todfeind, hat er gesagt. Dieser Mann ist Ihnen seit fünf Jahren auf den Fersen.«
    Roth runzelte die Stirn. »Warum hat er das getan, Milo? Warum hat er mir Ihre Akte gegeben?«
    »Keine Ahnung.«
    Roths Brauen hoben sich ratlos. »Erst später, als ich in der Schweiz den ungefähren Zeitpunkt der Ansteckung erfahren habe, ist mir wieder eingefallen, was passiert war. In dem Cafe hatten sie Metallstühle. Sie wissen schon, diese Dinger aus Aluminiumdraht, sehr stilvoll. Irgendwann beim Kaffee habe ich von dem Stuhl einen kleinen Stich gespürt. Hier.« Er berührte die Unterseite des rechten Schenkels. »Hat sich durch die Hose gebohrt, direkt ins Bein. Ich dachte, na ja, ein abstehender

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