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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metallsplitter, schlampig gefertigt. Auf jeden Fall hat es leicht geblutet.« Fast ein wenig amüsiert schüttelte er den Kopf. »Klausner hat die Kellnerin gerufen und ihr die Leviten gelesen. Dass sein Freund - damit hat er mich gemeint - das Cafe verklagen wird und so weiter. Natürlich war die Kellnerin hübsch - wie alle Mailänder Bedienungen -, und ich hab ihn beruhigt.«
    »Und Sie glauben, dabei haben Sie sich angesteckt?« Etwas mühsam zuckte Roth mit den Achseln. »Wie sonst?
    Aus meiner Akte wissen Sie bestimmt, dass ich sexuell enthaltsam bin und keine Drogen nehme.«
    »Ihre Akte ist ziemlich dünn«, räumte Milo nach kurzem Zögern ein.
    »Ach!« Der Killer schien geschmeichelt.
    Weil er nicht länger so stocksteif herumstehen wollte, setzte er sich neben Roths Füße auf die Pritsche. Auf der Oberlippe des Attentäters glitzerte eine Rotzspur. »Wer ist Ihrer Meinung nach Klausners Auftraggeber?«
    Roth starrte ihn nachdenklich an. »Schwer zu sagen. Die Jobs, die ich von ihm gekriegt habe, waren widersprüchlich, so wie Ihre persönliche Geschichte. Ich habe mich immer gefragt: Vertritt Mr Klausner/ Williams eine Gruppe oder mehrere? Lange Zeit war ich mir nicht schlüssig, aber irgendwann war ich mir doch sicher, dass es nur eine ist. « Er hielt inne, vielleicht eine Kunstpause. »Der weltweite islamische Dschihad.«
    Milo klap pte den Mund auf und wieder zu.
    »Stört Sie das? Ich bin Profi, Milo. Mich interessiert nur die Machbarkeit eines Jobs. «
    »Sie behaupten also, dass die Terroristen Sie dafür bezahlt haben, Mullah Salih Ahmad zu beseitigen, einen aus ihren eigenen Reihen?«
    Roth nickte. »Bei solchen Morden zählt vor allem die Wirkung auf die Öffentlichkeit, das wissen Sie selbst am besten. Sie glauben doch nicht, dass EI-Kaida nur kleine Jungs mit Bomben bepackt und sie in einen Himmel voller Jungfrauen schickt. Nein. Und der Sudan ... am Anfang hab ich es auch nicht begriffen. Dann hab ich mir das Ganze mal angesehen. Wer hat jetzt die Oberhand? Lassen wir Darfur mal beiseite. Ich rede von der Hauptstadt Khartum. Die Gewinner sind die aufständischen islamistischen Extremisten. Sie haben mehr Rückhalt in der Öffentlichkeit als je zuvor. Ahmads Tötung war so ungefähr das Beste, was diesen Scheißern passieren konnte, und mit einem chinesischen Brandzeichen auf der Leiche wäre die Wirkung noch durchschlagender gewesen - dann hätte man es den chinesischen Investoren in die Schuhe schieben können, die den Präsidenten stützen.« Er
    schüttelte den Kopf. »Dank mir werden die in kürzester Zeit ein islamisches Paradies haben.«
    An seinem Gesicht hätte niemand ablesen können, wie sehr diese Neuigkeiten Milo faszinierten. Er hatte alle Fragen im gelassenen Verhörton gestellt, als wäre keine Antwort bedeutsamer als eine andere. Genauso ruhig fuhr er nun fort. »Aber eins verstehe ich nicht, Roth. Sie haben vor fünf Monaten erfahren, dass Sie Aids haben. In einer Schweizer Klinik. Und jetzt sind Sie fast tot. Nehmen Sie denn keine antiretroviralen Medikamente? Mit denen kann man doch jahrzehntelang überleben.«
    Roth musterte Milo mit ausdrucksloser Miene. »Milo, Ihre Akte über mich muss wirklich ziemlich schmal sein.« Nach kurzer Pause setzte er hinzu: »Die Wissenschaft des Christentums macht rein die Quelle, um den Bach zu säubern.«
    »Von wem ist das?«
    »Glauben Sie an irgendwas, Milo? Ich meine, an etwas anderes als Ihre Familie.«
    »Nein.«
    Roth schien darüber nachzusinnen, wessen Weg der bessere war. »Es ist nicht leicht. Der Glaube kann einen zu unangenehmen Entscheidungen zwingen.«
    »Wen haben Sie gerade zitiert?«
    »Mary Baker Eddy. Ich bin Christian Scientist.« Wieder schluckte er schwer.
    »Das überrascht mich«, gab Milo zu.
    »Sicher, aber warum eigentlich? Gibt es nicht haufenweise katholische Gangster, muslimische Killer, thoraliebende Todesengel? Im Leben bin ich den Vorschriften der Kirche vielleicht nicht gerecht geworden, aber ich werde gemäß ihnen sterben. Gott hat mich zu Fall gebracht - und wieso auch nicht? Ich an seiner Stelle hätte es schon vor Jahren getan.«
    Er zögerte. »Die Schweizer Ärzte haben mich natürlich für wahnsinnig erklärt. Hätten mich fast mit Gewalt zu einer Behandlung gezwungen. Mehrmals haben sie mich kniend und betend unter einem Baum angetroffen. Die Kraft des Gebets - meinen Körper hat sie nicht gerettet, aber vielleicht rettet sie meine Seele.«
    »Und was sagt Mary Baker Eddy über Rache?« Milo

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