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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon auf die Fortsetzung des Gesprächs gewartet. »Da sind Sie ja wieder.« Die Tür schloss sich.
    »Von wem haben Sie meine Akte?«
    »Von einem Freund. Einem ehemaligen Freund.« Roth hielt inne. »Na gut, meinem schlimmsten Feind. Ein echter Scheißkerl.«
    »Jemand, den ich kenne?«
    »Ich kenne ihn ja selbst nicht. Bin ihm nie begegnet. Nur seinem Mittelsmann.«
    »Ein Klient also.«
    Roths Lächeln hinterließ Risse in seinen trockenen Lippen. »Genau. Er hat mir ein paar Papiere über Sie gegeben. Ein Geschenk, weil er vorher etwas Schwierigkeiten gemacht hatte. Er hat mir verraten, dass Sie derjenige sind, der mir bei dem Job in Amsterdam dazwischengefunkt hat. Und dass Sie an meinem Fall arbeiten. Und das ist natürlich auch der Grund, warum ich hier bin.«
    Milo stand jetzt mitten in der Zelle. »Sie sind hier, weil Sie eine Frau zusammengeschlagen und gedacht haben, sie lässt sich das einfach so gefallen.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    Milo antwortete nicht. Sie wussten beide, dass dieses Szenario ziemlich unwahrscheinlich war.
    Roth winkte in Richtung der Betonwände. »Ich bin hier, weil ich mit Milo Weaver reden wollte, der früher Charles Alexander hieß. Nur mit Ihnen. Sie sind der einzige Co mpany-Mann, der mich jemals aufgehalten hat. Sie haben meinen Respekt.«
    »In Amsterdam.« »Ja.«
    »Das ist komisch.« »Ach? «
    »Vor sechs Jahren in Amsterdam war ich vollgepumpt mit Amphetaminen. Total high. Die halbe Zeit hab ich gar nicht gewusst, was ich tue.«
    Roth starrte ihn an. »Wirklich?«
    »Ich hatte Selbstmordabsichten. Ich war knapp davor, mich in Ihre Schusslinie zu stellen, um Schluss zu machen.«
    »Also ... « Roth ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. »Entweder war ich nicht so gut, wie ich immer dachte, oder Sie sind so gut, dass Sie mich noch blind und betrunken erledigen könnten. Es bleibt dabei. Jetzt haben Sie erst recht meinen Respekt. Und das können wirklich nur wenige von sich behaupten.«
    »Sie wollten also mit mir reden? Warum haben Sie nicht einfach zum Telefon gegriffen?«
    Der Killer wiegte den Kopf hin und her. »Da lässt sich nichts beweisen, das wissen Sie doch. Man hätte mich an irgendeinen Sachbearbeiter verwiesen, damit ich eine Stunde lang Fragen beantworte. Und wenn er mich nicht aus der Leitung geschmissen hätte, hätte er Tom ... so heißt er doch, oder? ... Tom Grainger angerufen, und dann hätte die ganze Abteilung mitgemischt. Nein, ich wollte nur Sie.«
    »Trotzdem gibt es einfachere Möglichkeiten. Und billigere.« »Geld hat für mich keine Bedeutung mehr.« Roth klang geduldig. »Außerdem hat es Spaß gemacht. Ich musste eine letzte Verfolgung inszenieren. Nicht so schwierig, dass Sie mich aus den Augen verlieren, aber auch nicht so leicht, dass das FBI oder der Heimatschutz bei meiner Ankunft in Dallas auf mich stößt. Also habe ich eine Fährte im Ausland gelegt, auf die Sie aufmerksam werden mussten, weil Sie in den letzten Jahren für meinen Fall zuständig waren. Dann hab ich Sie ein bisschen durch dieses schöne, große Land gelotst. Eigentlich wollte ich bis nach Washington oder gar zu Ihnen nach Brooklyn, aber es sollte nicht sein. Vieles sollte nicht mehr sein. Ich wollte viel weiter kommen, damit Sie was zu tun haben.«
    »Warum?«
    »Wenn ich die Alternative hätte, würde ich mich zugeknöpft geben, weil es eine bekannte Tatsache ist, dass kein ordentlicher Geheimdienstler glaubt, was man ihm einfach so erzählt. Jeder Agent muss es aus der Zielperson herausprügeln oder, besser noch, ihr irgendwie auf die Schliche kommen, ohne dass sie was davon merkt. Aber leider ist dafür keine Zeit mehr. Es muss ein offenes Gespräch im kleinen Blackdale sein, weil ich morgen nicht mehr hier sein werde.«
    »Wollen Sie verreisen?« Wieder dieses Lächeln.
    Milo war noch nicht bereit, ihm diese Geschichte abzukaufen. Natürlich aus Stolz. Er wehrte sich gegen die Vorstellung, dass ihn dieser Typ in den letzten drei Tagen an der Nase herumgeführt hatte. »Und was ist mit Kathy Hendricksan?«
    »Sie weiß nur, dass ich sie für ihre kleine Darbietung gut bezahlt habe. Ja, auch für die Beulen. Aber den Grund kennt sie nicht. Wirklich, sie weiß nichts.« Sein Keuchen ging in würgendes Husten über. Als der Anfall vorbei war, fiel sein Blick nach unten. »Oh.« Er zeigte Milo die blutbefleckte Hand. »Schneller, als ich dachte.«
    »Was?« »Der Tod.«
    Milo starrte das Gesicht des Tigers an - das, was er für die Anzeichen einer

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