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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besonders kommunikativ, aber er sah gut aus und war auch im Bett nicht unbegabt. Als sie für kurze Zeit in Boston wohnten, hatte ihn Margaret sogar als »scharf« bezeichnet.
    Doch nach sechs Jahren Familienleben in derselben Stadt hatte er einen leichten Bauch, sein Hintern war nicht mehr ganz so knackig, und die Brustmuskeln waren vom Fett verdrängt worden. Er hatte sich in einen rundlichen Schreibtischtäter verwandelt.
    Nicht dass sie ihn nicht mehr attraktiv gefunden hätte.
    Doch er hatte die harten Konturen der Rastlosigkeit verloren.
    Er war jetzt trocken und musterte sie lächelnd. »Gefällt dir, was du siehst?«
    »Entschuldige, ich war in Gedanken gerade woanders.« Unbeeindruckt wickelte er sich das Handtuch um die Hüften.
    Dann drückte er sich Zahncreme auf die Bürste. Mit einer Hand wischte er eine freie Stelle in das Kondenswasser auf dem Spiegel. Tina fragte sich, warum er sich zum Zähneputzen anschauen musste. »Erzähl mir von Angela.«
    Die Zahnbürste in seinem Mund kam zum Stillstand, und er nahm sie heraus. »Ich glaube nicht, dass du das hören willst.«
    »Sie ist tot?« »Ja.«
    »Wie ist es passiert?«
    »Du weißt doch, dass ich dir das nicht erzählen darf. Aber ich untersuche die Sache.«
    Als wäre damit alles geklärt, wandte er sich wieder seiner Zahnpflege zu. Die Entschiedenheit seiner Abfuhr machte sie sauer. »Ich hab das Gefühl, dich überhaupt nicht zu kennen, Milo.«
    Milo spuckte aus und drehte den Hahn zu. »Was soll das jetzt?«
    Sie atmete laut aus. »Diese ganze Geheimnistuerei. Seit einem Jahr kommst du von kurzen Reisen immer häufiger mit Schrammen nach Hause oder bist völlig niedergeschlagen, und ich darf nicht erfahren, was meinem Mann so zusetzt.«
    »Es geht nicht um Vertrauen ... «
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn gereizt. »Du willst uns nur schützen. Aber das ist doch Haarspalterei. Das hilft mir nicht weiter. Und Stef auch nicht.«
    »Manche Ehefrauen und -männer wissen überhaupt nichts. Das ist dir doch bekannt. Sie glauben, sie sind mit Versicherungsvertretern, Kriegsberichterstattern oder Finanzberatern verheiratet. Du erfährst viel mehr als sie.«
    »Dafür wissen sie wenigstens was über das Leben vor der Company.«
    Etwas Kaltes trat in seine Stimme. »Ich hab dir meine ganze Lebensgeschichte erzählt. Tut mir leid, wenn du sie nicht interessant genug findest.«
    »Vergiss es.« Sie erhob sich. »Wenn du mir was erzählen willst, in Ordnung. Aber bring mich nicht dazu, dass ich dir hinterherschnüffle. Das ist beschämend.«
    Milo packte sie an den Schultern und schaute ihr in die Augen. »Willst du wissen, was in Paris passiert ist? Ich sag's dir. Angela Yates wurde vergiftet. Keine Ahnung, wer es getan hat, nur dass es sie erwischt hat.«
    Vor Tinas Innerem entstand plötzlich ein klares Bild von der reizenden, lavendeläugigen Frau, die mit ihnen Steak gegessen und sie einen ganzen Abend lang zum Lachen gebracht hatte. »Ich verstehe.« Sie schluckte.
    »Nichts verstehst du. Ich glaube nämlich, dass sie sterben musste, weil die Company von falschen Informationen ausgegangen ist. Das heißt, auch ich bin von falschen Informationen ausgegangen, als ich sie unter die Lupe genommen habe. Und das heißt, dass ich verantwortlich für ihren Tod bin.«
    Sprachlos starrte ihn Tina an.
    Milo ließ ihre Schultern los und bedachte sie mit seinem typischen Halblächeln, in dem vor allem Trauer zum Ausdruck kam. »Als ich neulich nach Dallas geflogen bin, war ich dem Tiger auf der Spur.«
    »Tiger? Du meinst diesen berüchtigten ... «
    » ... Killer. Ja, genau. Am Ende bin ich in einer Kleinstadt in Tennessee gelandet und habe ihn sterben sehen. Selbstmord. Es war schrecklich. Ich glaube, es gibt einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem von Angela.«
    » Aber ... wie kann das sein?«
    Statt eine klare Antwort zu geben, wirbelte er noch mehr Schlamm auf: »Ich bin blöd, Tina. Ich weiß nicht mal halb so viel, wie ich wissen müsste, und das geht mir auf den Senkel. Außerdem bringt es mich in Schwierigkeiten. Die Hunde aus Langley bellen mich an, und eine Frau vom Heimatschutz ist sogar davon überzeugt, dass ich den Tiger liquidiert habe - sie hat meine Fingerabdrücke in seinem Gesicht gefunden. Die Abdrücke waren dort, weil ich ihn angegriffen habe. Und angegriffen habe ich ihn, weil er deinen Namen erwähnt hat - und den von Stef. Ich hatte Angst um euch.«
    Tina öffnete den Mund, bekam aber keine Luft. Es war zu feucht, fast als würde

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