Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
Vom Netzwerk:
abgerackert!»
Lunch Do????
PS: Ich muss versuchen, mein Leben positiver zu definieren. Ich weiß, dass es Menschen gibt da draußen, die in erschreckender Armut leben, mit ohne Schuhe usw.
     
Von: Kate Reddy
An: Debra Richardson
Also, ich bin froh, dass sie weg ist. Gut, dass du ihr die Stirn geboten hast. Du findest bald jemanden, keine Panik! Australische Mädchen sind sehr gut, hab ich mir sagen lassen. Schicke dir Nummern von Agenturen und frage Paula, ob sie jemanden kennt, die einen Job sucht. Bin heute Top Dog hier im Büro. Totaler Dusel.
If you can meet with Triumph and Disaster
And sell the second as though it were the first
– THEN you can be a Woman, my girl!
Und was krieg ich zur Belohnung? Eine Reise nach Deutschland, Billigflug mit einer Airline namens Go oder Slo oder No oder sonst was.
Auf Wiedersehen, Herzchen. Können wir das Lunch verlegen? Tut mir Leid, alles Liebe K xxxx
     
Von: Candy Stratton
An: Kate Reddy
Oh, Scheiße. Bin schwanger.
     
    Sofort sehe ich quer durchs Büro zu Candys Platz hinüber. Sie spürt meinen Blick und schaut mit einem kleinen Winken von ihrer Arbeit auf. Wie ein Kind, witzig und traurig zugleich.
     
    CANDY IST SCHWANGER. Nicht überfällig, sondern schwanger. Mindestens seit viereinhalb Monaten, so die Praxis in der Wimpole Street, in der sie gestern war. Ihr Zyklus ist schon seit ein paar Jahren ziemlich unregelmäßig – höchstwahrscheinlich wegen der Drogen –, und sie hat nichts Ungewöhnliches bemerkt, außer vielleicht, dass sie ein bisschen zugenommen hat und Spannungen in der Brust, die sie aber auf die anstrengenden sexuellen Eskapaden mit Darren geschoben hat, dem Spezialisten aus der Treasury-Abteilung, mit dem sie vor kurzem im Skiurlaub war.
    «Ich lass es wegmachen.»
    «Gut.»
    Wir hocken bei Corney and Barrow auf unseren Stammplätzen mit Blick auf das Spielfeld, wo im Winter die Eisbahn ist. Candy trinkt ein Glas Champagner, ich eine Flasche Evian.
    «Lass diese bescheuerte Zustimmungs-Nummer, wenn du es nicht so meinst, Katie.»
    «Ich will damit nur sagen, dass ich dich unterstütze, ganz gleich, wie deine Entscheidung ausfällt.»
    «Entscheidung? Das ist keine Entscheidung, Schätzchen, das ist eine verdammte Katastrophe.»
    «Ich meine nur, so spät ist eine Abtreibung nicht besonders lustig.»
    «Und ein Kind zwanzig Jahre lang allein großziehen, ist das lustig?»
    «Es ist nicht unmöglich, und du bist sechsunddreißig.»
    «Ehrlich gesagt, siebenunddreißig, am Dienstag.»
    «Also, die Zeit wird knapp.»
    «Ich lass es wegmachen.»
    «Gut.»
    «Was?»
    «Nichts.»
    «Ich kenne dein ‹nichts›, Kate.»
    «Ich will damit nur sagen, dass du es wirklich bereuen könntest, das ist alles.»
    Sie drückt ihre Zigarette aus und zündet eine neue an. «Da gibt’s eine Möglichkeit in Hammersmith. Nicht billig, aber sie machen es noch so richtig spät, ohne irgendwelche Fragen.»
    «Gut. Ich gehe mit.»
    «Nein.»
    «Also, ich lass dich nicht allein gehen.»
    «Es ist keine Taufe, es ist einer Scheißabtreibung.»
    Ich mustere das Gesicht meiner Freundin. «Und wenn es schreit?»
    «Was ist los mit dir, Katie, bist du jetzt einer von diesen Pro-Life-Fanatikern?»
    «Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass ein Fötus in diesem Entwicklungsstadium schreit. Ich weiß, du bist tough, aber mich würde das umbringen.»
    «Können wir hier drüben noch ein Glas haben?» Sie macht dem Barkeeper Zeichen. «Na, mach schon, erklär es mir.»
    «Was?»
    «Kinder.»
    «Das kann ich nicht. Du musst es selber fühlen.»
    «Na los, Kate, du kannst jedem sonst was verkaufen. Versuch’s mal.»
    Dieser Gesichtsausdruck. So typisch Candy, trotzig und verletzt zugleich, so sieht eine Siebenjährige aus, die von einem Baum gefallen ist, auf den sie nicht klettern durfte. Sie will nicht weinen, obwohl es wirklich weh tut. Ich möchte den Arm um sie legen, aber sie würde sich gegen eine Umarmung wehren, auch wenn sie sie noch so sehr braucht. Ihr kann man nur etwas verkaufen, wenn man es so hindrehen kann, dass sie glaubt, sonst eine einmalige Gelegenheit zu verpassen.
    «Weißt du, die beiden Tage, an denen ich meine Babys gekriegt hab?»
    Sie nickt.
    «Also, wenn ich nur zwei Tage aus meinem ganzen Leben behalten könnte, dann wären es diese beiden.»
    «Warum?»
    «Ehrfurcht.»
    «Ehrfurcht?» Candy stößt dieses große, böse Lachen aus. «Du darfst nicht trinken, du darfst nicht rauchen, du darfst abends nicht ausgehen, die Titten sehen aus wie zwei tote

Weitere Kostenlose Bücher