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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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blauen Stuhl, halte seine Hand und fange an, unser Lieblingslied zu gurren.
    «Lavender’s blue dilly dilly, lavender’s green,
    When I am King dilly dilly, you shall be Queen.»
    Mütter haben das jahrhundertelang gesungen, und noch immer hat niemand auch nur die leiseste Ahnung, was es bedeutet. Schlafliedersingen ist ein bisschen so wie das Muttersein selbst: etwas, das man instinktiv im Dunkeln macht, obwohl der Sinn des Ganzen von geradezu magischer Klarheit ist.
    Ich spüre, wie sich jeder Körperteil von Ben entspannt, sein Gewicht verteilt sich in seinem Schlafoverall wie Sand, bis es gleichmäßig an meiner Brust liegt. Man muss den richtigen Augenblick genau abpassen, man muss erraten, wann der leichte Schlummer sich zum Traum vertieft hat. Ich stehe auf und bewege mich vorsichtig auf das Gitterbett zu. Yes! Halleluja! Dann, gerade als ich schon denke, dass ich damit durchkomme, klappen seine Augen auf. Seine Unterlippe zittert einen Moment lang wie die von Rick, als er seine verloren geglaubte Ilsa in Casablanca sieht, dann verformt sich der ganze Mund zu einem zitternden Om, und die Lungen füllen sich zu einem neuen Schrei. (Babys geben einem nie Kredit. Fairness verachten sie wie Tyrannen. Sie schreiben einem nichts gut für die Zärtlichkeiten, die sie empfangen haben. Im Gegenzug für lange Stunden in der Dunkelheit, in denen man sie umsorgt hat, gibt es keine Bewährung. Man kann hundertmal zu ihnen kommen, wenn sie schreien, beim hundertersten Mal lassen sie einen wegen böswilligen Verlassens standrechtlich erschießen.)
    «Schon gut, schon gut. Mummy ist ja hier. Alles okay. Ich bin doch noch da.»
    Wir gehen wieder zu dem blauen Stuhl, ich halte Bens Hand und starte das Schlafritual ein weiteres Mal.
     
    5.16: Ben endlich abgeseilt.
     
    5.36: Emily fragt mich, ob ich ihr ein Buch mit dem Titel «Little Miss Busy» vorlese. Nein.
     
    7.45: Paula heute wieder da. Geht ihr viel besser, Gott sei Dank. Bitte sie darum, an Teletubbytorte zu Bens Geburtstag zu denken. Und Vorsicht mit den Keksen, es könnte ja sein, dass die anderen Mütter Zucker-Ayatollahs sind. (Letztes Jahr hat Angela Brunt eine Fatwa über Rosinen verhängt.) Paula bittet mich um große Mengen Bargeld, genug für eine Gartenparty im Buckingham Palace, aber ich wage nicht, den Bedarf infrage zu stellen.
     
    8.27: Als ich in Broadgate ankomme, bin ich so fertig, dass ich mir zwei doppelte Espresso von Starbucks hole und sie wie Wodka kippe. Irgendwo habe ich gelesen, dass Leute, die unter Schlafmangel leiden, in einem hypnagogischen Zustand seien, einer Art Fegefeuer zwischen Schlafen und Wachen, in dem einem surreale Bilder durchs Hirn treiben. So, als hinge man auf ewig in einem Film von David Lynch fest. Das könnte die Erklärung dafür liefern, dass Rod Task nicht mehr schlicht als nervtötender australischer Klotzkopf rüberkommt, sondern allmählich Ähnlichkeiten mit dem starr blickenden Dennis Hopper entwickelt, inklusive des irren Lachens. Ich sitze am Schreibtisch und trage die alte Brille, die ich in der Schublade aufbewahre, um den Anschein intensiver Hirnaktivität zu erwecken. Dann suche ich mir die schwachsinnigste Aufgabe heraus, die anliegt, eine, bei der Fehler am wenigsten ins Gewicht fallen. Solange ich nichts kaufe oder verkaufe, sollte mir nichts passieren können. Okay. Ich habe neunundzwanzig E-Mails. Kann kaum glauben, was in der ersten steht.
     
Von: Jack Abelhammer, Salinger Foundation
An: Kate Reddy, EMF
Katharine,
kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass Sie das Problem gelöst haben, auf das wir während der Feiertage gestoßen sind. War sicherlich auch für Sie eine schwierige Zeit.
Großartige Neuigkeiten in puncto Toki Rubber und dem neuen Patent. Kurs hat sich sagenhaft erholt. Ich bewundere, wie cool Sie unter Druck bleiben. Vielleicht können wir feiern, wenn Sie Donnerstag hierher kommen. Umwerfender neuer Hummerladen an der nächsten Ecke.
Bestens,
Jack
     
Von: Candy Stratton
An: Kate Reddy
Was hältst du davon, bei Corny and Barrow ein/zwei Flaschen zu köpfen, damit wir wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden und nicht an Pissstrategiekonferenz teilnehmen müssen?
Siehst fertig aus.
C XXXX
     
Von: Kate Reddy
An: Jack Abelhammer
Ich brauch nicht betrunken zu sein, um mich ungebührlich zu benehmen. Muss eine ganze Woche ins Bett.
Alles Liebe und Küsse K8xxxxxx
     
Von: Kate Reddy
An: Candy Stratton
DRINGEND! Sag mir, dass du die Message eben

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