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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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Kätzchenweiche Küchenrolle im Supermarkt zu finden, und er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, danach zu fragen.
    «Versteh ich nicht.»
    «Man kann von einem erwachsenen Mann nicht verlangen, dass er bestimmte Worte in den Mund nimmt, Katie, und Kätzchenweich ist eines davon.»
    «Du würdest nicht Kätzchenweiche Küchenrolle sagen?»
    «Nicht laut, nein.»
    «Warum nicht, um alles in der Welt?»
    «Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich sie eher fressen würde als danach zu fragen. Allein der Gedanke …»
    Mit einem theatralischen Schaudern wendet sich Rich dem Fernsehapparat zu und schaut stumm und um Verständnis flehend in Chloe-Zoes Schokoladenknopfaugen.
    «Aber wir haben keine Küchenrolle, Rich, und wie du vielleicht bemerkt hast, läuft hier gerade die Exxon Valdez aus.»
    «Ich weiß, aber ich war nicht sicher, ob dieses Kätzchendings die einzige Option ist oder ob das Dreilagen-Luxus-Feuchtreißfest-Zeug auch geht.» Er stößt den Seufzer eines Riesenelchs aus. «Das geht nicht, Kate … Zwing mich nicht.»
    Für künftigen Gebrauch bitte ich meinen Mann, mir weitere Wörter zu nennen, die erwachsene Männer nicht in den Mund nehmen können. In zwangloser Reihenfolge sind das: Toilettenente, bergfrisch, volles Aroma, Volumenaktivschaum, Downy-Weichspüler, Wash ’n’ Go, Bodyform, fettaktiv, Slipeinlage.
     
    8.01: Muss rennen. Große Präsentation vor den EMF-Direktoren heute. Entscheidend für die Karriere. Eine Gelegenheit, mit kühler Autorität und unvergleichlichen Kenntnissen der Weltmärkte etc. zu beeindrucken. Wische Saft von meinen Schuhen, hinterlasse Zettel für Paula und bitte sie, Küchenrolle zu kaufen und BITTE Schneewittchenvideo in die Bücherei zurückzubringen. Das Bußgeld übersteigt inzwischen die Produktionskosten des Original-Disney-Films. Schnappe meine Handtasche und werfe klebrigem Ben, der sich zum Abschied auf mich stürzt wie Daniel Day-Lewis in Der letzte Mohikaner auf Madeleine Stowe, ein Luftküsschen zu.
    «Mum, was ist eine Emmaranze?» Emily versperrt mir den Weg zur Tür.
    «Weiß nicht, Liebling. Viel Spaß heute. Tschüs jetzt.»
     
    15.26: Präsentation läuft hervorragend. Der Geschäftsführende Direktor, Sir Alasdair Cobbold, hat gerade meine Einschätzung der Hürden bei der europäischen Integration gelobt. Hier oben im Konferenzzimmer im siebzehnten Stock, wo London wie ein Legodorf unter mir liegt, fühle ich mich für einen Schwindel erregenden Augenblick so, als wäre ich die Gebieterin über alles, was vor meinen Augen liegt.
    Ich setze gerade zu den Schlussworten an, als mich ein Husten von der Tür unterbricht. Ich schaue rüber und sehe Celia Harmsworth auf diese Beachten-Sie-mich-nur-nicht-Art an der Tür stehen, mit der Leute, die gern so tun, als seien sie ganz unwichtig, sich in den Mittelpunkt stellen. «Tut mir ja so Leid, Sie zu unterbrechen, Robin», säuselt sie. «Aber da ist ein Betrunkener am Empfang, der dem Sicherheitspersonal einige Probleme bereitet.»
    Robin Cooper-Clark zieht eine Augenbraue hoch. «Und was hat das mit uns zu tun, Celia?»
«Die Sache ist, er sagt, er ist Kates Vater.» 

12
    Und das ist Kates Vater
    In den letzten zwanzig Jahren sind die Treffen mit meinem Dad meistens nach demselben Muster abgelaufen. Monatelang höre ich gar nichts von ihm, abgesehen von durch meine Schwester weitergegebenen Berichten über skandalöse Exzesse und eine Liste körperlicher Leiden, die, sollte man meinen, mit Lord Nelson ausgestorben sind, Maulsperre, Skorbut, Beulenpest. Dann eines Tages, wenn ich ihn abgeschrieben habe, wenn dieses Ziehen im Herzen nachgelassen hat, taucht er auf und bricht Gespräche vom Zaun, die aus einer Beziehung schöpfen, die wir nie hatten. Mein Dad hat schon immer Sentimentalität mit Intimität verwechselt. Für ihn bin ich noch immer sein kleines Mädchen, obwohl er von mir als kleines Mädchen Dinge gefordert hat, die die Stärke einer Frau verlangten. Jetzt, wo ich erwachsen bin, fordert er den Gehorsam eines Kindes und gerät schnell in Wut, wenn er ihn nicht bekommt. Manchmal hat er getrunken, da kann man nie sicher sein, aber immer, immer will er Geld.
    Im Chrom und Weiß der Lobby von Edwin Morgan Forster wirkt Joseph Aloysius Reddy wie eine Kreatur aus einem provisorischeren, primitiveren Zeitalter. Besucher in Anzügen können den Blick nicht von ihm abwenden. Die Ungläubigkeit, die er hervorruft, ist so stark, dass er ebenso gut ein schlechter Geruch sein könnte. Mit

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