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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sie herabsauste.
    Baine Bluthuf konnte diesen Lärm nicht länger ertragen, ebenso wenig, wie er seinen Selbsthass noch weiter aushielt, weil er trotz allen Zögerns und aller Unwissenheit Teil dieser Zerstörung war. Der Oberhäuptling der Tauren presste sich die Hände auf die Ohren, drehte sich um und suchte in der feuchten Wärme des Sumpfes wenigstens nach der Illusion von Ruhe.
    Der Morgen hatte keine Gnade mit den Ruinen von Theramore.
    Ohne den Schleier der Dunkelheit war die schreckliche Verwüstung nur allzu deutlich zu sehen. Rauch kräuselte von den größtenteils bereits erloschenen Feuern empor, und die arkanen Anomalien, die während der Nacht noch für ein Lichtspektakel gesorgt hatten, entpuppten sich nun als Beweise geborstener Realitäten und Dimensionen. Hie und da konnte man sogar in andere Welten blicken. Felsen und Erdbrocken, die aus dem Boden gesprengt worden waren, schwebten in der Luft, allerdins auch Häusertrümmer und Waffen. Selbst Leichen drehten sich träge über dem Boden, als wären es groteske Puppen, die im Wasser trieben. Das ständige Knistern und Donnern ließ auch jetzt keine Sekunde nach.
    Ghargas Blick schweifte über die Stadt, und seine Brust schwoll vor Stolz darüber an, dass er an dieser Schlacht beteiligt gewesen war. Gewiss wurden bereits Lok’tras über den glorreichen Kampf gegen die Allianz verfasst. Angeblich gab es zwar auch kritische Stimmen, die im Flüsterton Garroshs Entscheidungen infrage stellten – und Gerüchten zufolge stammten die meisten von ihnen aus den Reihen der Tauren und Trolle. Aber zumindest seine Orcs schienen ebenso erfreut über den Ausgang der Schlacht wie er, und auch das machte ihn stolz.
    Er wartete auf der Brücke, während der Bote von Kriegshäuptling Höllschrei in einem Ruderboot zur Blut und Donner herübergebracht wurde. Als die Gestalt dann in dem kleinen Boot aufstand und behände die Strickleiter hinaufkletterte, erkannte Gharga, dass es nicht nur irgendein Orc war, sondern einer von Garroshs elitären Kor’kron. Und in diesem Augenblick streckte der Kapitän seine Brust stolz noch weiter vor.
    Der Kor’kron salutierte vor ihm. „Kapitän Gharga“, sagte er. „Der Tag bricht über den Ruinen von Theramore an, und ich habe zwei Nachrichten für dich.“ Keiner der beiden Orcs konnte sich ein Lächeln verkneifen, als sie einander anblickten. „Eines ist eine persönliche Botschaft von Kriegshäuptling Garrosh, das andere sind deine neuen Befehle. Du, Kapitän, wirst während der nächsten Phase der Eroberung von Kalimdor eine entscheidende Rolle spielen.“
    Ghargas Augen leuchteten vor Vergnügen, aber davon abgesehen ließ er sich nichts anmerken, als er den Kopf höflich neigte. „Ich lebe nur, um dem Kriegshäuptling und der Horde zu dienen.“
    „So sieht es in der Tat aus, und diese Art von Loyalität bleibt nicht unbemerkt. Ich habe Anweisung, hier zu warten, während du deine Befehle durchliest, und dann mit deiner Antwort zu Garrosh zurückzukehren.“
    Gharga nickte und entrollte die zweite Schriftrolle. Als seine Augen die kurze Nachricht überflogen, konnte er seine Freude nicht länger zurückhalten. Garrosh war kein Großmaul, hinter dessen Worten nur heiße Luft steckte. Er hatte sein Versprechen gehalten und Theramore zerstört, und zwar auf eine Weise, so dramatisch und unglaublich, dass selbst seine treuesten Gefolgsleute davon überwältigt waren. Die Flotte der Horde, die nun im Hafen der Stadt versammelt war, sollte wieder auf das Meer hinaussegeln und eine Blockade um den Kontinent bilden. Sie würden nicht nur verhindern, dass jemand Verstärkung nach Theramore schickte, nein, denn dann würde auch Lor’danel von jeder Hilfe abgeschnitten werden, ebenso wie die Mondfederfeste, Rut’theran und die Azurmythosinsel.
    Ghargas erste Station würde die Mondfederfeste sein. Von dort aus sollte er seine schnellsten Boten nach Orgrimmar schicken, damit auch die Orcs in der Hauptstadt erfuhren, dass der Triumph der Horde alle Vorstellungen gesprengt hatte. Sie sollten außerdem dafür sorgen, dass bis zu Garroshs Rückkehr die größte Siegesfeier vorbereitet wurde, die es je im Reich der Horde gegeben hatte.
    Nachdem er die Schriftrolle wieder aufgerollt hatte, sagte er voller Zuversicht: „Melde deinem Kriegshäuptling, dass ich seine Befehle verstanden habe! Die Flotte wird binnen Stundenfrist lossegeln, um sie zu befolgen. Ich bin sicher, dass – wenn ich die Nachricht in Orgrimmar verkünde –

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