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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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verlassenen Königreiches? Wohin führte sein Pfad?
    Alles verändert sich, Jaina, ob nun durch äußere Einflüsse oder von innen heraus. Und manchmal reicht eine winzige Änderung in der Gleichung schon aus , hatte er einst zu der Frau gesagt, in die er sich verliebt hatte.
    Dann … sind wir also auch Magie, hatte sie erwidert.
    „Ja“, wisperte er. „Das sind wir.“
    Und da wusste er, was er tun musste.
    Jaina hatte ihr Bestes getan, um sich zu verkleiden. Und anstatt sich einfach dorthin zu teleportieren, war sie auf herkömmlichem Wege nach Ratschet gereist. Dort angekommen, kaufte sie einem anderen Reisenden, einer armen Seele, die offenbar das Glück verlassen hatte, einen Greif ab und setzte die Reise nach Süden fliegenderweise fort. Dabei war ihr nur allzu bewusst, dass sie über dem Pfad dahinglitt, auf dem zuvor schon die Horde zur Nordwacht marschiert war. Sie nutzte dieses Wissen, um die Flammen ihres Zorns zu schüren.
    Als die Ruinen der Feste in Sicht kamen, die nun von ihren Feinden besetzt wurde, musste sie gegen einen Kloß in ihrem Hals anschlucken. Einige Hordetruppen waren hier zurückgeblieben, während sich der Rest der Flotte zurückgezogen hatte, und der Anblick ihrer schwarz-roten Banner verwandelte das Feuer von Jainas Zorn in Eis.
    Sie ließ den Greif landen und stieg ab, wobei sie behutsam auf die kleine Tasche achtete, die sie seit Beginn ihrer Reise eng an sich gedrückt hielt. Anschließend versetzte sie dem Tier einen heftigen Klaps auf seinen Löwenkörper, und als es irritiert vom Boden hochsprang, nickte sie ihm zu. Der Greif würde gewiss allein nach Ratschet zurückkehren und dort einen neuen Besitzer finden. Jaina hatte jedenfalls keinen weiteren Nutzen für ihn. Sie wandte sich nach Osten und flüsterte einen Teleportationszauber, und ein paar Sekunden später fand sie sich auf dem Prügeleiland wieder.
    „He, Fräulein“, sagte eine raue Stimme. Der Mensch, der sie angesprochen hatte, trug abgeschnittene Kniehosen, ein offenes Hemd und ein Entermesser. „Bist wohl hergekommen, um mit den Piraten zu spielen, eh?“
    Sie richtete den Blick ihrer weiß glühenden Augen auf ihn. „Ich habe keine Zeit für Spiele“, erklärte sie, dann schleuderte sie dem Totschläger fast beiläufig einen Feuerball entgegen. Er schrie, als sein Körper in Flammen aufging, taumelte noch ein paar Schritte und stürzte dann sich windend zu Boden.
    Ungerührt von diesem Anblick wandte sich Jaina den Kameraden des Schlägers zu, die jetzt mit wütenden Rufen auf den Lippen herbeieilten. Sie gehörten nicht zur Horde – zumindest nicht alle –, aber sie waren Halsabschneider und Mörder. Niemand würde um sie trauern. Ohne jede Gnade marschierte sie durch das Lager und streckte die Kriminellen mit Feuer, Eis und arkaner Energie nieder. Menschen, Trolle und Zwerge gingen vor ihr zu Boden, ebenso wie ein Oger, der mit dem winzigen Hut auf seinem kahlen Schädel geradezu lächerlich aussah.
    Nun brannte sie auch die Häuser nieder, damit es später keine unangenehmen Überraschungen geben könnte. Anschließend griff sie in die Tasche und holte die Fokussierende Iris hervor – das Buch, das sie aus der Bibliothek von Dalaran gestohlen hatte, hatte ihr verraten, wie man sie verkleinerte. Mit dem Artefakt in der Hand, wandte sie sich gen Norden und begann mit den Vorbereitungen.
    Die Mitglieder des Irdenen Rings waren der Erschöpfung nahe. Die Elemente schienen heute wütender als sonst, und auch wenn niemand es laut aussprach, war Thrall doch sicher, dass sie sich alle fragten, ob ihre Bemühungen vielleicht an Wirkung verloren.
    Es ergab einfach keinen Sinn. Der Fortschritt hatte sich zwar nur langsam eingestellt, das stimmte, aber er war durchaus messbar und beständig gewesen. Die müden Schamanen zogen sich in ihr Lager zurück, um etwas zu essen und wieder zu Kräften zu kommen. Muln Erdenwut, der offizielle Anführer des Irdenen Ringes, schien sich am meisten verausgabt zu haben.
    Aggra musterte den Tauren mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen. „Das Schweigen macht mir zu schaffen“, sagte sie. „Wir alle denken dasselbe, aber niemand wagt, es zur Sprache zu bringen. Komm, lass uns mit Muln reden!“
    Thrall lächelte und schüttelte den Kopf. „Wir denken wirklich ähnlich, mein Herz, aber stets bist du es, die zuerst auf ein Handeln drängt.“
    Sie zog die Schultern hoch. „Ich bin in Nagrand aufgewachsen. Da lernt man, schnell zu handeln, wenn sich Schwierigkeiten

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