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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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seid. Lebt frei und zieht in Frieden dahin!“
    Ein Taure, den Baine im Licht des kleinen Lagerfeuers nur als hünenhafte Silhouette ausmachen konnte, wandte sich um und ging, ebenso wie zwei der Untoten. Die anderen blieben, wo sie waren.
    „Ihr habt Mut“, sagte Baine, dann bedeutete er ihnen, sich zu setzen.
    „Das hat weniger mit Mut zu tun als mit Angst“, brummte Zixx’ erster Maat. „Hat jemand was zu trinken dabei?“ Einer der Trolle reichte ihm wortlos einen Weinschlauch, und der Goblin nahm einen großen Schluck.
    „Blar hat recht, auch wenn man es sicher besser hätte ausdrücken können“, betonte Janir Leuchtklinge. „Wir haben gehört, was mit denen geschieht, die sich gegen Garrosh aussprechen. Thrall hätte sich zumindest angehört, was man zu sagen hat! Und er hätte uns niemals auf einen solchen Feldzug geführt! Die Allianz wird …“
    Baine hob die Hand. „Ruhig, mein Freund. Alles, was du sagst, mag zwar stimmen, aber Thrall ist nicht länger unser Kriegshäuptling. Garrosh Höllschrei führt uns jetzt. Und wir sind heute nicht hier zusammengekommen, um einen Aufstand zu planen, sondern um über seine bisherigen Taten und die Weisheit – oder Torheit – seiner Entscheidungen zu sprechen.“ Er nickte Hamuul zu, der ihm daraufhin einen mit Federn, Perlen und Knochenstücken behangenen Stock reichte. „Das ist der Redestab. Nur wer ihn hält, hat das Wort.“ Er hielt ihn in den Kreis der anderen. „Wer möchte zuerst sprechen?“
    „Ich würde gerne etwas sagen, Oberhäuptling Bluthuf.“ Das kam von Frandis Farley. Baine neigte den Kopf, und der Stab wurde von Hand zu Hand weitergereicht, bis er den Anführer der Verlassenen-Truppen in Garroshs Armee erreichte. „Ich diene der Horde. Aber ich habe das Gefühl, dass die Horde nicht länger mir oder meiner Lady dient. Einst waren wir Menschen; ich selbst lebte damals in der Stadt Sturmwind, deren Soldaten ohne jeden Zweifel bald gegen uns in die Schlacht ziehen werden. Die Allianz weiß inzwischen sicher, was geschehen ist, und ich glaube, Lady Jaina ist schlau genug, um zu erkennen, dass Theramore Garroshs nächstes Ziel sein könnte.“
    Seine Vermutung war zutreffender, als er auch nur ahnen konnte, aber Baine ließ sich nichts anmerken. Sein Gesicht blieb reglos, während er dem Verlassenen lauschte.
    „Und obwohl sie all das wusste, hat Lady Sylvanas zugestimmt, den Kriegshäuptling bei seinem Plan zu unterstützten. Doch wofür? Wir sind alle versammelt! Die Horde hat ausreichend Ausrüstung und Vorräte, und bei denen von euch, denen noch Blut durch die Adern fließt, bin ich mir sicher, dass dieses Blut in Erwartung des Kampfes kochen wird. Worauf wartet er also noch? Mit jedem Tag, der vergeht, wächst die Verunsicherung in seinen Reihen. Das ist nicht das Handeln eines weisen Anführers. Das ist einfach nur …“ Er suchte nach dem richtigen Wort. „Verantwortungslos.“
    Blutklinge streckte ihren Arm aus und nahm den Redestab. „Ich stimme Hauptmann Farley zu. Seine Länder und unsere werden einen hohen Preis zahlen, sollten die Menschen beschließen, dort Rache zu nehmen, anstatt ihre Schiffe nach Theramore zu schicken. Je schneller wir zuschlagen, desto schneller ernten wir auch die Früchte des Sieges. Ich kann nicht verstehen, dass Garrosh den Angriff hinauszögert. Jede Minute, die vergeht, nützt unseren Feinden und schadet uns.“
    „Ich weiß nicht, warum er …“, begann der erste Maat der Goblins.
    „Erst wenn du den Stab hältst, Freund“, brummte Baine. Blar sah sich ein wenig verlegen um, dann nahm er den Stock mit beiden Händen und räusperte sich.
    „Was ich sagen wollte, war: Ich weiß nicht, warum er diesen Feldzug überhaupt begonnen hat. Handelsprinz Gallywix mag zwar von überquellenden Goldtruhen träumen, aber soweit ich das sehen kann, werden wir Goblins nur als Kanonenfutter benutzt. Für uns lässt sich kein echter Profit aus diesem Unterfangen ziehen.“
    Vol’jin ließ sich den Stock geben. „Danke, mein kleiner Freund“, sagte er. „Ihr alle wisst, dass die Trolle ein stolzes und uraltes Volk sind. Wir hab’n uns der Horde angeschloss’n, weil Senjin die Vision hatte, dass Thrall uns helf’n könnte. Und er hat uns geholf’n. Er war ein guter Anführer. Jetzt is’ Thrall weg, und Garrosh hat sein’n Platz eingenomm’n. Thrall, der wusste, wie wichtig die Elemente und die Geister sind. Er war der erste neue Schamane, den sein Volk seit viel’n Jahr’n hervorgebracht hat.

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