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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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verwirrte sie der endlose, beständig wechselnde Ausblick. Sie riss ihre Augen von der faszinierenden, beinahe schon hypnotischen Himmelswand fort und blickte die Sechs an, die rings um sie einen Kreis bildeten.
    In der Vergangenheit, das wusste sie, hatten die Mitglieder des Rates ihre Identitäten verborgen, selbst vor den anderen Kirin Tor. Vor Kurzem war es jedoch zum Bruch mit dieser Tradition gekommen, sodass sie nun jeden der Anwesenden ohne Schwierigkeiten erkennen konnte. Neben Modera, Aethas und Rhonin saß da Ansirem Runenweber, der eigentlich nicht oft in Dalaran war; seine neuen Pflichten verlangten von ihm, dass er oft und lange verreiste. Welche Missionen er dabei erfüllte, konnte Jaina natürlich nicht sagen. Der Runenweber-Platz war nach diesem scharfäugigen, entschlossenen Menschen benannt worden. Ebenfalls anwesend war Karlain, Alchemist und Magier in einem. Früher einmal seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert, hatte Karlain inzwischen gelernt, sie zu kontrollieren. Es gab kaum jemanden, der so beherrscht und wohlbedacht war wie er.
    Der Letzte, aber gewiss nicht der Unbedeutendste in dieser Runde war ein Mann, in dessen gealtertem Gesicht Jaina noch immer den jungen Mann sah, der er einst gewesen war – Khadgar, einer der mächtigsten Magier in der Geschichte von Azeroth. Obwohl er aussah, als könnte er ihr Großvater sein, wusste sie doch, dass er gerade mal zehn Jahre älter war als sie. Einst ein Lehrling von Medivh, dann ein Beobachter für die Kirin Tor und schließlich derjenige, der das Dunkle Portal geschlossen hatte, lebte er inzwischen in der Scherbenwelt, wo er mit dem Naaru A’dal zusammenarbeitete. Dass er sich heute hier eingefunden hatte, um über den Schutz von Theramore zu sprechen, gab ihr Hoffnung.
    „Seht mich nicht nur mit offenem Mund an“, sagte er tadelnd, aber mit einem lustigen Funkeln in den Augen. „Ich werde gewiss nicht jünger.“
    Voller Respekt beugte Jaina den Kopf. „Lasst mich zunächst sagen, dass Ihr mir eine große Ehre erweist, indem Ihr meiner Bitte Gehör schenkt. Ich will mich kurz fassen. Ihr alle kennt mich als gemäßigte Diplomatin. Seit Jahren arbeite ich ohne Unterlass auf einen Frieden in Azeroth hin, auf einen Frieden zwischen der Allianz und der Horde. Dass ich nun hier stehe und die Kirin Tor bitte, bei der Verteidigung einer Allianz-Stadt gegen die Horde zu helfen, zeigt Euch hoffentlich, wie kritisch und einseitig die Situation wirklich ist.“
    Sie drehte sich langsam im Kreis, während sie sprach, um den Magiern einem nach dem anderen so ins Gesicht zu blicken, dass sie sehen konnten, wie ernst sie es meinte. Khadgar, vermutete sie, war geneigt ihr zuzustimmen, in Karlains Zügen ließ sich hingegen nicht so leicht lesen, ebenso wenig in Ansirems; die beiden blickten sie mit ausdruckslosen Mienen und vor der Brust verschränkten Armen an.
    „Die Horde hat die Feste Nordwacht zerstört. Garrosh Höllschrei aber hat nicht nur eine gewaltige Armee sämtlicher Horderassen versammelt, seine Schamanen haben auch dunkle Magie eingesetzt, um geschmolzene Riesen zu kontrollieren – unberechenbare, gewalttätige Feuerelementarwesen. Ein solcher Missbrauch könnte eine Katastrophe von ähnlich verheerenden Ausmaßen haben, wie sie der Kataklysmus heraufbeschwor, sollten die Elemente in ausreichendem Maße erzürnt werden.“
    Ihre Augen wanderten weiter zu Modera, die ihr ein unmerkliches Lächeln schenkte, und dann zu Aethas, der, seinen Helm auf dem Kopf, dastand, als wäre er aus Stein gemeißelt. „Als nächstes Ziel haben sie sich Theramore ausgesucht. Wir haben eine starke Verteidigung, und König Varian Wrynn hat sich bereit erklärt, uns mit seiner Siebten Flotte zu unterstützen.“
    „Warum braucht Ihr dann unsere Hilfe?“, fragte Karlain. „Theramore ist doch für sein Militär berühmt. Und wenn Euch auch noch eine Flotte zur Verfügung steht, dann könnt Ihr die Horde sicher in ihr Territorium zurückjagen, mit der Schamesröte im Gesicht.“ Aethas Kopf drehte sich bei dieser Bemerkung unter dem Helm, aber der Mund des Blutelfmagiers blieb geschlossen.
    „Ich brauche Eure Hilfe, weil die Horde bereits versammelt und zum Aufbruch bereit ist“, erklärte Jaina. „Und die Flotte Seiner Majestät befindet sich noch mehrere Tage entfernt.“ Sie wandte sich um und sprach nun Aethas direkt an. „Ich würde ein Treffen am Verhandlungstisch dem auf dem Schlachtfeld vorziehen, aber ich muss meine Leute verteidigen. Sie zählen

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