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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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darauf, dass ich sie beschütze. Ich möchte nicht gegen die Horde kämpfen, aber falls es keine andere Möglichkeit gibt, dann werde ich es tun. Falls sich die Kirin Tor bereit erklären, Theramore in dieser Lage zu helfen, in der es so verwundbar ist, können wir den geplanten Angriff vielleicht in eine Chance auf neuen Frieden verwandeln.“
    „Trotz all Eurer Jahre als Diplomatin, Jaina Prachtmeer“, sagte Aethas mit seidenweicher Stimme, „scheint Ihr nur wenig über die Horde zu wissen. Glaubt Ihr denn ernsthaft, sie wäre bereit die Waffen beiseitezulegen, wenn sie den Sieg schon wittern kann?“
    „Vielleicht werden sie ihre Waffen beiseitelegen, wenn sie die Magier der Kirin Tor sehen“, entgegnete Jaina. „Bitte … viele Familien leben in Theramore. Ich werde sie mit meinem Leben schützen, ebenso wie die Soldaten, die in der Stadt stationiert sind. Aber vielleicht wird das nicht ausreichen. Und falls Theramore fällt, dann fällt auch Kalimdor. Nichts könnte die Horde noch von einem Angriff auf das Eschental oder auf Teldrassil abhalten. Sie würden die Nachtelfen aus ihrer angestammten Heimat vertreiben. Garrosh will den gesamten Kontinent für sich – und, bei allem Respekt, das kann unmöglich das sein, was sich die Kirin Tor für Azeroth wünschen. Nicht, wenn Ihr wirklich an die Neutralität glaubt.“
    „Wir verstehen Eure Lage“, meinte Karlain. „Ihr müsst uns nicht über unsere Pflichten belehren.“
    „Das will ich auch gar nicht“, erwiderte Jaina. „Aber ich zähle auf Eure Weisheit. Ihr müsst erkennen, dass dies keine Bitte ist, Partei zu ergreifen. Dies ist eine Bitte, unschuldige Leben zu retten – und ein Gleichgewicht zu bewahren, das ohnehin schon viel zu empfindlich ist.“
    Die Magier mussten ein unmerkliches Zeichen untereinander ausgetauscht haben, denn nun machte einer nach dem anderen einen Schritt nach hinten. „Danke, Lady Jaina“, sagte Rhonin mit einer Stimme, die klarmachte, dass sie gehen sollte. „Wir werden erst noch mit anderen sprechen und ihre Meinung einholen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Ich werde Euch benachrichtigen, sobald wir zu einer Einigung gekommen sind.“
    Mit einem Summen öffnete sich ein weiteres Portal, und Jaina trat hindurch – in die beinahe schon zu sauberen Kopfsteinstraßen von Dalaran. Dabei fühlte sie sich wie ein kleines Mädchen, dem man gesagt hatte, es solle gefälligst sein Zimmer aufräumen, sonst gäbe es kein Abendessen. Sie war nicht daran gewöhnt, dass man ihr Befehle erteilte. Aber falls es jemanden gab, der das Recht dazu hatte, überlegte sie, dann war es wohl der Rat der Sechs.
    Sie war schon dabei, ein Portal zurück nach Theramore zu erschaffen, da hielt sie plötzlich mitten in der Bewegung inne. Da waren noch zwei Personen, die sie aufsuchen musste, bevor sie die schwebende Stadt wieder verlassen konnte.
    Nachdem Jaina die Kammer der Luft verlassen hatte, wandten sich die fünf anderen Mitglieder des Rates erwartungsvoll zu Rhonin herum, doch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, hob er die Hand. „Wir wollen uns in einer Stunde wieder versammeln.“
    „Aber wir sind doch schon alle hier“, bemerkte Modera ein wenig verwirrt.
    „Ich – ich möchte mir ein paar Präzedenzfälle ansehen“, erklärte er. „Und schlage vor, Ihr tut das ebenfalls. Wie auch immer wir uns dann entscheiden – ob wir Theramore nun beistehen oder uns zurückhalten und die Horde kommen lassen – diese Entscheidung wird weitreichende Auswirkungen haben, und ich möchte mehr als nur meine eigene Meinung kennen, bevor ich meine Stimme abgebe.“
    Er sah in ein paar säuerliche Gesichter, aber dann nickten die anderen, und Rhonin teleportierte sich in seine Kammer zurück. Dort blieb er einen Moment lang stehen, seine roten Augenbrauen dicht zusammengezogen. Anschließend ging er zu seinem Schreibtisch hinüber, der fast bis auf den letzten Zentimeter mit leerem Pergament, Schriftrollen und Büchern bedeckt war, und hob die Hand.
    Das Durcheinander schwebte in die Luft empor und verharrte ungefähr einen Meter über der Tischfläche, die nun aufklappte und eine kleine, schlichte Kiste enthüllte. Was in ihrem Inneren lag, war jedoch alles andere als schlicht.
    Rhonin nahm die Kiste aus dem Tisch, klappte ihn wieder zu und ließ die Blätter, Bücher und Schriftrollen in ihre vorherige Position zurücksinken, dann ging er zu einem Stuhl hinüber und setzte sich. „Alter Freund, in Zeiten wie diesen vermisse ich dich

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