World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges
hätten die Zeit für eine richtige Begrüßungszeremonie. Hauptmann Mumm wird Eure Mannschaften und Soldaten mit der Stadt und ihren Verteidigungsanlagen vertraut machen. Generäle – und Admiral –, bitte folgt mir in den Turm! Es gibt vieles zu besprechen.“
Ein paar Minuten später saßen Jaina, die fünf Generäle, die fünf Mitglieder der Kirin Tor, Waldläufergenerälin Vereesa und der Admiral bereits um einen großen Tisch herum. Tinte, Federkiele und Papier lagen bereit, und auch für Gläser mit frischem Wasser war gesorgt. Nicht einmal die Zwerge wagten es, nach Alkohol zu fragen; sie wussten alle, dass ihr Verstand klar und scharf bleiben musste.
„Lasst mich Euch noch einmal willkommen heißen“, begann Jaina, bevor einer der anderen das Wort ergreifen konnte. „Generäle, Waldläufergenerälin, Admiral, die Magier, die Ihr hier vor Euch seht, sind allesamt Kirin Tor – unter ihnen auch Thalen Liebweber. Sie sind gekommen, uns bei der Verteidigung von Theramore ihre Weisheit und Erfahrung anzubieten.“
Marcus Jonathan blickte zu Rhonin hinüber. „Bei der Verteidigung“, wiederholte er. „Liege ich dann richtig in der Annahme, dass Ihr in der bevorstehenden Schlacht trotzdem keine Partei ergreifen werdet?“
„So unwahrscheinlich dieser Ausgang zu diesem Zeitpunkt auch erscheint, es ist meine Hoffnung, dass es gar nicht erst zu einer Schlacht kommt“, erklärte Rhonin mit einer Ruhe, die Jaina so gar nicht an ihm kannte. Als rings um den Tisch leises Gemurmel ausbrach, hob er die Hand. „Falls unsere Präsenz hier kein ausreichendes Abschreckungsmittel ist, um ein Blutvergießen zu verhindern, werden wir diese Stadt verteidigen, um möglichst viele unschuldige Leben zu schützen. In der Zwischenzeit“ – er lächelte – „können wir bei der Planung der Defensive vielleicht behilflich sein. Einige von uns haben sich die Hände schon auf dem Schlachtfeld schmutzig gemacht.“
„Das Licht schickt seine Hilfe auf vielerlei Weise, und in vielerlei Form“, erklärte Tiras’alan, der bei diesen Worten den Sonnenhäscher anblickte. „Ich für meinen Teil begrüße Eure geballte Weisheit.“
Die Gestalten am Tisch nickten, einige von ihnen aber mit deutlich weniger Enthusiasmus als andere. „Wir alle sehen also, dass wir einen gemeinsamen Feind haben“, sagte Jaina. „Gut. Um diesen Tisch herum sind viele Jahre der Erfahrung versammelt, und ich bin für jeden von Euch dankbar, der hierhergekommen ist.“
Aubrey beugte sich vor. „Bevor wir anfangen über Strategien und die Planung der Verteidigung zu sprechen, Lady Jaina, muss ich Euch erzählen, was wir auf dem Weg zum Hafen gesehen haben.“
Jaina spürte, wie das Blut aus ihren Wangen wich. „Lasst mich raten“, murmelte sie. „Mehrere Hordeschiffe.“
Jonathans Stirn furchte sich leicht. „Man kann sie vom Hafen aus nicht sehen, und die Schiffe von Theramore bleiben dicht an der Küste. Woher habt Ihr das gewusst?“
„Vor ein paar Tagen waren sie noch hier, ganz darauf bedacht, innerhalb der Grenzen der Hordegewässer zu bleiben“, teilte ihm die Leidende mit. „Es scheint, als hätten sie sich nicht wirklich zurückgezogen.“
„Wir waren bereit, sie anzugreifen, hätten sie uns auch nur den geringsten Anlass dazu gegeben“, erklärte Jonathan. „Aber ihre Schiffe lagen einfach nur in der Dünung, ganz so, als befänden sie sich auf einem Vergnügungsausflug. Keiner von ihnen hat auch nur einen Finger gerührt.“
Machthieb blickte finster drein. „Was zumindest ich äußerst bedauerlich fand.“
„Wir wollen in diesem Krieg nicht den ersten Stein werfen“, sagte Jonathan, aber Jaina entging nicht, dass auch er so aussah, als wünschte er sich, die Horde hätte sie unter Beschuss genommen. So wäre zumindest die Anspannung, unter der sie standen, endlich gebrochen worden. „Aber wir werden ganz sicher den letzten Stein werfen. Sie sind dort draußen, sie sind bewaffnet, und sie … sie warten.“
Tiras’alan räusperte sich. „Dürfte ich? Lady Jaina, wir haben gehört, dass Ihr … vor diesem Angriff gewarnt wurdet. Haltet Ihr es für möglich, dass das vielleicht eine List war? Möchte Garrosh womöglich nur, dass Ihr glaubt, das Ziel wäre Theramore, obwohl es eigentlich ganz woanders liegt.“
„Auf dem Landweg können sie kein and’res lohnendes Ziel erreichen“, warf Rotmähne mit zusammengezogenen Augenbrauen ein. „Ich kann mir nich’ vorstellen, dass diese Schiffe einfach nur so, ohne
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