Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
Vom Netzwerk:
sich, welche Haltung sie ihm gegenüber einnehmen würden. Wenn Sir Wisley der größte Rivale von Sir Mormus war, dann würden die Zwillinge wohl seine größten Rivalen sein.
    »Porpentine, das ist Hythe Squellingham.« Fefferley deutete auf einen der beiden. »Und dies ist Pugh Squellingham.«
    Lumbridge baute sich hinter den Zwillingen auf, als würde er über sie wachen.
    »Angenehm«, sagte Hythe und streckte ihm die Hand entgegen. Col schüttelte beiden die Hand.
    Dann wandte sich Pugh an Hythe. »Ich denke, wir sollten mit unserem neuen Mitglied eine Runde drehen.«
    »Ja.« Hythes Nase hob sich noch deutlicher ab. »Jeder soll sehen, dass Porpentine zu uns gehört.«
    Lumbridge und Flarrow gingen voran, um den Hof freizumachen. Lumbridge schubste jeden weg, der nicht schnell genug zur Seite sprang, während Flarrow lauthals verkündete: »Der Enkel von Sir Mormus Porpentine! Im Anmarsch, im Anmarsch!«
    Es hatte etwas von einer Prozession, mit Col an der Spitze. Die Squellinghams folgten einen halben Schritt hinter ihm, und Haugh und Fefferley bildeten die Nachhut. Alle Spiele und Hetzjagden kamen zum Erliegen, weil sich jeder umdrehte, um zu gucken. Auf den Gesichtern der Jungengruppen las Col eine Mischung aus Neid und Respekt. Bei den Mädchengruppen schlug ihm unverhüllte Bewunderung entgegen. Einige riskierten ein Lächeln, andere senkten scheu den Blick. Er konnte sie flüstern hören.
    »Wie groß er ist!«
    »Hat er dich angeguckt?«
    »Ich glaube, er hat mich angelächelt.«
    »Nein, mich.«
    Als sie wieder zum Kreidekreis zurückkehrten, befand sich Col in einem Taumel von Verlegenheit und Hochgefühl.
    »Ich hatte keine Ahnung, welchen Stellenwert es hat, ein Porpentine zu sein«, gestand er den anderen.
    » Und Sir Mormus’ designierter Nachfolger!«, sagte Pugh.
    Col sah Pugh in die Augen und entdeckte keine Spur von Groll. Genau genommen waren die Gesichter beider Squellinghams völlig ausdruckslos.

16
    Das Läuten der Schulglocke rief die Schüler zum Unterricht. Mr. Gibber stand an der Tür, als die Schüler der Klasse 4a einer nach dem anderen das Klassenzimmer betraten. Er zog an seinen Fingern und ließ die Knöchel knacken. Als Col an ihm vorbeiging, huschte ein irres Grinsen über sein Gesicht.
    Die Squellinghams brachten Col zu einem Pult an der äußersten rechten Ecke des Raums. Die Pulte waren aus Holz mit eisernen Rahmen, und die Schüler saßen auf langen Bänken. In jeden Pultdeckel waren unzählige Initialen und Kritzeleien geritzt, die vormalige Generationen von Schülern dort hinterlassen hatten.
    »Du musst vor uns sitzen«, sagte Hythe.
    »Moment mal!« In diesem Moment war Haugh tatsächlich seine affektierte Art abhanden gekommen. »Das ist mein Platz!«
    »Du kannst dich umsetzen«, sagte Pugh.
    »Rüber zur nächsten Reihe«, fügte Hythe hinzu.
    »Aber … aber … das wird Gibber gar nicht gefallen.«
    »Doch, doch. Wird es.«
    »Wenn wir es wollen.«
    Lumbridge leerte den Inhalt des Pults und drückte ihn Haugh in die Arme. Stummer Protest stand Haugh ins Gesicht geschrieben. Aus der nächsten Reihe wurde wiederum ein Schüler weggeschubst, um für Haugh Platz zu machen.
    Der war darüber kaum glücklicher als Haugh, und seinem Protest war ebenso wenig Erfolg beschieden. Die Squellinghams wiesen ihm ein freies Pult auf der anderen Seite des Klassenzimmers an, während ihm Lumbridge seine Hefte und übrigen Sachen hinterherwarf.
    Col verstaute den Inhalt seines Ranzens im Pult. Er saß hinter Fefferley und vor Hythe und Pugh, während Lumbridge, Flarrow und Haugh jetzt in der linken Reihe saßen. Col hängte den Ranzen an seine Rückenlehne und begann, die neue Umgebung zu studieren.
    Im Schein der gelben Deckenbeleuchtung wirkte der Raum eher düster. An drei Wänden türmten sich wacklige Stapel von Büchern und Papieren bis zur Decke. An der vierten Seite befanden sich das Pult des Lehrers sowie eine Tafel, ein Schrank und ein Gestell mit Rohrstöcken.
    Mr. Gibber stolzierte zur Tafel, nahm zwei Kreidestücke und steckte sie sich hinter die Ohren.
    »Ruhe! Ruhe!« Er stand vor der Klasse und wedelte mit seinem Talar wie eine rasende Fledermaus. »Ich kann mich nicht einmal schreien hören. So ist’s besser.«
    Unter allerlei Grimassen trat Mr. Gibber einen Schritt vor und machte dann eine leichte Verbeugung in Cols Richtung. »Nun, 4a, wir sind in aller Demut entzückt, einen neuen Schüler in unseren Reihen zu haben. Willkommen Master Porpentine.«
    Demütig

Weitere Kostenlose Bücher