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Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Titel: Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus
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Abgeordneter an der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche teil.
    Mitten in die Arbeit für seine Märchenausgabe und seine mittelhochdeutschen Texteditionen eingebunden, starb Wilhelm Grimm nach kurzer Krankheit am 16. Dezember 1859 im 74. Lebensjahr. Fortan arbeitete Jacob Grimm, bis zu seinem Tod infolge eines Schlaganfalls am 20. September 1863, allein in den beiden ineinander übergehenden Arbeitszimmern – Wilhelms Zimmer diente dabei um den unangetasteten Schreibtisch herum als reiner Bibliotheksraum für den über siebentausend Titel in mehr als zwölftausend Bänden umfassenden gemeinsamen Bücherschatz. Die Bücher befinden sich heute zum Teil in der Deutschen Staatsbibliothek – vormals Königliche Bibliothek –, vor allem aber in der Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, und zum Teil an anderen Orten.

GEORGE GORDON LORD BYRON

    DER DICHTENDE DON JUAN
    Lord Byrons Ruhm gründet sich nicht nur auf sein dichterisches Werk, sondern in hohem Maße auch auf sein bewegtes Leben. Die Persönlichkeit des genialen englischen Romantikers war vielschichtig: Er war melancholischer Einzelgänger und Mittelpunkt der Londoner High Society, zynischer Menschenverachter und skandalumwitterter Frauenheld, überheblicher englischer Aristokrat und als begeisterter Europäer Kämpfer für die griechische Unabhängigkeit.
    22. 1. 1788
    Geburt in London
    1798
    erbt den Titel Baron Byron
    1809
    erste Mittelmeerreise
    2. 1. 1815
    Hochzeit mit Annabella Milbanke
    1816
    lernt Percy Shelley kennen
    Juli 1823
    Reise nach Griechenland
    19. 4. 1824
    Tod in Mesolongion (Griechenland)
    George Gordon Noel Byron kam am 22. Januar 1788 als einziger Sohn John Byrons und seiner zweiten Frau Catherine in London zur Welt. Sein rechter Fuß war von Geburt an deformiert, was ihn zeitlebens körperlich beeinträchtigte und seelisch quälte.
    Sein Vater, ein Lebemann, der sich aus Angst vor seinen Gläubigern meist in Frankreich aufhielt, starb im Jahr 1791. Die Mutter, eine Schottin, zog daraufhin mit ihrem dreijährigen Sohn nach Aberdeen. Zu ihr hatte der Dichter bis zu ihrem Tod 1811 ein gespaltenes Verhältnis. Nicht zu Unrecht bezeichnete er sie als grob und ungebildet. So schrieb er seiner aus der ersten Ehe des Vaters stammenden Halbschwester Augusta: »… sie bekommt Wutanfälle, beleidigt mich, als sei ich der mieseste Wicht der Welt … Muss ich diese Frau Mutter nennen?«
    Bereits in frühester Kindheit las Byron mit Eifer die antiken Klassiker von Horaz bis Vergil sowie alle bedeutenden englischen Schriftsteller. Als 1798 sein Großonkel William starb, wurde George nach der Erbfolge der sechste Baron Byron. Mit dem Titel erbte er neben anderen Besitztümern das Anwesen Newstead Abbey, das seit der Zeit Heinrichs VIII. Familiensitz der Byrons war. Das Schloss mit der angrenzenden gotischen Klosterruine inspirierte gerade seines verfallenen Zustandes wegen die lebhafte Fantasie des Jungen. Wann immer er sich hier in späteren Jahren von seinem ausschweifenden Leben in der Londoner High Society erholte, veranlasste ihn die Abgeschiedenheit der Ruine zu romantischen Reflexionen über die Vergänglichkeit des Seins und auch zu Inszenierungen morbider Gelage mit Mönchskutten und Totenschädeln.
    Seine Jahre in der Eliteschule Harrow, die er von 1801 bis 1805 besuchte, behielt er lebenslang in guter Erinnerung. Diese in der Rückschau romantisch verklärte Zeit beschwor er später in einem Gedicht. Ob die darin besungenen Jungenfreundschaften nur platonischer Natur waren, bleibt im Dunkeln.
    Eine hervorstechende Charaktereigenschaft Byrons war seine Tierliebe. So setzte er seinem Hund Boatswain, um den er trauerte wie um einen guten Freund, ein monumentales Grabmal im Park von Newstead, für das er selbst eine Grabinschrift verfasste. Und in Cambridge umging er das Verbot, Hunde zu halten, indem er sich einen zahmen Bären anschaffte. Auf die Frage, was er mit dem Tier wolle, antwortete Byron, dass sich der Bär »einen Magister ersitzen« solle. Byron hielt nichts von der universitären Ausbildung seiner Zeit, die er in einem Gedicht als völlig weltfremd kritisierte, da sie zwar klassische Bildung vermittle, aber englische Geschichte und zeitgenössische Literatur vernachlässige.
    STUDIUM IN CAMBRIDGE
    Byron selbst fiel während seiner Studienzeit in Cambridge weniger durch akademische Leistungen auf als vielmehr wegen seines extravaganten Lebensstils, für den er sich hoch verschuldete. Noch während der Zeit in

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